Mödlinger Brauhaus

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation Brauerei
Datum von 1849
Datum bis 1885
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 362978
GND
WikidataID
Objektbezug Bier, Brauhäuser
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 20.03.2024 durch WIEN1.lanm08trj

Es wurden noch keine Adressen erfasst!

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 4' 32.43" N, 16° 17' 17.48" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Mödlinger Brauhaus (Grutschgasse 10-16, Mödling, Niederösterreich).

Anfänge

Die erste kleine Brauerei in Mödling wurde 1849 in der Grutschgasse vom Arzt Dr. Herzner gegründet. Sie stand gegenüber der bis 1934 dort befundenen landwirtschaftlichen Mittelschule "Franzisco-Josephinum", in der ab 1870 auch die "Erste österreichische Brauschule" angesiedelt war. Sie wurde als Vereinsbetrieb geführt und durch ein Kuratorium verwaltet, wobei der Brauherrenverein als Hauptsponsor auftrat. Da 1895 die „Akademie für Brauindustrie“ im Technologischen Gewerbemuseum für eine wesentlich bessere Ausbildung eingerichtet wurde, gab es für die Brauschule bald keine Interessenten mehr und sie wurde 1912 geschlossen. Die Akademie wurde nach 1945 eine eigene Fakultät der Hochschule für Bodenkultur.

In der Brauerei in der Grutschgasse wurden zunächst nur sogenannte Nährbiere, also Biere für Rekonvaleszente, Mastkuren, sogenannte Blutarme usw. gebraut. Wegen mangelhafter Einrichtung, vor allem wegen fehlender Kühlmöglichkeiten, wurde der Braubetrieb aber bald wieder eingestellt. 1861 wurde in den Gebäuden eine Malzextrakt-Fabrik eingerichtet, die aber auch nur kurze Zeit bestand.[1]

Die Brüder Grossmann

1868 wurde das Brauhaus von den Brüdern Jakob und Sigmund Grossmann erworben und elf Jahre später wieder gebraut. Bis dahin waren die Brüder die Pächter der Bierbrauerei Rauhenstein in Baden bei Wien gewesen und nun auf der Suche nach einer günstigen Malzfabrik. In Rauhenstein produzierten sie ein Billigbier, das für viele ärmere Leute als „Volksbier“ leistbar war. Nun kamen sie auf die Idee, in Mödling neben der Mälzerei auch wieder – wie Dr. Herzner - eine Spezialitäten-Brauerei einzurichten, die 1877 eröffnet wurde. Die Brauerei war wie jene in Rauhenstein nicht im Brauherrenverein vertreten und wurde deshalb von Wien aus heftig angegriffen.[2]

In Mödling selbst wurde das Brauhaus schon vor der Eröffnung mit vielen Vorschuss-Lorbeeren bedacht, weil es für damalige Verhältnisse nach „neuesten Systemen“ eingerichtet und mit Dampf betrieben wurde. Trotzdem wurde es bereits 1885 von der Actiengesellschaft der Brunner Brauhaus AG aufgekauft und stillgelegt. Lange Zeit befand sich auf dem Gelände ein Sportplatz, der später einer Wohnhausanlage weichen musste.

Literatur

  • Joseph Aichinger: Mödling und sein Bezirk. Mödling: Verein der Naturfreunde in Mödling 1877
  • Gambrinus vom 15.6.1877
  • Christian Springer / Alfred Paleczny / Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte. Wien-Köln-Weimar: Böhlau Verlag 2017

Referenzen

  1. Joseph Aichinger: Mödling und sein Bezirk. Mödling: Verein der Naturfreunde in Mödling 1877, S. 166.
  2. Gambrinus vom 15.6.1877.