Profil (Karte)

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Profil und Lageplan des Hauptunratskanals am rechten Wienflussufer (1831/32)
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Quellenkunde
Andere Bezeichnung Längsschnitt, Querschnitt
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Objektbezug Karte, Kartographische Quellen, Kanalisation, Kanal
Quelle
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Letzte Änderung am 20.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Plan 168a.jpg
Bildunterschrift Profil und Lageplan des Hauptunratskanals am rechten Wienflussufer (1831/32)

Profile sind im Ingenieursbau (z.B. Wasserbau, Straßenbau, etc.) häufig verwendete kartographische Ausdrucksformen, die vor allem für linienförmige, eindimensional orientierte Objekte wie Kanäle, Wasserläufe und Straßen erstellt werden. Vor allem in Plänen und Karten der Planungsabteilungen der Stadt Wien finden Profile häufig Verwendung.

Frühe Profile wurden vor allem im Bauwesen und Architektur bereits ab dem 17. und 18. Jahrhundert angefertigt und waren entsprechend großmaßstäbig. In der Erdwissenschaften wurden Profile ab dem 18. Jahrhundert für die Darstellung von geologischen Zonen der Erdkruste verwendet. Vor allem durch große Ingenieursprojekte im 19. Jahrhundert, wie der Regulierung von Flüssen, den Bau von Wasserleitungen und dem großflächigen Ausbau der Kanalisation wurden Profildarstellungen vermehrt in kleinmaßstäbige Karten und Pläne integriert.

Kartographische Einordnung

Profile entstehen durch Parallelprojektion auf eine senkrechte Ebene. Bei einem Längsprofil definiert der Maßstab im Regelfall nur die Längsachse (X-Achse), während bei Ingenieursbauten der Maßstab der vertikalen Achse (Y-Achse) oftmals vergrößert dargestellt wird (= Überhöhung, im Regelfall 1:10 oder 1:5 zum Maßstab der Längsachse). Solche Profile folgen meist dem Verlauf des beschriebenen Objekts (Kanal, Wasserlauf, Straße etc.) und können daher im Grundriss auch gekrümmt verlaufen. Meist werden solchen Profilen auch Lagepläne zur Seite gestellt, die den Verlauf eines Profils im Grundriss zeigen. Querprofile (quer zur Linienführung) werden hingegen meist ohne Überhöhung dargestellt, um graphische Bestimmungen und damit auch Massenberechnungen (z.B. Durchflussmengen in der Kanalisation) zu ermöglichen.

Literatur

  • Günther Hake, Dietmar Grünreich, Liqiu Meng, Kartographie. Visualisierung raum-zeitlicher Informationen. (Berlin, New York, 2003)