Rudolf Buchbinder

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Überreichung der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold an Rudolf Buchbinder durch Andreas Mailath-Pokorny (2007)
Daten zur Person
Personenname Buchbinder, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 39594
GND 134339169
Wikidata Q689920
Geburtsdatum 1. Dezember 1946
Geburtsort Litoměřice (Leitmeritz)
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Pianist, Musiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
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Bildname RudolfBuchbinder.jpg
Bildunterschrift Überreichung der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold an Rudolf Buchbinder durch Andreas Mailath-Pokorny (2007)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Grand Prix du Disque (Verleihung: 1976)
  • Wiener Mozartpreis (Übernahme: 21. Juni 2017)
  • Ehrenmitglied des Carinthischen Sommers (Verleihung: 1994)
  • Ehrenmitglied der Wiener Symphoniker (Verleihung: 1992)
  • Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde (Verleihung: 2008)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich (Verleihung: 1999)
  • Bruckner-Ring des Wiener Konzerthauses (Verleihung: 1996)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Kärnten (Verleihung: 1996)
  • Mozart-Interpretationspreis des österreichischen Bundesministers für Unterricht und Kunst (Verleihung: 1970)
  • 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb in München, Sparte "Klavier-Trio (Verleihung: 1961)
  • Echo Klassik (Verleihung: 2012)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 25. Jänner 1989)
  • 1. Preis beim Beethoven-Klavierwettbewerb (Verleihung: 1967)
  • Van-Cliburn-Preis (Verleihung: 1966)
  • Lipatti-Medaille (Verleihung: 1962)
  • Goldene Medaille des Ordens Gloria Artis (Verleihung: 2011)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 5. Oktober 2006, Übernahme: 10. April 2007)
  • Goldenes Ehrenzeichen des Landes Salzburg (Übernahme: 30. Juli 2004)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 24. Juni 2003)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 20. März 1998, Übernahme: 23. September 1998)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 17. Juli 1995)


  • Künstlerischer Leiter des Musik-Festivals Grafenegg (2007)

Rudolf Buchbinder, * 1. Dezember 1946 Litoměřice (Leitmeritz), Pianist.

Biografie

Rudolf Buchbinder besuchte schon im Alter von fünf Jahren die Kinderklasse der Wiener Musikakademie und war damit der jüngste je an dieser Ausbildungsstätte aufgenommene Student. Mit zehn Jahren gab er sein erstes öffentliches Konzert im Großen Musikvereinssaal in Wien; ein Jahr später nahm ihn Bruno Seidlhofer in seine Meisterklasse an der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien auf.

Unmittelbar nach Beendigung seiner Studien begann Buchbinder eine umfangreiche Konzerttätigkeit, zunächst als Kammermusiker, dann in zunehmendem Maße solistisch. Neben Konzerten in Europas Musikzentren unternahm der auch vom österreichischen Fernsehen her bekannte Pianist wiederholt Tourneen durch Nord- und Südamerika, nach Neuseeland, Australien, Japan und Israel, wo er mit bedeutenden Orchestern und Dirigenten wie Claudio Abbado, Lorin Maazel, Zubin Mehta oder Nikolaus Harnoncourt musizierte. Seit mehreren Jahren ist Buchbinder ständiger Gast einer Reihe großer Festspiele, darunter der Salzburger Festspiele. Die Interpretation der Klaviersonaten Beethovens ist ihm zu einem zentralen künstlerischen Anliegen geworden: In mehr als 30 Großstädten, wie zum Beispiel Wien, München, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Köln, Zürich und Buenos Aires, spielte er den kompletten Beethoven-Zyklus.

Das Repertoire Buchbinders ist umfangreich und schließt auch Komponisten des 20. Jahrhunderts mit ein. 1969 veröffentlichte er seine erste Solo-Schallplatte, der mehr als 100 Tonträger folgen sollten. Darunter finden sich auch Raritäten wie die Gesamtaufnahme der von 50 österreichischen Musikern komponierten Diabelli-Variationen, die er 1973 als erster Pianist einspielte. Seine Beschäftigung mit dem gesamten Klavierwerk Joseph Haydns bezeichnet Buchbinder als eine Zäsur seiner Laufbahn. Für die dabei entstandenen 18 LPs erhielt er den Grand Prix du Disque der Academie Charles Cros.

Seine Interpretation sämtlicher Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart mit den Wiener Symphonikern wurde zur CD des Jahres 1998 gewählt. 1999 erschien zum Johann-Strauss-Jahr eine CD mit Transkriptionen unter dem Titel "Waltzing Strauss". 2006 nahm Buchbinder die beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms mit dem Royal Concertgebouw Orchestra unter Nikolaus Harnoncourt und die fünf Beethoven-Klavierkonzerte mit den Wiener Symphonikern auf, bei denen er selbst die Leitung des Orchesters innehatte. Für den Live-Mitschnitt der 33 Klaviersonaten Ludwig van Beethovens in der Semperoper Dresden erhielt der Musiker 2012 den "Echo Klassik" in der Kategorie "Instrumentalist des Jahren. Klavier".

Seit 2007 ist Buchbinder künstlerischer Leiter des Musik-Festivals Grafenegg im Schloss Grafenegg in Niederösterreich, das er innerhalb kürzester Zeit zu einem der international renommiertesten Musikfeste machte. 2016 spielte er hier an einem Tag alle Klavierkonzerte Beethovens.

1992 machten die Wiener Symphoniker den Pianisten zu ihrem Ehrenmitglied. Ehrenmitglied der Konzerthausgesellschaft ist er seit 1996, Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde seit 2007. Zu Buchbinders 70. Geburtstag verliehen ihm die Wiener Philharmoniker 2016 und im darauffolgenden Jahr das Israel Philharmonic Orchestra die Ehrenmitgliedschaft.

2008 veröffentlichte der Künstler unter dem Titel "Da capo" seine Lebenserinnerungen.

Werke

  • Rudolf Buchbinder: Der letzte Walzer. 33 Geschichten über Beethoven, Diabelli und das Klavierspielen. Wien. Amalthea 2020
  • Rudolf Buchbinder: Mein Beethoven. Leben mit dem Meister. Salzburg / Wien [u. a.]: Residenz 2014
  • Rudolf Buchbinder: Da capo. Wien / Graz [u. a.]: Styria 2008

Literatur

Weblinks