Franz Ferdinand von Mayern
- Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung (1848 bis März 1849) Mitglied der Kasinopartei, Johann Perthaler als Nachfolger
Mayern Franz Ferdinand von, * 20. Jänner 1799 Wien, † 15. Jänner 1889 Pressburg, Ungarn (Bratislava, Slowakische Republik), Offizier.
Biografie
Trat 1809 in die Ingenieurakademie ein, war 1817 Fähnrich im Infanterie-Regiment Bianchi und wurde 1819 dem Ingenieurkorps zugeteilt (Bereisung Galiziens, Teilnahme an der Aufnahme der Gegend von Przemysl und deren Befestigungsentwurf). Mayern wurde 1821 dem Generalquartiermeisterstab zugeteilt, war 1823 Unterleutnant im Pionierkorps, 1824 Lehrer für Situationszeichnen, Mathematik und Mechanik an der Pionierschule Korneuburg, 1829 Oberleutnant der Generalquartiermeisterstabsabteilung des Zweiten Armeekorps in Italien und 1838-1841 Direktor der Zeichnungskanzlei. Anschließend übernahm er die Bauleitung des Gebäudes für das Militärgeographische Institut (später Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, 8., Friedrich-Schmidt-Platz 3) und wurde 1847 zum Unterdirektor desselben und zum Oberst im Generalquartiermeisterstab befördert. 1848 wurde Mayern in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt, trat ins Ministerium für öffentliche Bauten ein und übernahm die Leitung der Bausektion. Mayern beteiligte sich an der 1849 erneut auflebenden Diskussion um die Entfestigung Wiens und legte 1852 ein bemerkenswertes Stadterweiterungsprojekt vor, das insbesondere im Raum zwischen Schottentor und Donaukanal eine Erweiterung Wiens vorsah.
Literatur
- H. Niebour, Die Abgeordneten Niederösterreichs bei der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 12, 1913, S. 123, 133
- W. Wagner, Die Stellungsnahme der Militärbehörden zur Wr. Stadterweiterung in den Jahren 1848–57, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, Bd. 17/18, 1961/62, S. 216 ff., S. 232 f.
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1973, S. 18
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben.Band 17: Maroevich–Meszlény. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1867