Punsch

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Beerenpunsch
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Letzte Änderung am 10.01.2023 durch WIEN1.lanm08trj
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Bildunterschrift Beerenpunsch

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Punsch ist ein alkoholhaltiges Heißgetränk, das in Wien überwiegend in der Adventszeit getrunken wird. Vor allem auf Christkindlmärkten sind oft Punschstände zu finden. Daneben wird in der Vorweihnachtszeit auch gerne Glühwein konsumiert.

Die Grundlagen zur Herstellung von Punsch waren laut "Großen vollständigen Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste" von Johann Heinrich Zedler aus 1735 Branntwein, Wasser, Zucker, Pomeranzensaft und Muskatnüsse. In Wien beliebte Varianten sind heutzutage der Beerenpunsch, der neben gemischten Beeren auch Rotwein und Früchtetee enthält, und der Orangenpunsch, dessen Zutaten schwarzer Tee, Rum und frisch gepresste Orangen sind.

Bei "Kinderpunsch" handelt es sich um erwärmten, gewürzten und mit Honig oder Zucker gesüßtem Fruchtsaft.

Historische Entwicklung

Die Ursprünge dieses alkoholhaltigen Heißgetränks gehen bis in die Antike zurück, wo bereits heißer, mit Honig versetzter Wein, genossen wurde. Im Mittelalter war es zwar üblich, Gewürzwein zu trinken, dieser wurde jedoch kalt konsumiert. Im frühen 19. Jahrhundert war der Konsum von Glühwein und Punsch in Wien kaum verbreitet. In Zeitungsberichten galt er als Privileg des reichen englischen Adels. Wolfgang Amadeus Mozart lernte Punsch erst während seiner Englandreise im Jahr 1764 kennen.

Etwa 50 Jahre später ließ E.T.A. Hoffmann in seiner Novelle "Der goldne Topf" den Registrator Heerbrand bereits Punsch kochen. Der Genuß von Glühwein und Punsch wurde in jener Zeit von Medizinern kritisch gesehen, konnte er doch zu Trunksucht und ungebührlichem Verhalten führen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wandelte sich jedoch die Meinung und das alkoholische Heißgetränk wurde zur gesundheitsfördernden Medizin, die gegen Erkältungen und unregelmäßigen Puls helfen sollte. Spätestens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts galten Glühwein und Punsch als beliebte Heißgetränke, deren variantenreiche Rezepte in Hausfrauen-Zeitschriften geteilt wurden.

Quellen