Johannesgasse 3

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Alternativentwurf für das Haus Johannesgasse 3 von Adolf Loos, um 1912
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1379
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Abensberg-Traunsches Majoratshaus
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Ferdinand Franz Berehinak
Prominente Bewohner
PageID 46472
GND
WikidataID
Objektbezug Adolf Loos (Portal)
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 5.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Johannesgasse 3 Entwurf Adolf Loos.jpg
Bildunterschrift Alternativentwurf für das Haus Johannesgasse 3 von Adolf Loos, um 1912
  • 1., Johannesgasse 3
  • Nr.: 1028 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 970 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 996 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)


1, Johannesgasse 3 (Konskriptionsnummer 970).

Die älteste urkundliche Erwähnung eines Hauses auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1379. Ab 1417 gehörte es dem Stift Herzogenburg (siehe Herzogenburger Hof), dessen Propst 1448 bei einem Streit um den Neubau des Nachbargebäudes (Fleischhof; Haus Stadt 969; Johannesgasse 1) in Erscheinung tritt. Als es das Stift 1541 verkaufte, musste sich der neue Eigentümer verpflichten, hier nichts zu bauen, was dem (anderen) Nachbarn (Haus Stadt 971; Johannesgasse 5; siehe Questenbergpalais) das Licht nehmen würde. 1563 ist das damals zweistöckige Haus im Hofquartierbuch (siehe Hofquartierwesen) als Wirtshaus ausgewiesen. In der Folgezeit gehörte das Gebäude meist Gastwirten. Im Jahr 1689 wird der Name des Wirtshauses mit "Zur guldenen Rose" angegeben.

Am 28. Juli 1797 wurde das Haus von Johann Adam Graf von Abensberg und Traun erworben und blieb bis 1870 im Besitz dieser Familie. Bei Realis wird es als "Abensberg-Traunsches Majoratshaus" geführt.

1912/1913 entstand das heutige Haus nach Plänen von Ferdinand Franz Berehinak für den aus Krakau gebürtigen Hausbesitzer und Kaufmann Josef Ferber und dessen Frau Rosa. Die unverändert gebliebene Grundfläche beträgt 356 Quadratmeter. Bevor es zu diesem Neubau kam, entwarf Adolf Loos für diese Parzelle seinen dritten Entwurf für den Neubau der Schwarzwaldschule. Neben den eigentlichen Unterrichtsräumen sollte auch ein Kinosaal, eine Bar sowie ein Café untergebracht werden. Als einziges realisiertes Element wurde 1913 auf dieser Parzelle in dem nicht von Loos ausgeführten Neubau das Café Capua von Adolf Loos gestaltet.

Mit Kaufvertrag vom 12. März 1928 wurde das Gebäude von der "Vienna Grundstücks A.G." erworben, die es bis 1937 besaß. Danach kaufte es Ella Ordoy-König, von der es 1952 in den Besitz des "Ordody-Treu Unternehmens" kam.

Ab dem Jahr 1913 befand sich in diesem Gebäude das Kärntnerkino.


Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Wirtshaus "Zur guldenen Rose"
  • Café Capua
  • Café de Paris
  • US-Militärcasino


Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 248-250
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 502 ff.