Glühwein

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Glühwein
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Letzte Änderung am 10.10.2019 durch WIEN1.lanm09was
Bildname Gluehwein.jpg
Bildunterschrift Glühwein

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Glühwein ist ein alkoholhaltiges Heißgetränk, das in Wien überwiegend in der Adventszeit getrunken wird. Vor allem auf Christkindlmärkten sind oft Glühweinstände zu finden. Daneben wird in der Vorweihnachtszeit auch gerne Punsch konsumiert.

Die Grundlage zur Herstellung von Glühwein ist Rotwein oder Weißwein. Dieser wird mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Gewürznelken oder auch Zitronenschalen gewürzt, erhitzt und nach Bedarf gesüßt. Glühwein darf nicht über 80 Grad Celsius erhitzt werden, da der darin enthaltene Alkohol ab 78 Grad Celsius verdampft und die enthaltenen Gewürze ihren Geschmack ändern. Der Mindestalkoholgehalt des Getränks beträgt 7 Volumsprozent.

Bei "Kinderglühwein" handelt es sich um erwärmten, gewürzten und mit Honig oder Zucker gesüßtem Traubensaft.

Historische Entwicklung

Die Ursprünge dieses alkoholhaltigen Heißgetränks gehen bis in die Antike zurück, wo bereits heißer, mit Honig versetzter Wein, genossen wurde. Im Mittelalter war es zwar üblich, Gewürzwein zu trinken, dieser wurde jedoch kalt konsumiert. Im frühen 19. Jahrhundert war der Konsum von Glühwein und Punsch in Wien kaum verbreitet. In Zeitungsberichten galt er als Privileg des reichen englischen Adels. Wolfgang Amadeus Mozart lernte Punsch erst während seiner Englandreise im Jahr 1764 kennen.

Etwa 50 Jahre später ließ E.T.A. Hoffmann in seiner Novelle "Der goldne Topf" den Registrator Heerbrand bereits Punsch kochen. Der Genuß von Glühwein und Punsch wurde in jener Zeit von Medizinern kritisch gesehen, konnte er doch zu Trunksucht und ungebührlichem Verhalten führen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wandelte sich jedoch die Meinung und das alkoholische Heißgetränk wurde zur gesundheitsfördernden Medizin, die gegen Erkältungen und unregelmäßigen Puls helfen sollte. Spätestens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts galten Glühwein und Punsch als beliebte Heißgetränke, deren variantenreiche Rezepte in Hausfrauen-Zeitschriften geteilt wurden.