Joseph Feil

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Daten zur Person
Personenname Feil, Joseph
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15629
GND 131786229
Wikidata Q61197729
Geburtsdatum 20. Juni 1811
Geburtsort Neubau
Sterbedatum 29. Oktober 1862
Sterbeort Wien
Beruf Historiker, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 17.01.2023 durch WIEN1.lanm09p12
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 41 B, Reihe 1, Nummer 10
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 7., Kirchengasse 25 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph Feil, * 20. Juni 1811 Neubau 139, † 29. Oktober 1862 Neubau 139 (7, Kirchengasse 25 [„Zur Klause"; Besitz der Familie Feil]; Schmelzer Friedhof, seit 10. Mai 1893 Zentralfriedhof, Grabwidmung ehrenhalber Gruppe 41B/1/10), Historiker, Verwaltungsjurist. Nach Besuch der Zollerschen Hauptschule am Neubau und des Piaristengymnasiums studierte Feil 1830-1834 Jus an der Wiener Universität, wurde 1834 Konzeptskandidat, erhielt 1842 erstmals Besoldung und stieg 1847 zum Cameralkonzipisten der niederösterreichischen Cameral-Gefällenverwaltung auf. Inzwischen war Minister Leo Graf Thun-Hohenstein auf seine wissenschaftliche Arbeiten aufmerksam geworden. 1850 wurde Feil zum Prüfungskommissar für österreichische Geschichte an der Universität Wien bestellt (die Übernahme einer Lehrkanzel lehnte er ab) und nahm 1851 eine Berufung als Konzipist ins Unterrichtsministerium an (1854 Ministerialsekretär). Feil war aufgrund seiner wissenschaftlichen Tätigkeit Ehrenmitglied mehrerer gelehrter Vereine (1849 Historischer Verein für Oberbayern, 1850 Historischer Verein für Steiermark, 1854 Gelehrten-Ausschuß des Germanistischen Museums in Nürnberg, 1857 Geschichtsverein für Kärnten), korrespondierendes (1851) beziehungsweise wirkliches Mitglied (1858) der Akademie der Wissenschaften. 1846 schlug er die Gründung eines Alterthumsvereins vor; im 1853 gegründeten „Alterthumsverein zu Wien" (Verein für Geschichte der Stadt Wien) wurde Feil Vizepräsident. Er unterstützte Karl August Schimmers Arbeiten über Wien, vermittelte das Erscheinen der beiden letzten Bände von Johann E. Schlagers „Wiener Skizzen" und schrieb eine Fülle größerer und kleinerer historischer Abhandlungen, darunter 1842 „Beiträge zur mittelalterlichen Topographie des Grabenplatzes", 1845 „Das Grabmal Kaiser Friedrichs III. im St. Stephansdom zu Wien" (in Schmidls „Österreichischen Blättern für Literatur und Kunst, Geschichte, Geografie, Statistik und Naturkunde", die er 1844-1848 redigierte) sowie 1849 „Die Schweden in Österreich 1645-1646" (seine bedeutendste historische Arbeit). 1852 und 1853 ließ er im Selbstverlag „Sylvesterspenden" historischen Inhalts drucken. 1856 erschien der von ihm redigierte erste Band der "Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien" (in denen 1859 seine „Beiträge zur älteren Geschichte der Kunst- und Gewerbetätigkeit in Wien" und seine Arbeit „Der Neudegger Hof in Wien" veröffentlicht wurden), 1857 publizierte er in den „Mitteilungen der k.k. Centralcommission" die Baugeschichte von Maria am Gestade.

Quelle

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993, Briefe an Feil
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 3. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1853, S. 202 ff.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 13. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1863, S. 52 (mit Werksverzeichnis)
  • Margareta Hörmann: Joseph Feil. Leben und Werke. Diss. Univ. Wien. Wien 1959
  • Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Gerold 1856-1918. Band 6,1863, S. XXIII ff.
  • Rudolf Till: Joseph Feil. Zu seinem 100. Todestag. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 18,1963, S. 129 ff.
  • Josef Schwerdfeger: Die historischen Vereine Wiens 1848 - 1908. Eine Darstellung ihres wissenschaftlichen Wirkens. Festschrift aus Anlaß des sechzigjährigen Regierungs-Jubiläums seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. Wien: Braumüller 1908, 1 ff.
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 66
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 128 ff.
  • Joseph Feil †. In: Wochenschrift für Wirtschaft, Kunst und öffentliches Leben. Beilage zur Wiener Zeitung, 15.11.1862, S. 334-335
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972


Joseph Feil im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.