Indianerhof

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Indianerhof (1963)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude / Gemeindebau
Datum von 1929
Datum bis
Andere Bezeichnung Emil-Fey-Hof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Figur eines Indianers, Emil Fey
Einlagezahl
Architekt Camillo Fritz Discher, Karl Dirnhuber
Prominente Bewohner
PageID 13027
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen, Rotes Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Indianerhof.jpg
Bildunterschrift Indianerhof (1963)
  • 12., Rotenmühlgasse 64
  • 12., Spittelbreitengasse 25-27, 31-35, 44-48
  • 12., Schwenkgasse 29-33
  • 12., Ratschkygasse 41-43, 49
  • 12., Hohenbergstraße 34-40
  • 12., Egger-Lienz-Gasse 1-3, 2-6
  • 12., Aichholzgasse 54-56
  • 12., Theergasse 1-5, 2-10

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48° 10' 37.80" N, 16° 19' 18.34" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Indianerhof (12., Rotenmühlgasse 64, Spittelbreitengasse 25-27, 31-35, 44-48, Schwenkgasse 29-33, Ratschkygasse 41-43, 49, Egger-Lienz-Gasse 1-3, 2-6, Hohenbergstraße 34-40, Aichholzgasse 54-56, Theergasse 1-5, 2-10), städtische Wohnhausanlage (735 Wohnungen), erbaut 1929-1931 nach Plänen von Camillo Fritz Discher und Karl Dirnhuber, benannt (nicht amtliche Bezeichnung) nach der über dem Eingangstor angebrachten Figur eines Indianers. Am 14. Februar 1934 kam es hier zu einem hartnäckigen Kampf zwischen Angehörigen des Republikanischen Schutzbunds und Regierungstruppen, die von einem starken Polizeiaufgebot und einem Panzerauto unterstützt wurden. Nach der Kapitulation der Schutzbündler wurde die Anlage in der Ständestaatzeit nach dem Heimwehrführer Emil Fey "Emil-Fey-Hof" bezeichnet. Seit 1945 ist wieder die inoffizielle Bezeichnung "Indianerhof" gebräuchlich.

Das von Norden nach Süden stark ansteigende, rechteckig umbaute Areal reicht von der Ratschkygasse im Norden bis zur Spittelbreitengasse im Süden, von der Rotenmühlgasse im Osten bis zur Schwenkgasse im Westen. Nur an der Ecke Schwenkgasse/Ratschkygasse konnte ein bebautes Grundstück nicht erworben werden, sodass die Randverbauung dort rechtwinkelig einspringt und nach Süden emporgeschoben wird. Es gibt 17 Stiegen, die ihren Eingang alle im Hofbereich haben, und die über drei Rundtore im Osten, Süden und Norden zu begehen sind. Die Straßenfassaden zeigen die für Camillo Discher charakteristische Verbindung von romantisierenden und expressiv-sachlichen Elementen. Je nach Niveauunterschied sind die Stiegen drei- bis fünfgeschossig, die trassierten Sockel mit unregelmäßigem Rustikamauerwerk folgen dem ansteigenden Verlauf. Die hofseitigen Fassadengliederungen zeigen praktisch idente Motive wie die straßenseitigen. Der Niveauunterschied zwischen Nordhof und südlicher Verbauung wird durch mehrere Treppen überwunden.

Indianerhof: Innenhof (1931)
Indianerhof: Fassade Spittelbreitengasse 44 (1931)

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 317 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk, Wien: Anton Schroll 1996, S. 138
  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 52
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 156
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 283


Weblinks