Fritz Polcar

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Daten zur Person
Personenname Polcar, Fritz
Abweichende Namensform Polcar, Friedrich
Titel
Geschlecht männlich
PageID 61248
GND
Wikidata
Geburtsdatum 21. Jänner 1909
Geburtsort Wien
Sterbedatum 2. Jänner 1975
Sterbeort Wien
Beruf Angestellter, Politiker
Parteizugehörigkeit Österreichische Volkspartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 16.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 7. Jänner 1975
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 61, Nummer 13

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Geschäftsführender Landesparteiobmann der ÖVP Wien (1947 bis 25.03.1950)
  • Landesparteiobmann der ÖVP Wien (25.03.1950 bis 06.06.1958)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (18.03.1953 bis 06.10.1958)

Fritz Polcar, * 21. Jänner 1909 Wien, † 2. Jänner 1975 Wien, Versicherungsangestellter, Politiker.

Biografie

Fritz Polcar war das fünfte Kind eines Zollwachbeamten und ging im Norbertinum Tullnerbach zur Schule. Nach Besuch einer Handelsschule und verschiedener Fachkurse war er zunächst in der Buchdruckmaschinenbranche tätig. Ab 1929 arbeitete er als Versicherungsangestellter. Seine große Leidenschjaft galt vor 1938 dem Flugsport. In der Zeit des Nationalsozialismus engagierte er sich in der legitimistischen Widerstandsgruppe um Wilhelm Hebra und verbüßte dafür 1939 eine politische Freiheitsstrafe. 1941 wurde er zur Sanitätstruppe der Luftwaffe einbezogen und kam Ende des Zweiten Weltkriegs in sowjetische Gefangenschaft.

Nach 1945 wurde er in der neu gegründeten Österreichischen Volkspartei aktiv und avancierte bereits im April 1946 zum Bezirksparteiobmann von Meidling sowie 1947 zum geschäftsführenden Wiener Landesparteiobmann. im März 1950 wurde er schließlich in Nachfolge von Lois Weinberger zum Obmann der Wiener ÖVP gewählt. Bei der Nationalratswahl 1953 zog er als Abgeordneter in den Nationalrat ein, wo er unter anderem dem Verkehrs-, Unterrichts- und Landesverteidigungsausschuss angehörte.

1957 kam Polcar in den Verdacht, Unternehmen für illegale Parteispenden Gefälligkeiten vermittelt zu haben ("Transfines-Skandal")entgegengenommen zu haben. Darüber hinaus war er in eine Korruptionsaffäre rund um den Eisengroßhändler Johann Haselgruber verwickelt. Auf Druck des Bundeskanzlers und ÖVP-Bundesparteiobmanns Julius Raab musste er im Juni 1958 als Landesparteiobmann zurücktreten und im Herbst des Jahres sein Nationalratsmandat niederlegen. Auch in den 1960er Jahren war der Ex-Politiker Angeklagter in Betrugsaffären und wurde im Oktober 1968 zu einem Jahr Kerker verurteilt. Er starb Anfang 1975 in Wien.

Quellen

Literatur

  • Hans Werner Scheidl: Die Welt bis gestern - Dankbarkeit für eine hilfreiche ÖVP. In: Die Presse, 20.09.2008
  • CDU: Die Finken. In: Der Spiegel, 19.03.1958

Weblinks