Lorenz Mikoletzky
- Generalsekretär der Grillparzer-Gesellschaft (1975 bis 1991)
- Honorarprofessor für Neuere Geschichte Österreichs an der Universität Wien (1993)
- Stellvertretender Vorsitzender der Historikerkommission der Republik Österreich (1998 bis 2003)
- Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs (01.07.1994 bis 31.12.2011)
- Präsident des Internationalen Archivrates (2004 bis 2008)
Lorenz Mikoletzky, * 12. Mai 1945 Wien, Archivar, Historiker.
Biografie
Lorenz Mikoletzky wuchs in Wien auf und maturierte 1964 am Bundesgymnasium Wien VIII (Piaristen-Gymnasium). Im Anschluss nahm er an der Universität Wien das Studium der Geschichte und der Klassischen Archäologie auf, das er 1969 mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Den 51. Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung absolvierte er mit der Staatsprüfung 1968.
Noch 1969 trat er in das Österreichische Staatsarchiv ein, wo er zunächst im Finanz- und im Hofkammerarchiv tätig war. 1976 wechselte der Historiker in das Allgemeine Verwaltungsarchiv, dessen Leitung er 1991 übernahm. Mit 1. Juli 1994 avancierte er zum Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs. In dieser Funktion verblieb er bis zu seiner Pensionierung Ende 2011.
Darüber hinaus wurde Mikoletzky 1993 zum Honorarprofessor für Neuere Geschichte an der Universität Wien ernannt. Von 1994 bis 2016 hielt er dort verschiedenste Lehrveranstaltungen, unter anderem im Bereich Archivwissenschaften (Aktenkunde, Urkundenlehre, Archivmanagement), aber auch zur Geschichte der Habsburger. Weiters hatte er mehrere Lehraufträge an einschlägigen Fachhochschulen und Universitätslehrgängen inne.
Er engagierte sich im Verband Österreichischer Historiker und Geschichtsvereine (Generalsekretär, Vizepräsident) und fungierte 2004 bis 2008 als Präsident des Internationalen Archivrates (ICA). Er ist beziehungsweise war Vorstands- und Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Kommissionen und Vereine. 1998 bis 2003 wirkte er als Stellvertretender Vorsitzender der Historikerkommission der Republik Österreich, die sich der fundierten Aufarbeitung des Vermögensentzugs in der Zeit des Nationalsozialismus widmete.
In zahlreichen Publikationen beschäftigte sich Lorenz Mikoletzky unter anderem mit der Person Josephs II. (1979) oder mit Franz Grillparzer (1990). Für sein wissenschaftliches, aber auch volksbildnerisches Wirken wurde er mit mehreren Preisen und Auszeichnungen bedacht.
Literatur
- Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs 1994 bis 2011: Lorenz Mikoletzky beantwortet 10 Fragen von Bruno Bauer. In: Mitteilungen der VÖB 68 (2015), Nr. 2, S. 342–350
- Beruf(ung): Archivar. Festschrift für Lorenz Mikoletzky. Hg. von der Generaldirektion. 2 Bände. Innsbruck / Wien / Bozen 2011 (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, 55)
- Hohe Auszeichnung für Walter Hellmich und Lorenz Mikoletzky. In: Rathauskorrespondenz, 22.02.2006