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Rudolf Häuser

Aus Wien Geschichte Wiki
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Daten zur Person
PersonennameName der Person Häuser, Rudolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens
Titel Ing.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 121383091
Wikidata Q2173004
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. März 1909
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 24. März 2000
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Politiker, Gewerkschafter
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  10. April 2000
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 87A, Reihe 39/4

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien mit dem Stern (Verleihung: 1. April 1975, Übernahme: 18. September 1975)


  • Bundesminister für soziale Verwaltung (21.04.1970 bis 30.09.1976)
  • Vizekanzler (21.04.1970 bis 30.09.1976)
  • Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten (1962 bis 1974)
  • Vizepräsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (1963 bis 1975)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (14.12.1962 bis 24.06.1970)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (19.10.1970 bis 15.10.1974)

Häuser Rudolf, * 19. März 1909 Wien, † 24. März 2000 Wien, Politiker, Gewerkschafter.

Biographie

Rudolf Häuser wurde als Kind einer Arbeiterfamilie in Wien geboren. Nach Volksschule und Untermittelschule absolvierte er das Technologische Gewerbemuseum (Maschinenbau). Nach mehrjähriger Arbeitslosigkeit in den 1930er Jahren war er zunächst Hilfstechniker in einem Wiener Molkereibetrieb und später als Werkstättenleiter tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg betätigte er sich in der Privatwirtschaft.

Schon früh in der sozialdemokratischen Bewegung aktiv, übte der Maschineningenieur zwei Jahre lang die Funktion des Bundesobmanns der Sozialistischen Mittelschüler aus und war dann als Mitglied des Zentralvorstands der Freien Gewerkschaften der Industrieangestellten, dem er auch in der Zeit des Ständestaat-Regimes die Treue hielt, tätig. 1941 wurde Häuser von der Gestapo verhaftet und bis 1945 im Konzentrationslager Dachau interniert.

Nach dem Krieg wirkte Häuser am Wiederaufbau des Österreichischen Gewerkschaftsbundes mit, war zunächst Betriebsratsobmann, Kammerrat und stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten. Ab 1960 bekleidete er die Funktion eines geschäftsführenden Vorsitzenden dieser Gewerkschaft. 1962 übernahm Häuser den Vorsitz und zog als Abgeordneter in den Nationalrat ein, dem er mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1970 bis Oktober 1974 angehörte. Von 1963 bis 1975 fungierte er als Vizepräsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes.

Im April 1970 berief Bruno Kreisky den profilierten Sozialpolitiker als Vizekanzler und Sozialminister in sein Kabinett. Die Jahre bis zu seinem Ausscheiden aus der Politik im September 1976 nützte Häuser für eine Fülle sozialer Reformen. Dazu zählen Verbesserungen im Pensionsrecht und beim Unfallschutz, die Neugestaltung des Spitalswesens, die Einbeziehung von SchülerInnen und StudentInnen in die Unfallversicherung und die Umwandlung der landwirtschaftlichen Zuschussrenten in Pensionen. Zu den Verdiensten Häusers zählte nicht zuletzt auch eine aktive Arbeitsmarktpolitik, mit der er dazu beitrug, dass die Arbeitslosenrate in Österreich in der Zeit seiner ministeriellen Verantwortung nie über 1,6 Prozent stieg. Als Vizekanzler verstand sich Häuser nicht als potenzieller Nachfolger Kreiskys, sondern als Mann des innerparteilichen Ausgleichs.

Rudolf Häuser verfügte über besondere Kenntnis des Angestellten- und Sozialversicherungsrechts, was sich in zahlreichen Beiträgen niederschlug. Seine Erlebnisse am Ende der NS-Diktatur publizierte er unter dem Titel „Dachau 1945. Letzte Tage im KZ, Evakuierung, Flucht“ (herausgegeben vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes 1995).

Nach seinem Rücktritt als Minister lebte der ehemalige Vizekanzler sehr zurückgezogen. In den 1970er Jahren beteiligte er sich noch an der Gründung des österreichweit tätigen Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrums (BBRZ). Im März 2000 stürzte er sich aus dem dritten Stock seines Wohnhauses in Wien. Das Motiv für den Suizid dürfte eine schwere Krebserkrankung gewesen sein.

Im September 1975 wurde Ing. Häuser mit dem höchsten Ehrenzeichen Wiens, dem Großen Goldenen Ehrenzeichen mit der Stern für Verdienste um das Land Wien, ausgezeichnet.

Literatur

Weblinks