Künstlerhaus-Preise

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.07.2022 durch WIEN1.lanm09mer

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Künstlerhaus-Preise (auch Künstlerhaus-Stiftungen sowie Staats- oder Gemeindepreise, die nur im Künstlerhaus verliehen wurden; chronologisch geordnet).

1) Reisestipendium

Die Genossenschaft besaß eine Reihe von Reisestipendien, die vor allem zu Bildungsreisen Wiener Künstler verwendet wurden. Von einer Verleihung wird erstmals 1867 berichtet; in den 70er Jahren gab es einen Reisestipendienfonds. Nach 1880 entstanden weitere Reisestipendien, die jedoch nicht immer den Namen des Stifters führten, weil manche anonym bleiben wollten (beispielsweise Josef Erwin Lippert von Granberg). Die Reisestipendien wurden regelmäßig bis in die Jahre der Inflation (1921-1923) vergeben. Besonders Reisestipendien gab es 1954 anlässlich der Ausstellung „Der Künstler sieht die Welt".

2) Erzherzog-Carl-Ludwig-Medaille

Gestiftet am 28. Mai 1874 vom Bruder des Kaisers und Protektor der Genossenschaft der bildenden Künstler Erzherzog Carl Ludwig. Bis zur Gründung des Kaiserpreises die höchste künstlerische Auszeichnung, die im Künstlerhaus vergeben wurde. Jährlich wurden drei Medaillen (im Wert von je 30 Dukaten; Entwurf von Anton Scharff und Rudolf Weyr) verliehen (eine davon stets an einen Ausländer); letztmals verliehen 1914. 1920-1923 wurde aus dem Fonds ein „Karl-Ludwig-Förderungspreis" bar ausbezahlt; 1929 gelöscht.

Preisträger (ohne Adelstitel, keine Verweise):

  • 1875 Franz Lenbach, Hans Makart, Viktor Tilgner;
  • 1876 Heinrich Angeli, Ludwig Passini, Adolf Seel;
  • 1877 Rudolf Alt, Hans Canon, Wilhelm Diez;
  • 1878 Gustave Moreau, Emil J. Schindler, Josef Tautenhayn;
  • 1879 Eduard Gebhardt, Sigmund L'Allemand, Carl Kundmann;
  • 1880 Christian Griepenkerl, Fritz August Kaulbach, Robert Russ;
  • 1881 Hermann Baisch, Eugen Blaas, Adam Kunz;
  • 1882 Claude Ferdinand Gaillard, Franz Rumpler, Alois Schönn;
  • 1883 Oswald Achenbach, Eduard Lichtenfels, Josef Mathias Trenkwald;
  • 1884 Johannes Benk, August Holmberg, Rudolf Weyr;
  • 1885 Franz Defregger, Eugen Felix, Hugo Härdtl;
  • 1886 Julius Benczür, Anton Scharff, Benjamin Vautier;
  • 1887 Carl Fröschl, Rudolf Huber, Anton Werner;
  • 1888 Julius Blaas, Friedrich Friedländer, Claus Meyer;
  • 1889 Andreas Achenbach, Carl Leopold Müller, Franz Simm;
  • 1890 Christian Bokelmann, Josef Myslbek, Friedrich Schachner;
  • 1891 Zygmunt Ajdukiewicz, Hugo Darnaut, Fritz Uhde;
  • 1892 Benes Knüpfer, Walter Schott, Eduard Veith;
  • 1893 Adolf Hirschl, Leopold Horovitz, Henry Mosler;
  • 1894 Alois Delug, Carl Marr, Hans Scherpe;
  • 1895 Josef Brandt, Edmund Hellmer, Hans Temple;
  • 1896 Johann Viktor Krämer, Carl Moll, Hermann Vogel;
  • 1897 Julian Falat, Teresa Feodorowna Ries, Fritz Thaulow;
  • 1898 Julius Berger, Albin Egger-Lienz, Salomon J. Solomon;
  • 1899 Fritz Baer, Wilhelm Hejda, Alfred Zoff;
  • 1900 László Fülöp, Rudolf Maison, Hans Rathausky;
  • 1901 Paul Joanovits, Kasimir Pochwalski, Gustav Schönleber;
  • 1902 Ferdinand Götz, Alois H. Schräm, Viktor Stauffer;
  • 1903 Eduard Lebiedzki, Carl Merode, Stephan Sinding;
  • 1904 Adolf Kaufmann, Henri Luyten, Carl Wollek;
  • 1905 John Q. Adams, Ferdinand Keller, Josef Mencina-Krzesz;
  • 1906 Karl Boehme, Stefan Schwartz, Charles Wilda;
  • 1907 Jehudo Epstein, Josef Jungwirth, Franz Seifert;
  • 1908 Anton Bfenek, Eduard Kasparides, Rudolf Quittner;
  • 1909 Friedrich Kallmorgen, Nikolaus Schattenstein, Heinrich Tomec;
  • 1910 Isidor Kaufmann, Hans Larwin, Anders Zorn;
  • 1911 Leo B. Eichhorn, Friedrich Klein-Chevalier, Theodor Stundl;
  • 1912 Fritz Bayerlein, Johann Nepomuk Geller, Wilhelm Seib;
  • 1913 Heinrich Rauchinger, Valerius de Saedeleer, Viktor Scharf;
  • 1914 Ludwig Koch, Thomas Leitner, Hugo Vogel.

3) Staatsmedaille

Gestiftet am 3. Februar 1882 vom k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht für im Künstlerhaus durchgeführte Internationale beziehungsweise später auch die großen Jahresausstellungen. Die von Josef Tautenhayn und Anton Scharff gestaltete Medaille (teilweise Gold, teilweise Silber) wurde 1906 durch eine von Stefan Schwartz entworfene Medaille ersetzt. Höchste für das Künstlerhaus geschaffene und im Künstlerhaus verliehene staatliche Auszeichnung (Verleihung bis 1914, danach Stiftung der Ehrenmedaille der Genossenschaft der bildender Künstler).

4) Amerling-Swoboda-Stiftung

Gestiftet am 14. November 1884 von Friedrich von Amerling anlässlich des 70. Geburtstags seines Freundes und Malers Eduard Swoboda als Stipendium für einen österreichischen, begabten, jedoch mittellosen Künstler; aus den jeweils im Frühjahr einlangenden Gesuchen wurde vom leitenden Ausschuss der Genossenschaft der Stipendiat ausgewählt. Dotierung jährlich 50 Gulden bis 168 Kronen; letztmals vergeben 1921.

5) Marie-von-Amerling-Stiftung

Gestiftet am 20. Jänner 1887 von Marie von Amerling, geboren Nemetschke, Witwe des am 14. Jänner 1887 verstorbenen Malers Friedrich von Amerling zur Unterstützung unverschuldet erwerbsunfähiger Maler. Dotierung jährlich 210 Gulden bis 840 Kronen; letztmals vergeben 1922.

6) Kaiserpreis

Gestiftet am 18. April 1890 durch Franz Joseph I. aus Privatmitteln zur „Förderung der vaterländischer künstlerischer Bestrebungen". Der Preis bestand jeweils aus einer Kassette mit 400 Golddukaten. Verleihung bis 1918 („vorzugsweise an jüngere Künstler bei hervorragender Begabung"). Höchste künstlerische Auszeichnung der Genossenschaft der bildender Künstler Wiens.

Preisträger (ohne Adelstitel und Verweiszeichen):

  • 1890 Gustav Klimt;
  • 1891 Adolf Hirschl;
  • 1892 Julius Schmid;
  • 1893 Arthur Strasser;
  • 1894 Hans Bitterlich;
  • 1895 Charles Wilda;
  • 1896 Hans Temple;
  • 1897 Heinrich Lefler und Josef Urban;
  • 1898 Alois Delug;
  • 1899 Wilhelm Seib;
  • 1900 Leopold Burger;
  • 1901 Eduard Veith;
  • 1902 Theodor Charlemont;
  • 1903 Albin Egger-Lienz;
  • 1904 Johann Nepomuk Geller;
  • 1905 Josef Jungwirth;
  • 1906 Ferdinand Brunner;
  • 1907 Ludwig Koch;
  • 1908 Hans Larwin;
  • 1909 Theodor Stundl;
  • 1910 Heinrich Tomec;
  • 1911 Carl Wollek;
  • 1912 Anton H. Karlinsky;
  • 1913 Karl Hassmann;
  • 1914 Karl Sterrer junior;
  • 1915 Emanuel Baschny;
  • 1916 Alfred Cossmann;
  • 1917 keine Verleihung;
  • 1918 Otto Hofner und Hans Ranzoni.

7) Moritz-Freiherr-von-Königswarter-Künstlerpreis

Gestiftet am 20.4. 1892 von Moritz Freiherr von Königswarter (Ehrenmitglied). Dotierung jährlich 500 Gulden beziehungsweise 1.000 Kronen, letztmals vergeben 1905.

8) Fritz-Dobner-von-Dobenau-Ehrenpreis

Gestiftet anlässlich der Jubiläumsausstellung 1898 von Fritz Dobner von Dobenau, Gutsbesitzer und Privatier in Wien. Nach 1902 wurde zusätzlich zum Geldbetrag an den Preisträger auch eine silberne Plakette (von Anton Scharff) vergeben. Dotierung jährlich 1.000-2.000 Kronen letztmalige Vergabe 1914.

9) Richard-Freiherr-von-Drasche-Ehrenpreis

Gestiftet anlässlich der Jubiläumsausstellung 1898 von Dr. Richard Freiherr von Drasche-Wartinberg, Gutsbesitzer und Privatier in Wien (der selbst Maler war). Dotierung jährlich 500-1.000 Kronen, letztmals vergeben 1919. Daneben gab es noch einen Dräsche-Ehrenpreis für Ausstellungen des Aquarellisten-Clubs der GbKW mit ähnlichem Statut (für Aquarelle und Zeichnungen); letztmals vergeben 1919.

10) Dumba-Ehrenpreis (Ehrenpreis von Seiner Excellenz Herrn Nicolaus Dumba)

Gestiftet anlässlich der Jubiläumsausstellung 1898 vom Industriellen Nikolaus Dumba. Dotierung 720-2.000 Kronen, regelmäßig verliehen bis 1924, danach nur noch sporadisch. Wurde 1944 mit anderen Stiftungen zusammengelegt.

11) Marie-Gräfin-Hoyos-Amerling-Preis

Gestiftet am 28. Februar 1898 anlässlich der Jubiläumsausstellung 1898 von der Witwe Friedrichs von Amerling, geboren Nemetschke, wiederverheirat Gräfin Hoyos; einmal verliehen (2.000 Kronen). Die Gräfin starb am 3. April 1914, die Kunstsammlungen Amerlings vermachte sie der Genossenschaft zur Gründung einer „Marie Gräfin Hoyos-Amerling-Stiftung" (vergeben 1918-1922, jeweils 500-1.000 Kronen; 1929 aufgelöst).

12) Jubiläumspreis der Schützengilde

Gestiftet am 10. November 1898 von der Schützengilde der Genossenschaft der bildenden Künstler anlässlich ihres 25jährigen Bestandsjubiläums. Dotierung 20 (25) Dukaten, 400 Kronen in Gold beziehungsweise 500 Schilling.

13) Preis der Stadt Wien für die Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens

Gestiftet mit Gemeinderatsbeschluss vom 31. März 1911 anlässlich des 50jährigen Bestands der Genossenschaft der bildenen Künstler zur Prämierung von Kunstwerken, die das Charakteristische des Wiener Bodens, der Gesellschaft und des Volkslebens zum Ausdruck bringen. Dotierung 1.000 Kronen, 1.000 Schilling, 1.000-2.000 Reichsmark beziehungsweise 1.500-10.000 Schilling; letztmals verliehen 1978.

Preisträger:

  • 1911 Johann Nepomuk Geller;
  • 1912 Karl Ludwig Prinz;
  • 1913 Arnold Hartig;
  • 1914 Anton H. Karlinsky;
  • 1915 Hans Larwin;
  • 1916 Josef Köpf;
  • 1917 Josef Jungwirth;
  • 1918 Friedrich Ohmann;
  • 1919 Edwin Grienauer;
  • 1920 Karl Friedrich Gsur;
  • 1921 Oskar Thiede;
  • 1922 Otto Ofner;
  • 1923 Franz Windhager;
  • 1924 Adolf Curry;
  • 1925 Thomas Leitner;
  • 1926 Vinzenz Gorgon;
  • 1927 Leo Perlberger;
  • 1928 Rudolf Böttger;
  • 1929 Anton Endstorfer;
  • 1930 Karl Perl;
  • 1931 Hans Frank;
  • 1932 Leo Perlberger;
  • 1933 Adolf Wagner von der Mühl;
  • 1934 Hans Schachinger;
  • 1935 Robert Streit;
  • 1936 Rudolf H. Eisenmenger;
  • 1937 Albert Janesch;
  • 1938 Wilhelm Legier;
  • 1939 keine Verleihung;
  • 1940 Heinrich Krause;
  • 1941 Josef Müllner;
  • 1942 keine Verleihung;
  • 1943 Rudolf Schmidt;
  • 1944-47 keine Verleihung;
  • 1948 Rudolf Hafner;
  • 1949 Viktor Pipal;
  • 1950 Max Frey;
  • 1951 Erich Miller-Hauenfels;
  • 1952 Wilhelm Kaufmann;
  • 1953 Günther Baszel;
  • 1954 Anton Velim;
  • 1955 Alfred Gerstenbrand;
  • 1956 Rudolf Zeileisen;
  • 1957 Humbert Iwanitsch;
  • 1958 Karl Gunsam;
  • 1959 Viktor Pipal;
  • 1960 Franz Wlcek;
  • 1961 Ernst Fuchs;
  • 1962 Max Melcher;
  • 1963 Heinrich Heuer;
  • 1964 Gustav Schutt;
  • 1965 Heinrich Krause;
  • 1966 Heinrich Heuer;
  • 1967 Karl Korab;
  • 1968 Fred Nowak;
  • 1969 Kurt Amann;
  • 1970 Viktor Lederer;
  • 1971 Johannes Wanke;
  • 1972 Herbert Pass;
  • 1973 Karl Reißberger;
  • 1974 Franz Katzgraber;
  • 1975 Fritz Zerritsch;
  • 1976 Mathias Hietz;
  • 1977 keine Verleihung;
  • 1978 Bernhard Hollemann.

14) Ehrenmedaille

Goldene Ehrenmedaille und Große goldene Ehrenmedaille der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens für besondere künstlerische Leistungen. Gestiftet am 29. Februar 1924; höchste künstlerhauseigene Auszeichnungen nach dem Ende der Monarchie (wird noch heute jährlich verliehen, und zwischen jeweils eine große und zwei kleinere Medaillen). Mehrere Ausführungen (Otto Hofner und Oskar Thiede, 1924; Josef Müllner, 1943; Edwin Grienauer, 1950).

15) Wiener Volkspreis

Geschaffen am 10. April 1924 für die Jahresausstellungen im Künstlerhaus. Die Jury bestand aus den Besuchern, die Preiszuerkennung kam in Form einer Besucherbefragung zustande (jeder Besucher erhielt zur Eintrittskarte einen Stimmzettel, auf dem er das schönste Werk zu bezeichnen und den Zettel dann in eine Urne zu werfen hatte).

Preisträger:

  • 1924 und 1927 Ferdinand Brunner;
  • 1925 und 1926 John Q. Adams;
  • 1928 Rudolf Böttger;
  • 1929 Oskar Mulley;
  • 1930 Reinhold Kukla.

16) Ehrenmedaille für Kunstfreunde

Goldene Ehrenmedaille der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens für Verdienste um die bildende Kunst; Silberne Ehrenmedaille der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens für verdienstvolles Wirken. Gestiftet am 5. Oktober 1928; Gestaltung der Medaille von Edwin Grienauer; Verleihung bis 1962.

17) Goldener Lorbeer

Künstlerische Auszeichnung für das Gesamtschaffen in Form eines von Karl Fiala 1938 entworfenen Lorbeerzweigs. Regelmäßige Verleihungen ab 1938; die schönste Auszeichnung des Künstlerhauses, verliehen in der Regel erst an betagte Künstler für ihr Lebenswerk.

Literatur

  • Carl von Lützow: Geschichte der k. k. Akademie der bildenden Künste. Festschrift. Wien: Gerold 1877
  • Theodor Lott: Bericht über die Studienjahre 1876/1877-1891/1892. Wien: Verlag der k. k. Akademie der bildenden Künste 1892