Johann Florian Heller

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Daten zur Person
Personenname Heller, Johann Florian
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 8957
GND 116686529
Wikidata Q86345
Geburtsdatum 4. Mai 1813
Geburtsort Iglau
Sterbedatum 21. November 1871
Sterbeort Wien
Beruf Medizinischer Chemiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 62 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Florian Heller, *4. Mai 1813 Iglau, Mähren (Jihlava, Tschechische Republik), † 21. November 1871 Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 62 (Hietzinger Friedhof), medizinischer Chemiker.

Nach Studium der Chemie an der Universität Prag wurde Heller Assistent bei seinem Lehrer Adolf Pleischl und kam 1838 mit diesem nach Wien. Hier begann er chemische Übungen für Medizinstudenten abzuhalten. 1842 erteilte Heller auch Privatunterricht an Ärzte über physiologische und pathologische Chemie sowie Mikroskopie. Ab 1844 leitete er das neu errichtete pathologisch-chemische Laboratorium im AKH, dessen Schaffung und Erhaltung auf eine Initiative der Gesellschaft der Ärzte zurückgeht. Dort führte er unter anderem Harnuntersuchungen durch und entwickelte Nachweisverfahren für Zucker (1844) und Eiweiß (1852), die noch heute seinen Namen tragen. 1844 begründete Heller (auch auf diesem Gebiet ein Pionier) mit dem „Archiv für physiologische und pathologische Chemie und Mikroskopie mit besonderer Rücksicht auf medizinische Diagnostik und Therapie" die erste Fachzeitschrift für Laboratoriumsmedizin in Österreich. 1846 erschien sein Kompendium „Grundlehren der pathologisch-chemischen und mikroskopischen Untersuchung zur medizinischen Diagnose", 1860 die Monographie „Die Harnkonkretionen, ihre Entstehung, Erkennung und Analyse". Zu seinen Schülern gehörte Robert Ultzmann, Pionier der Urologie in Wien.


Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Leipzig: Barth 1863-1904. Bände 1 (1863) und 3 (1898)
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 252 ff.
  • Kurt Ganzinger: Der Pharmazeut Johann Florian Heller. In: Österreichische Apotheker-Zeitung (ÖAZ) 35 (1981), S. 1016 ff.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 13.08.1981
  • Nikolaus Mani: Johann Florian Heller und die frühe klinische Chemie in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In: Wien und die Weltmedizin. Symposium der Internatationalen Akademie für Geschichte der Medizin veranstaltet im Institit für Geschichte der Medizin der Universität Wien, 17. - 19. September 1973. Hg. von Erna Lesky. Wien [u.a.]: Böhlau [in Komm.] 1974), S. 170 ff.
  • Johann Schmalhofer: Das Werk von Johann Florian Heller mit besonderer Berücksichtigung der Entstehung des ersten pathologisch-chemischen Laboratoriums am Allgemeinen Wiener Krankenhaus und der Ernennung Hellers zum Vorstand des Laboratoriums. Zahnmed. Diss. Univ. Bonn. Bonn 1980
  • Helmut Wyklicky: Namhafte Vertreter der klinischen Chemie und Laboratoriumsdiagnostik des 19. Jahrhunderts in Wien. In: Archiv der Geschichte der Naturwissenschaften 25 (1990), S. 1239 ff.
  • Gabriela Schmidt: Zur Entwicklung der Fächer klinischer Chemie und Laboratoriumsdiagnostik in der Wiener Schule. In: Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte 14 (1991), S. 231-239