Max Friedländer

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Max Friedländer um 1870 (Wien Museum, Online-Sammlung)
Daten zur Person
Personenname Friedländer, Max
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 27018
GND 116797630
Wikidata Q96241
Geburtsdatum 18. Juni 1829
Geburtsort Pleß, Preußisch-Schlesien (Pszczyna, Polen) 4103134-9
Sterbedatum 20. April 1872
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Journalist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
Bildname MaxFriedlaender.jpg
Bildunterschrift Max Friedländer um 1870 (Wien Museum, Online-Sammlung)
  • 1., Kolowratring (1) 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Präsident des Deutschen Journalistentages (1869, bis: 1872)
  • Vizepräsident des Journalisten- und Schriftstellervereins Concordia (1865, bis: 1867)

Max Friedländer, * 18. Juni 1829 [abweichend: 30. Juni 1830] Pleß (Preußisch-Schlesien), † 20. April 1872 Wien, Journalist.

Biografie

Max Friedländer kam als Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten zur Welt, Ferdinand Lassalle war sein Cousin. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Schulpforta studierte er Jus an den Universitäten Breslau, Heidelberg und Berlin (Dr. jur.). Mit einer Broschüre über den Studententag in Eisenach (1848) machte er erstmals als Journalist auf sich aufmerksam. Bis 1856 war er als preußischer Justizbeamter im Breslauer Stadtgericht tätig, parallel dazu arbeitete er aber auch als Redakteur der "Neuen Oder-Zeitung" und als Korrespondent von Wiener Blättern.

1856 kam Friedländer nach Wien und wurde Mitarbeiter bei der von August Zang geleiteten Tageszeitung "Die Presse". Nach Meinungsverschiedenheiten mit Zang gründete Max Friedländer 1864 gemeinsam mit Michael Etienne und Adolph Werthner die "Neue Freie Presse", deren erste Nummer am 1. September 1864 erschien und für die er als einer der bedeutendsten Publizisten Österreichs tätig war. Als deutsch-konstitutionell eingestellte Zeitung wurde die "Neue Freie Presse" bald das populärste Blatt der Monarchie. Friedländer setzte sich zur Zeit von Richard Belcredi für den parlamentarischen Zentralismus ein und sprach sich deutlich gegen die Strukturreformpläne von Karl Sigmund von Hohenwart aus. Eine besondere Note verlieh Max Friedländer dem volkswirtschaftlichen Teil seiner Zeitung durch die neu geschaffene Rubrik "Economist". Zudem redigierte er das Feuilleton.

Ab 1869 war Max Friedländer Präsident des "Deutschen Journalistentages" und von 1865 bis 1867 Vizepräsident des Journalisten- und Schriftstellervereins "Concordia". Auf kulturellem Gebiet setzte er sich gemeinsam mit Heinrich Laube für die Gründung des Wiener Stadttheaters ein.

Friedländer, der schon längere Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, befand sich kurz vor seinem Tod auf einer mehrwöchigen Kur in Nizza. Das könnte der Grund dafür sein, dass zahlreiche Quellen fälschlicherweise Nizza als Todesort angeben. Tatsächlich verstarb er in seiner Wiener Wohnung. Am 22. April 1872 fand unter großer Anteilnahme von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur eine Trauerzug statt, der den Leichnam von der Wohnadresse des Verstorbenen am Kolowratring 3 zur evangelischen Kirche in der Dorotheergasse begleitete, wo die Einsegnung stattfand. Anschließend setzte sich der Trauerzug zum Nordbahnhof fort, von wo aus der Verstorbene nach Bielitz (Schlesien) zur Bestattung in der Familiengruft überführt wurde. Laut Auskunft der Wiener Friedhöfe wurden die sterblichen Überreste am 7. Juni 1891 in die 1875 von Viktor Tilgner gestaltete Familiengruft auf dem Zentralfriedhof überführt. Als Geburtsdatum ist dort der 30. Juni 1830 angegeben.

Max Friedländer war mit der Schauspielerin Regina Delia (auch: Regine Delia-Friedländer, 1840–1894) verheiratet. Das Ehepaar hatte vier gemeinsame Kinder, Sohn Felix Friedländer sowie die Töchter Alice Friedländer, verehelichte du Pasquier, Philippine Friedländer, verehelichte Freiin von Lapenna, und die Schriftstellerin Helene Friedländer (1868–1891).


Quellen

Literatur


Literatur von und über Max Friedländer finden Sie im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks