Ljuba Welitsch

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Ljuba Welitsch im Studio des Senders Rot-Weiß-Rot, 1950
Daten zur Person
Personenname Welitsch, Ljuba
Abweichende Namensform Velickova, Ljuba
Titel Kammersängerin
Geschlecht weiblich
PageID 6997
GND 119242036
Wikidata Q452990
Geburtsdatum 10. Juli 1913
Geburtsort Borissovo, Bulgarien
Sterbedatum 1. September 1996
Sterbeort Wien
Beruf Opernsängerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Ehrenmitglieder der Staatsoper
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 17. September 1996
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Nummer 176
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Ljuba Welitsch.jpg
Bildunterschrift Ljuba Welitsch im Studio des Senders Rot-Weiß-Rot, 1950

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • -Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 12. Dezember 1975, Übernahme: 24. März 1976)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 27. November 1978, Übernahme: 12. Februar 1979)

Veranstaltungsplakat mit Nennung von Ljuba Welitsch als Mitwirkender, 1951

Ljuba Welitsch (eigentl. Velickova) , * 10. Juli 1913 Borissovo, Bulgarien, † 1. September 1996 Wien, Opernsängerin.

Biografie

Ljuba Welitsch verließ als Dreizehnjährige ihr Elternhaus, um auf das Gymnasium nach Shumen zu gehen. Sie erhielt dort den ersten Musikunterricht, lernte Violine und Gitarre und erarbeitete sich im Selbststudium Opernarien. Schon damals entschied sie sich für die Bühnenlaufbahn, Ab 1932 studierte sie in Sofia Gesang. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie als Mitglied des Opernchores. An der Akademie für Musik und darstellende Kunst setzte sie ihr Studium bei Theo Lierhammer in Wien fort.

1937 debütierte die junge Sängerin an der Grazer Oper als Helmwige in der "Walküre". Hier konnte sich der Sopran in den nächsten vier Jahren ein großes Repertoire aufbauen. Sie sang u. a. Hauptrollen in "Madama Butterfly", "Otello" und "La Bohème" 1940 heiratete sie den Schauspieler und Regisseur Fred Schroer. Die Ehe scheiterte bereits nach drei Jahren.

Der Zeit am Grazer Opernhaus folgten Engagements in Dresen, Hamburg, Berlin und München. 1940 gab die Sängerin in der Rolle der Cho Cho San ihr Debut an der Volksoper. Bei der Festaufführung zum 80. Geburtstag von Richard Strauss sang Ljuba Welitsch die Titelrolle in "Salome". In dieser Rolle setzte sie Maßstäbe für die nachfolgenden Sängerinnen-Generationen.

Nach dem Krieg engagierte Franz Salmhofer die Sängerin an die Staatsoper, an der unter anderem Tosca, Musette, Aida, Amelia, Giulietta und Tatjana ("Eugen Onegin") zu ihren Glanzrollen zählten.

In die Jahre bis 1955 fällt der Höhepunkt ihrer internationalen Karriere. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1946 unter Josef Krips und 1950 unter Wilhelm Furtwängler die Donna Anna ("Don Giovanni"). Gastspiele führten sie unter anderem ans ROH Covent Garden, die Mailänder Scala, die Opernhäuser von San Francisco und Chicago sowie wiederholt an die Metropolitan Opera.

Aufsehen erregte die Sängerin nicht nur durch ihre künstlerischen Erfolge, sondern auch durch ihr Privatleben. 1956 heiratete sie den Wiener Polizisten Karl Schmalvogel (1928 – 2000). Auch diese Ehe scheiterte nach kurzer Zeit und wurde erst 1968 geschieden.

Mit dem allmählichen Nachlassen der Qualität ihre Stimme orientierte sich Ljuba Welitsch beruflich um und trat in Operetten und als Charakterkomikerin in Filmen auf. Sie wurde schon 1947 mit dem Titel einer Kammersängerin ausgezeichnet und 1962, dem Datum ihrer (offiziellen) Beendigung) ihrer Opern- und Konzertsängerlaufbahn, zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.

Die Sängerin starb 1996 und wurde in einem Ehrengrab bestattet. Die 2008 nach ihr benannte Verkehrsfläche wurde 2021 auf Grund einer geänderten Flächenwidmung wieder aufgelassen.

Literatur

  • Georg Markus: Der Herr Inspektor und der Opernstar. Ljuba Welitsch heiratet und lässt sich wieder scheiden. In: Georg Markus: Die ganz Großen. Meine Erinnerungen an die Lieblinge des Publikusms. Wien: Amalthea 2000
  • Norbert Ernst Benke: Ljuba Welitsch. Wien: J & V Edition / Dachs-Verlag 1994
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 216
  • Bühne 10 (1996), S. 7
  • Salzburger Nachrichten, 02.09.1996, S. 9

Weblinks