Rektorenfasten - ins Licht gerückt

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Bild der Wandnische mit den marmornen Rektorentafeln, rechts die Installation "Rektorenfasten - ins Licht gerückt", 1., Universitätsring 1
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Installation
Status existiert
Gewidmet Fritz Knoll, Eduard Pernkopf
Datum von 2017
Datum bis
Stifter Universität Wien
Art des Stifters Bildungseinrichtungen
Architekt
Standort Im Gebäude
Ortsbezug Bildungsort, Arbeitsort
Bezirk 1
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Beraubung, Exil, Anderes
Gruppe Andere
Geschlechtsspezifik Männer
PageID 53921
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Rektorenfasten - ins Licht gerückt, 1010 Universitätsring 1.JPG
Bildunterschrift Bild der Wandnische mit den marmornen Rektorentafeln, rechts die Installation "Rektorenfasten - ins Licht gerückt", 1., Universitätsring 1
  • 1., Universitätsring 1

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 12' 46.71" N, 16° 21' 38.75" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 19. April 2017 wurde in der Aula der Universität Wien die Installation "Rektorenfasten – ins Licht gerückt" eröffnet. Neben dem Rektor der Universität Wien, Heinz Engl, sprachen die Historiker Friedrich Stadler und Oliver Rathkolb sowie das Künstlerduo Bele Marx und Gilles Mussard.
Die marmornen Rektorentafeln oder auch in Anlehnung an die römischen fasti consulares (Auflistung römischer Konsuln auf Marmortafeln) genannten Rektorenfasten listen die latinisierten Namen der Rektoren der Universität Wien seit ihrer Gründung im Jahre 1365 auf. Zwischen 1936 und 1945 wurde diese Tradition jedoch ausgesetzt. Nach 1945 wurden zunächst zwei Zeilen für die Rektoren der NS-Zeit ausgelassen.
Diese symbolische Lücke wurde 1958/1959 unsichtbar gemacht, als der Senat der Universität Wien unter dem Vorsitz des Rektors die ausgelassenen Namen hinzufügte. Es handelte sich hierbei um die bekennenden Nationalsozialisten und Rektoren Fritz Knoll und Eduard Pernkopf. Zur 650-Jahr-Feier der Universität Wien gab der Akademische Senat dazu eine Stellungnahme ab, die projiziert durch eine Glasstele zentraler Teil dieses Erinnerungszeichens wurde. Die Mixed Media Installation, bestehend aus Glas, Licht und Spiegel, lädt ein, die Rektorenfasten zu betreten und sie aus einer anderen Perspektive, unter neuem Licht zu betrachten. Zusätzlich entfernten der Künstler und die Künstlerin das Gold in der Gravur der beiden NS-Rektoren, um die Intervention von 1958/59 zu thematisieren.

Die projizierte Inschrift lautet:

"Im Studienjahr 1958/59 beschloss der Akademische Senat unter Vorsitz des Rektors die nachträgliche Eintragung der Rektoren Knoll und Pernkopf aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die Universität Wien distanziert sich nachträglich von Rektoren, die durch Antisemitismus, Rassismus, antidemokratische Einstellungen sowie Diskriminierungen jeder Art gegen den Geist einer humanen Gesellschaft verstoßen haben und bekennt sich zur Mitverantwortung am Unrecht, das durch Vertreibung, Entlassungen und Aberkennung akademischer Grade zugefügt wurde. Im Jubiläumsjahr 2015"

"Rektorenfasten – Ins Licht gerückt" ist neben dem Denkmal Kontroverse Siegfriedskopf und Nobelpreis und Universität - ein Gruppenbild mit Fragezeichen das Dritte von Bele Marx und Gilles Mussard entworfene Erinnerungszeichen im Hauptgebäude der Universität Wien.

Literatur