Franz Mayr

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Mayr, Franz
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., Prof.
Geschlecht männlich
PageID 28813
GND 1055524169
Wikidata Q55193225
Geburtsdatum 4. Oktober 1814
Geburtsort Uderns, Tirol
Sterbedatum 3. August 1863
Sterbeort Wien
Beruf Pädiater
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2022 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Mayr Franz, * 4. Oktober 1814 Uderns, Tirol, † 3. August 1863 Wien (Hietzinger Friedhof), Pädiater.

Biografie

Nach dem Studium an der Universität Wien (Dr. med. 1843) war Mayr zunächst im Allgemeinen Krankenhaus Wien tätig, bis er 1845 als Sekundararzt im St.-Josefs-Kinderspital angestellt wurde. Bereits 1846 avancierte er dort zum Primararzt und übernahm auch die ärztliche Leitung des Krankenhauses. 1858 wurde Mayr zum Direktor des St.-Anna-Kinderspitals und zum Professor der Kinderheilkunde an der Wiener Universität ernannt, wo er bis zu seinem Tod eine fruchtbare Lehrtätigkeit entfaltete. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählte unter andrem Hermann Widerhofer. Durch Mayr erfolgte die Konstituierung der Pädiatrie auf den vom Pathologen Carl von Rokitansky und vom internen Kliniker Joseph Skoda aufgestellten Maximen der Zweiten Wiener Medizinischen Schule. So lieferte Mayr wertvolle und grundlegende Beiträge zur Semiotik der Kinderheilkunde.

Seine Hauptarbeitsgebiete waren die kindlichen Infektionskrankheiten und ihre Hautmanifestationen. Als anerkannter Fachmann auf diesem Gebiet konnte Mayr die ehrenvolle Aufgabe erfüllen, für das "Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie" (1860) des führenden deutschen Pathologen Rudolf Virchow den Beitrag über Scharlach und Masern zu verfassen. Ein weiteres wichtiges Thema bildeten unter anderem Hauteffloreszenzen bei Kindern. Mayr war auch Mitbegründer (1858) und Hauptredakteur des "Jahrbuchs für Kinderheilkunde und physische Erziehung".

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban und Schwarzenberg 1884-1888
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Paul Krepler: Das Kind und sein Arzt. 150 Jahre St. Anna-Kinderspital. Wien: Facultas-Universitätsverlag 1988, S. 44 ff.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 173 f.
  • Jahrbuch für Kinderheilkunde und physische Erziehung 6 (1863), S. 59 ff. (Nachruf von Hermann Widerhofer)