Grünauerbach

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Mündung des Grünauerbaches in den Wienfluss. Vergleich 1755 (A), 1780 (B), 1825 (C), 1875 (D), 1912 (E) und 201 (F).
Daten zum Objekt
Art des Objekts Gewässer
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Datum bis
Name seit
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Benannt nach
Bezirk 13
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 51200
GND
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Letzte Änderung am 15.01.2018 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Grünauerbach.jpg
Bildunterschrift Mündung des Grünauerbaches in den Wienfluss. Vergleich 1755 (A), 1780 (B), 1825 (C), 1875 (D), 1912 (E) und 201 (F).


Der Grünauerbach entspringt in der Nähe des Rasthauses Rohrhaus im Lainzer Tiergarten und mündet in den Wienfluss. Beinahe sein gesamter Verlauf von heute 3,05 Kilometern und sein 4,2 km2 großes Einzugsgebiet befinden sich im Tiergarten. Sein mittleres Gefälle beträgt 56,3 ‰. Im Oberlauf ist der Bach gestreckt, im Unterlauf verläuft er teils gewunden. Er befindet sich fast ausschließlich in der Flyschzone des Wienerwalds und weist als typischer Wienerwaldbach ein wildbachartiges Abflussregime mit starken Schwankungen in Abhängigkeit von den Niederschlägen auf. Der Mittelabfluss (MQ) liegt bei 0,02 m³/s. Sein Mündungsgebiet war stark von der Dynamik des Wienflusses beeinflusst, der sein Bett immer wieder verlagerte. Im Zuge der Wienflussregulierung und der Errichtung der Hochwasserretentionsbecken bei Auhof zwischen 1895 und 1899 wurde auch der Unterlauf des Grünauerbachs reguliert. Heute mündet er in eines der Hochwasserrückhaltebecken.

In der Zwischenkriegszeit schuf die Staatsbahndirektion auf den Gründen zwischen Auhofwiese und Grünauer Graben eine Kleintierfarm für ihre Mitarbeiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde daraus die Kleingartensiedlung Auhof. Diese führte zu einer Einengung des Bachbetts im Unterlauf. Am Oberlauf stellte die Anlage des Grünauer Teiches den bedeutensten gewässermorphologischen Eingriff dar. Ende des 18. Jahrhunderts wurden Dämme aufgeschüttet, so dass sich bis 1875 ein etwa 1 Hektar großer Stausee bildete. Der Teich war als Wasserstelle für das Wild im Jagdgebiet angelegt worden. 1835 wurden die Ufer nach zahlreichen Uferab- und Dammbrüchen mit Pflastersteinen befestigt. Danach wurde der Teich auch zur Eisgewinnung und in der Zwischenkriegszeit zum Baden und Bootfahren genutzt. Auch Versuche mit Krebs- und Karpfenzucht wurden unternommen. Der Teich diente auch zum Abfluss- und Geschieberückhalt und wirkte sich auf die Dynamik im Unterlauf regulierend aus.

Literatur