Katholischer Waisen-Hilfsverein
Dieser Verein wurde im März 1878 von Stephan Worell und Anton Schöpfleuthner gegründet.
Der Zweck des Vereins war es laut Statuten, "verlassenen Waisen die mangelnde elterliche Liebe und Sorgfalt zu ersetzen durch Gewährung oder Vermittlung einer gedeihlichen Pflege, einer gewissenhaften religiös-sittlichen Erziehung." Das geschah entweder durch Aufnahme der Kinder in die eigene Obsorge der Vereinsmitglieder oder durch Unterbringung in Anstalten des Vereins. Aufgenommen wurden katholische Kinder, nicht-katholische nur nach Maßgabe von freien Plätzen.
Die Vereinsleitung bestand aus einem Ausschuss, dem 15 männliche Mitglieder angehörten. Daneben gab es einen Beirat aus 15 weiblichen Mitgliedern, die aber nur beratende Funktion in Erziehungsfragen hatten. Präsident des Vereins war Stephan Worell, ab 1897 Franz Xaver Schuch, Sekretär war Anton Schöpfleuthner, Protektor der Vereins Erzherzog Franz Ferdinand I.
1916 gehörten vier Anstalten zum Verein: Das Norbertinum in Tullnerbach, das Stephaneum und der Perlashof in Biedermannsdorf sowie das Liebfrauenheim in Hietzing (Trauttmansdorffgasse 15).
Der Verein war Mitglied im Katholischen Wohltätigkeitsverband für Niederösterreich und ab 1921 im Caritasverband für die Erzdiözese Wien.
Literatur
- Silvia Ursula Ertl: Geschichte der Caritas der Erzdiözese Wien. Die verbandliche Organisierung 1897-1921. Linz: Wagner Verlag 2022
- Statuten des Katholischen Waisen-Hilfsvereines in Wien