Marika Rökk

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Daten zur Person
Personenname Rökk, Marika
Abweichende Namensform Rökk, Marie Karoline; Jacoby, Maria; Raul-Greschitz, Maria
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 27380
GND 11860189X
Wikidata Q48502
Geburtsdatum 3. November 1913
Geburtsort Kairo, Ägypten
Sterbedatum 16. Mai 2004
Sterbeort Baden bei Wien
Beruf Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Film, Operette, Kino, Theater an der Wien (Institution), Schauspielerin, Sängerin
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 24.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof Baden, Helenenfriedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 5. November 1973)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 21. Oktober 1983, Übernahme: 3. November 1983)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 1973)
  • Ehrenkreuz des Ungarischen Roten Kreuzes (Verleihung: 1941)
  • Deutscher Filmpreis: Filmband in Gold (Verleihung: 1987)
  • Bambi
  • Ehrenbambi


Rökk Marika (Marie Karoline), * 3. November 1913 Kairo, Ägypten, † 16. Mai 2004 Baden bei Wien (Baden, Helenenfriedhof), Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin, erster Gatte (1940) Georg Jacoby, Regisseur, zweiter Gatte Fred Raul.

Biografie

Als Tochter ungarischer Eltern wuchs sie in Budapest auf, lernte in Paris tanzen und gehörte ab 1924 einer Tanzgruppe an. 1925-1929 trat sie in den Vereinigten Staaten von Amerika auf, danach als Tänzerin in Shows und Revuen in zahlreichen europäischen Ländern. Ihre Filmkarriere begann sie in England. Nachdem sie 1930 ihren ersten Film gedreht hatte ("Kiss Me Sergeant"), folgten diesem "Why Sailors Leave Home" und 1936 "Der Bettelstudent". 1933 hatte sie Hubert Marischka für die Zirkusrevue "Stern der Manege" nach Wien geholt, wo sie ein Talentesucher der UFA entdeckte.

Während des Zweiten Weltkriegs errang sie mit "Kora Terry" (1940) und "Die Frau meiner Träume" (1944) große Publikumserfolge. 1943 hatte sie von der Ufa einen Filmvertrag erhalten; mit ihrem Lied "Nur Musik, Musik, Musik" riss sie die Kinobesucher in ihren Bann. Besonders bekannt geblieben sind die Filmtitel "Leichte Kavallerie", "Heißes Blut", "Gasparone", "Das Karussell", "Eine Nacht im Mai", "Es war eine rauschende Ballnacht", "Der Tanz mit dem Kaiser" und "Die geschiedene Frau". Die meisten ihrer Filme drehte sie unter der Regie ihres ersten Manns Georg Jacoby.

Wegen ihrer Tätigkeit in Propagandafilmen und angeblicher Spionage für die Nationalsozialisten wurde Marika Rökk nach 1945 zeitweilig ein Auftrittsverbot in Deutschland und Österreich erteilt. Sie veranstaltete allerdings Unterhaltungsabende für die amerikanischen Truppen. 1947 wurde sie von dem Ehrengericht der Österreichischen Schauspielervereinigung rehabilitiert.

Nach dem Krieg spielte Marika Rökk in einer Reihe weiterer Filme und wurde bald auch beim Fernsehen heimisch, kehrte aber immer wieder auf die Bühne zurück. Rökk garantierte lange Aufführungsserien von Operetten und Musicals in Wien, Hamburg, Berlin, München, aber auch in Holland und Belgien hatte sie ein treues Publikum. 1968 brachte das Theater an der Wien mit ihr in der Hauptrolle "Hello Dolly" heraus, der die "Gräfin vom Naschmarkt" und Hugo Wieners musikalisches Lustspiel "Die kluge Mama" folgte.

1970 hatte Rökk mit "Eine Frau in unseren Träumen“ im ZDF ihre eigene Fernsehshow. 1975 absolvierte sie ihren letzten Auftritt in einer Benefiz-Fernsehshow mit internationaler Besetzung. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in ihrer Heimat trat sie 1996 in einer ungarischen Fernsehproduktion der "Gräfin Maritza" auf.

Bezeichnend nannte Marika Rökk ihre 1974 geschriebenen Memoiren "Herz mit Paprika". Auch ihre Tochter Gabriele Jacoby machte eine beachtliche Karriere. Nach Georg Jacobys Tod (1968) heiratete die Schauspielerin Fred Raul (1910–1985), der auch ihr Manager war und zahlreiche Operetten inszenierte, in denen Rökk die Hauptrolle spielte: "Czardasfürstin", "Maske in Blau", "Gräfin Mariza" oder "Die lustige Witwe".

Literatur

  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
  • Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main: S. Fischer 2007
  • Luise Hahn: Marika Rökk: Musik-Star und Polit-Dilettantin. In: Kurier, 15.12.2010, S. 30
  • Marika Rökk. Das Marika-Rökk-Fan-Album. [Interviews u. Zwischentexte: Hanns Frank Thyssen]. München: Edition Art-Wings 1999
  • Marika Rökk: Herz mit Paprika. Berlin: Universitas 1974
  • Who is Who in Österreich. Supplementwerk 2005. CD-ROM-Ausgabe. Zug: Who is Who Verlag 2005
  • Die Presse, 17.05.2004, S. 25
  • Wienbibliothek im Rathaus/Sammlung Josef Treitl: Marika Rökk [Sign.: JT-1043]
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Rökk, Marika [Sign.: TP-042690]

Weblinks