Frauenberufsschulen

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Die Städtische Lehranstalt für gewerbliche Frauenberufe in der Sperrgasse (1957)
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname Frauenberufsschulen.jpg
Bildunterschrift Die Städtische Lehranstalt für gewerbliche Frauenberufe in der Sperrgasse (1957)

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Frauenberufsschulen. Der Beginn der schulmäßigen Berufsausbildung der Frauen liegt in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts (anfangs Kurse, später Schulen).

Die Dienstbotenschule des Wiener Hausfrauenvereins (1883 im Heiligenkreuzer Hof) und die Hauswirtschaftskurse in Wien gehörten zu den ältesten hauswirtschaftlichen Schulen Österreichs. Der gewerbliche Zweig der Frauenberufsschulen ging aus Kursen hervor (beispielsweise 1866 Nähkurs des Wiener Frauen-Erwerb-Vereins). Als jüngster Zweig von Frauenberufsschulen entstanden Lehranstalten für soziale Frauenberufe (1916 Sozialcaritative Frauenschule der Katholischen Frauenorganisation für Wien und Niederösterreich, später Lehranstalt für gehobene Sozialberufe der Caritas).

Die Gemeinde Wien schuf 1916 Frauenkurse zur Heranbildung eigener Fürsorgerinnen und Erzieherinnen in Tagesheimstätten (seit 1945 "Fürsorgeschule der Stadt Wien"). Im Schuljahr 1927/1928 wurde in Wien eine Schule für Hausgehilfinnen eröffnet. Im IV. amtlichen Bericht des Stadtschulrats für Wien (1927/1928) sind folgende Frauenberufsschulen verzeichnet: Koch- und Haushaltungsschulen (Aufnahme für Mädchen ab dem 16. Lebensjahr), Hauswirtschaftsschulen für Mädchen (einjährig, Aufnahme für Mädchen ab dem 14. Lebensjahr), Haushaltungs- und Hauswirtschaftsschule der Gemeinde Wien (einjährige Fachschule zur Heranbildung von Großküchenpersonal), Frauengewerbeschulen (zweijährige Ausbildung für die Gewerbe der Weißnäherei und Kleidermacherei [teilweise dreijährig, für Atelierausbildung]; das Absolventenzeugnis ersetzt die Meisterlehre), Höhere Lehranstalten für wirtschaftliche Frauenberufe (dreijährige hauswirtschaftliche Ausbildung und Vermittlung einer allgemeinen Bildung) und Bildungsanstalt für Koch- und Haushaltungsschullehrerinnen. Schulen mit hohem Frauenanteil sind heute die Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik, die Musikpädagogischen Realgymnasien, die Handelsakademien und die Höheren Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe; spezifisch weibliche postsekundäre Bildungsbereiche bilden die Pädagogischen Akademien sowie die Medizinisch Technischen Lehrgänge.

Literatur

  • Otto Glöckel: Die Wirksamkeit des Stadtschulrats für Wien 4 (1927/1928)
  • Klein: Aus der Geschichte der weiblichen Ausbildung. In: Von Beruf - Frau. Scheinwahl Karriere oder Kind. Interviews mit Johanna Dohnal und Herta Haider. Vom Stricken und Hämmern, vom Bauen und Nähen. Wien [u.a.]: Jugend & Volk [1980] (Schulheft, 19), S. 21 ff.
  • 100 Jahre Unterrichtsministerium. 1848 - 1948. Festschrift des Bundesministeriums für Unterricht in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1948, S. 234 ff.