Rudolf Eugen Graf Wrbna-Freudenthal

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Foto von Rudolf Eugen Graf Wrbna-Freudenthal
Daten zur Person
Personenname Wrbna-Freudenthal, Rudolf Eugen Graf
Abweichende Namensform Wrbna von Freudenthal, Rudolf Eugen Graf; Würben von Freudenthal, Rudolf Eugen; Bruntálský z Vrbna, Rudolf Evžen
Titel Graf
Geschlecht männlich
PageID 38876
GND 1243978708
Wikidata Q17573659
Geburtsdatum 28. April 1818
Geburtsort Wien
Sterbedatum 6. Februar 1883
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Theaterintendant
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Revolution 1848
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Familiengruft Holešov (Holleschau)
Bildname Rudolf Eugen Graf Wrbna-Freudenthal.jpg
Bildunterschrift Foto von Rudolf Eugen Graf Wrbna-Freudenthal
  • 1., Kärntner Ring 15 (Sterbeadresse)
  • 1., Annagasse 8 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präsidialchef der Staatsschuldenkommission
  • Generalintendant des Hoftheaters

Rudolf Eugen Graf Wrbna-Freudenthal, * 28. April 1818 Wien (Nr. 1063, Täuberlhof), † 6. Februar 1883 Wien (1., Kärntner Ring 15), österreichisch-mährischer Adeliger, Politiker, Generalintendant der Hoftheater.

Biografie

Rudolf Eugen Graf Wrbna-Freudenthal stammt aus dem jüngeren Hořowitzer Zweig der Adelsfamilie derer von Würben (Wrbna), die seit dem 13. Jahrhundert in Schlesien nachgewiesen ist und in verschiedenen Teilen der böhmischen Länder begütert war. In jungen Jahren bewirtschaftete Rudolf Eugen Graf Wrbna-Freudenthal sehr erfolgreich die von seinem Vater Eugen Dominik Rudolf (1786 bis 1848) ererbte zentralböhmische Herrschaft Hořovice mit dem unweit gelegenen Eisenwerk Komárov, das wiederum von seinem Großvater, dem Montanpionier und Staatsmann Rudolph Graf Wrbna-Freudenthal (1761 bis 1823), begründet worden war. Im Revolutionsjahr 1848 wurde Wrbna-Freudenthal in den mährischen Landtag gewählt, wo er in der Kommission zur Abschaffung der Leibeigenschaft tätig war. Erst nach Wiedereinsetzung der Verfassung im Jahr 1861 kehrte er in den mährischen Landtag zurück; im gleichen Jahr entsandte man ihn auch in den Wiener Reichsrat. 1867 wurde er erneut gewählt und wurde Vorsitzender einer Kommission, die einen Vorschlag betreffend das Wahlrecht zum Reichsrat abgab. Mit Unterbrechungen übte er sein Abgeordnetenmandat bis 1869 aus und beschäftigte sich in dieser Zeit vor allem mit Eigentums- und Finanzfragen. 1870 konnte er seine Erfahrungen als umsichtiger Wirtschafter unter Beweis stellen, als es nämlich daran ging, die zerrütteten finanziellen Verhältnisse der beiden Hoftheater (Hofburgtheater, Kärntnertortheater) in Ordnung zu bringen. In der Funktion des Generalintendanten der beiden Staatstheater folgte er Eligius Franz Joseph Freiherr von Münch-Bellinghausen nach, wobei sich Wrbna-Freudenthal explizit auf die wirtschaftliche Seite der Theaterleitung konzentrierte und den beiden Direktoren, Franz von Dingelstedt und Johann Franz Herbeck, großen Freiraum in künstlerischen Fragen überließ. Freilich war der strenge Sparkurs nicht immer mit den künstlerischen Aufgaben der Bühnen zu vereinen, weswegen Wrbna-Freudenthal sein Amt 1874 zurücklegte. In der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus findet sich ein kleiner Bestand an Korrespondenzstücken aus den Jahren seiner Generalintendanz. Für seine Verdienste wurde Wrbna-Freudenthal 1863 zum Geheimrat und 1867 zum Mitglied des Oberhauses auf Lebenszeit ernannt. 1874 verlieh ihm Kaiser Franz Joseph das Großkreuz des Österreichisch-kaiserlichen Leopold-Ordens, 1878 den Orden vom Goldenen Vlies. Rudolf Eugen Graf Wrbna-Freudenthal starb unverheiratet am 6. Februar 1883 in Wien, sein Leichnam wurde in der Familiengruft im mährischen Holleschau (Holešov) bestattet.

Literatur

  • Konstantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 58. Wien: Hof- und Staatsdruckerei 1889

Weblinks