Hermann Withalm

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Daten zur Person
Personenname Withalm, Hermann
Abweichende Namensform
Titel Dr.iur.
Geschlecht männlich
PageID 30042
GND 118634100
Wikidata Q1613100
Geburtsdatum 21. April 1912
Geburtsort Gaweinstal, Niederösterreich
Sterbedatum 20. August 2003
Sterbeort
Beruf Politiker, Notar
Parteizugehörigkeit Österreichische Volkspartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • -Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 14. Juli 1970)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande der Bundesrepublik Deutschland
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: August 1959)


  • Abgeordneter zum Nationalrat (1953 bis 1975)
  • Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei (20.05.1970 bis 04.06.1971)
  • Generalsekretär der Österreichischen Volkspartei (1960 bis 1970)
  • Klubobmann der Österreichischen Volkspartei (1966 bis 1970)
  • Obmann des Rentner- und Pensionistenbundes (11.1976 bis 13.11.1988)
  • Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen (12.10.1956 bis 16.07.1959)
  • Vizekanzler (19.01.1968 bis 21.04.1970)

Withalm Hermann, * 21. April 1912 Gaweinstal, Niederösterreich, † 20. August 2003, Politiker (Österreichische Volkspartei), Notar.

Besuchte die Gymnasien in Melk und Kalksburg, studierte an der Wiener Universität Jus, ließ sich in Wolkersdorf (Niederösterreich) als Notar nieder, betätigte sich aber bereits in den 1930er Jahren auf lokaler Ebene in der "Vaterländischen Front". Wandte sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Politik zu und begann seine innenpolitische Karriere unter Julius Raab. Er war 1953-1971 Abgeordneter zum Nationalrat (in der Zeit der Alleinregierung der Österreichischen Volkspartei unter Josef Klaus 1966-1970 auch Klubobmann), 1956-1959 Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen (unter Reinhard Kamitz), 1960-1970 Generalsekretär und 1971/1972 (nach der Wahlniederlage von 1971) Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei.

Der "Eiserne Hermann", wie er gerne genannt wurde, gehörte zum konservativen Kern seiner Partei und in den 1960er Jahren zu jenen innerparteilichen Reformern, die für eine profiliertere Politik der Österreichischen Volkspartei und damit gegen eine Koalition mit der Sozialdemokratischen Partei Österreichs auftraten (war in Verhandlungen jedoch kompromissfähig); er trat mit Nachdruck dafür ein, dass Josef Klaus als Kandidat der "Reformer" die Führung der Österreichischen Volkspartei übernahm und als Nachfolger von Alfons Gorbach 1964 Bundeskanzler wurde.

Withalm gehörte auch zu jenen, denen das Verdienst zuzusprechen ist, dass Klaus nach dem Wahlsieg von 1966 in die Lage versetzt wurde, eine ÖVP-Alleinregierung zu bilden (in der Withalm 1968-1970 Vizekanzler war), trug aber auch die Mitverantwortung dafür, dass diese bei der Nationalratswahl 1970 von Bruno Kreisky gebrochen wurde. 1974 als ÖVP-Kandidat für die Bundespräsidentenwahl aufgestellt, wurde er im letzten Augenblick durch den Innsbrucker Bürgermeister Alois Lugger ersetzt, der dem SPÖ-Kandidaten Rudolf Kirchschläger unterlag. 1972-1988 war Withalm Obmann des ÖVP-Seniorenbunds.

Seine politischen Grundsätze legte er in einigen Büchern nieder ("Der katholische Mann in der Politik", 1960; "Wege zu einem modernen Wirtschafts- und Sozialkonzept", 1963; "Österreich 1970 - Herausforderung und Antwort" [mit Karl Pisa], 1963; "Aufzeichnungen", 1973; "Antworten", 1974).

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
  • Salzburger Nachrichten, 21.08.2003, S. 2