Kumpfgasse 3

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1374
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 45513
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Kumpfgasse 3
  • Nr.: 825 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 875 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 890 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)


1, Kumpfgasse 3 (Konskriptionsnummer 825).

Am 30. August 1374 wird hier erstmals ein Haus urkundlich erwähnt. Es gehörte bis zu diesem Zeitpunkt dem Kloster St. Lorenz, das es nun um vier Pfund Wiener Pfennig verkaufte. Nur wenige Tage später wurde es um 18 Pfund weiterverkauft! Am 6. Februar 1376 wurde es vom damaligen Pfarrer von Rustpach, Berthold von Wehingen, erworben, der später mächtiger Kanzler des Herzogs Albrecht III. wurde. Auch er hatte 18 Pfund für das Haus bezahlt, verkaufte es aber nach acht Monaten um 33 Pfund an einen anderen Pfarrer (er selbst wird in dieser Urkunde bereits als Kanonikus bezeichnet). Nachdem der Wert immer weiter angestiegen war, kaufte es 1449 Mert Guldein um 170 Pfund Wiener Pfennig. Ihm gehörte auch das schräg gegenüberliegende Haus Stadt 832 (Grünangergasse 3-5). Bei dem hohen Kaufpreis handelt es sich wohl um eine Ungenauigkeit des Schreibers, da der Vorbesitzer für das kleinere Haus Stadt 832 32 und für das größere, hier beschriebene Haus Stadt 825 100 Pfund bezahlt hatte. Es liegt daher nahe, dass mit den 170 Pfund beide Gebäude bezahlt wurden. Danach fehlen bis zum Hofquartierbuch jegliche Daten zum Haus. 1563 handelte es sich demnach um ein einstöckiges Gebäude, das mit dem Vermerk "ist nicht auspaut" versehen wurde. Zwischen 1587 und 1669 fehlen wieder jegliche Dokumente.

1720 wurde das heutige Haus errichtet, das jedoch 1789 adaptiert wurde. Am 8. April 1945 wurde das Dach des nur drei Fenster breiten Gebäudes durch die Druckwellen der in der Nähe explodierten Bomben abgedeckt. Zwei Tage später entstand durch Funkenflug ein Brand, der aber rechtzeitig gelöscht werden konnte.


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 646-648