Marie Therese Escribano

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Daten zur Person
Personenname Escribano, Marie Therese
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 35683
GND 129840645
Wikidata Q1897222
Geburtsdatum 19. März 1926
Geburtsort Paris
Sterbedatum 25. September 2023
Sterbeort Wien
Beruf Sängerin, Kabarettistin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 24.01.2024 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Grab 219

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 20. April 2006, Übernahme: 16. Oktober 2006)
  • World Music Award (Verleihung: 2007)


Marie-Thérèse Escribano; * 19. März 1926 Paris, †25. September 2023 Wien, Sängerin, Kabarettistin.

Biografie

Marie-Thérèse Escribano wurde als Kind einer belgischen Mutter und eines spanischen Vaters geboren und wuchs in Madrid auf, wo sie auch am Real Conservatorio Superior de Música de Madrid studierte. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern ging sie nach Belgien an das Conservatoire royal de Bruxelles. 1955 entschloss sie sich zu einem Gesangstudium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Sie inskribierte Oper bei Josef Witt sowie Lied und Oratorium bei Erik Werba und entdeckte bald ihre besondere Affinität zur zeitgenössischen Musik.

1959 wurde sie von Friedrich Cerha für ein Konzert des neu gegründeten Ensembles "die reihe" engagiert und brachte dabei im Schubert-Saal des Wiener Konzerthauses die “Improvisations sur Mallarmé“ von Pierre Boulez zur österreichischen Erstaufführung. Ab diesem Zeitpunkt wurde sie zur gefragten Interpretin für zeitgenössische Musik. Sie konzertierte dabei unter Größen wie Lorin Maazel, Paul Sacher, Mauricio Kagel, Pierre Boulez und anderen.

Im Jahre 1965 gründete Escribano gemeinsam mit Klaus und Michel Walter das Ensemble “les menestrels“, das sich der mittelalterlichen Musik widmete und mit dem sie als Sängerin dann zehn Jahre lang auftrat. 1975 verließ sie das Ensemble und beschritt abermals komplett neue Wege, indem sie eigene Programme entwarf, die ein Mittelding zwischen Kabarett und Konzert darstellen, jedoch immer politisch äußerst engagiert sind. Daneben trat sie auch mit spanischen Liedern und Liedern sephardischer Juden auf. Sie engagierte sich bei der AUF ("Aktion unabhängiger Frauen") und leitete dort den Arbeitskreis Theater. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit leitete sie viele "Stimmbefreiungs-Workshops".

Literatur

  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon (OeML). Band 1: Abbado - Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002
  • Wiener Auszeichnungen für Hansi Lang und Marie Thérèse Escribano. In: Rathauskorrespondenz, 16.10.2006
  • Barbara Asen: „Umso älter, desto ich!“ Alter, Geschlecht und Identität im feministischen Kabarett. Am Beispiel der Texte Marie-Thérèse Escribanos. In: Ingrid Bauer und Christa Hämmerle (Hg.): L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft. 17. Jahrgang, Köln, 2006. Heft 1. Alter(n). S. 109-121.

Weblinks