Anton Schöpfleuthner

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Daten zur Person
Personenname Schöpfleuthner, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 29573
GND 1032211350
Wikidata Q60821573
Geburtsdatum 5. April 1845
Geburtsort Markthof, Niederösterreich
Sterbedatum 19. Juni 1921
Sterbeort Wien
Beruf Priester, Vereinsfunktionär
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 22.11.2022 durch DYN.s.u.e.
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Johannesgasse 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anton Schöpfleuthner, * 5. April 1845 Markthof, Niederösterreich, † 19. Juni 1921 Wien, Priester, Vereinsfunktionär.

Biografie

Anton Schöpfleuthner besuchte das Piaristengymnasium und studierte 1864-1868 an der Universität Wien Theologie (Priesterweihe 1868). 1878-1881 wirkte er an der neu gegründeten Pfarre St. Othmar (3). Er nahm sich des sich entfaltenden katholischen Vereinslebens an und wirkte teils als Gründer, Protektor oder Vorstand. 1878 setzte er sich für den von ihm mitbegründeten "Katholischen Waisenhilfs-Verein" ein, aus dem die karitative Stiftung "Norbertinum" hervorging. Er war außerdem geistlicher Direktor des Werks des hl. Philipp Neri und Oberverwaltungsrat im Vinzenzverein. 1881-1897 war er Kirchendirektor und Spiritual der Ursulinen, wo er sich für den Ausbau der Lehrerinnenkurse einsetzte und 1889 das "Apostolat der christlichen Töchter" (eines neuen Typs von Jugendorganisation) begründete, aus dem der "Verein der christlicher Lehrerinnen" hervorging; das Apostolat gab das "St.-Angela-Blatt" heraus, für das Schöpfleuthner nicht nur zahlreiche Artikel schrieb und es redigierte, sondern das er unter Einsatz persönlicher finanzieller Mittel zu einer viel gelesenen Mädchenzeitschrift ausbaute. Eine Zeit lang leitete er auch den "Bonifatius-Verein" (der sich um die Einrichtung von Notgottesdiensten kümmerte) und stand an der Spitze des "Allgemeinen Kirchenbauvereins". 1897 nahm ihn Kardinal Gruscha in das Domkapitel zu St. Stephan auf und betraute ihn mit dem Referat für das katholische Vereinswesen. Ab 1899 war er Stadtdechant für den vierten bis zehnten Bezirk, 1911-1918 für den ersten bis dritten Bezirk, 1911 Superior der Ursulinen, 1912 päpstlicher Hausprälat, 1913-1918 Erzdechant für die Pfarren jenseits der Donau und 1917 Domscholaster von St. Stephan.

Als Mitglied des Gemeinderats (1900-1906) ergriff er nur in kirchlichen Angelegenheiten das Wort. Zahlreiche Veröffentlichungen.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werk- und Literaturverzeichnis)
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Das Apostolat der christlichen Töchter. In: St.-Angela-Blatt 5 (1893), S. 25 ff.
  • Irmbert Fried: Das Metropolitankapitel zu St. Stephan in Wien in seiner personellen Zusammensetzung. Diss. Univ. Wien. Wien 1952, S. 144 ff.
  • Silvia Ursula Ertl: Geschichte der Caritas der Erzdiözese Wien. Die verbandliche Organisierung 1897-1921. Linz: Wagner Verlag 2022