Filmarchiv Austria

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Eröffnung des Depotneubaus des Filmarchivs Austria in Laxenburg (25. Mai 2004)
Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1955
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 19285
GND 2175638-7
WikidataID Q745350
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname Filmarchiv Austria.jpg
Bildunterschrift Eröffnung des Depotneubaus des Filmarchivs Austria in Laxenburg (25. Mai 2004)
  • 2., Obere Augartenstraße 1e

Frühere Adressierung
  • Österreichisches Filmarchiv (1955, bis: 1997)

Es wurden noch keine Personen erfasst.

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48° 13' 13.67" N, 16° 22' 45.55" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ausstellung "70 Jahre Österreichischer Film - Spielfilme und Zeitdokumente" im Filmarchiv, Außenstelle Laxenburg (1978)
Ausstellung "75 Jahre Film. Österreichs Beitrag" im Filmarchiv, Außenstelle Laxenburg (Juni 1970)
Ausstellung "Die besten Filme der Welt - Österreichisches Filmarchiv" im Filmarchiv, Ausstelle Laxenburg (1979)

Das Filmarchiv Austria wurde 1955 unter dem Namen "Österreichisches Filmarchiv" als Sammelstätte für österreichische Spiel-, Dokumentar- und Wochenschaufilme samt allen mit dem Medium Film zusammenhängenden Materialien (Dokumentationssammlung in Laxenburg, Niederösterreich) gegründet. Die Bibliothek ist die größte auf Film spezialisierte in Österreich (insbesondere Zeitschriften, Programme, Fotos, Drehbücher, Plakate und so weiter). Das Filmarchiv Austria verwahrte bereits 1986 circa 70.000 Filmrollen, darunter noch 11.000 aus dem bis 1955 verwendeten Nitromaterial (unter anderem cirka 600 Spielfilme), derzeit (2020) sind rund 264.000 Filmtitel, 2.061.000 Fotos und Filmstills, 48.200 Filmprogramme,16.000 Plakate, über 40.000 Bücher und Zeitschriften sowie eine umfangreiche Geräte-, Dokumente- und Kostümesammlung im Bestand.

Geschichte

Ab dem Jahr 1929 wurden auf Initiative des Direktors der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Joseph Gregor in einem "Archiv für Filmkunde" zahlreiche filmrelevante Objekte und Dokumente gesammelt und fünf Jahre später von Viktor Matejka die "Gesellschaft der Filmfreunde" gründete. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese zu einem Zentrum der Filmkulturarbeit in Österreich. Auch die Zeitschrift "Filmkunst" (1949) wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen. Ihr Gründer, der Schriftsteller und Volksbildner Ludwig Gesek, rief zudem gemeinsam mit Adolf Hübl und Roman Herle die "Österreichische filmwissenschaftliche Gesellschaft" (später unbenannt in "Österreichische Gesellschaft für Filmwissenschaft") ins Leben.

Als sich am 17. Oktober 1955 das Österreichische Filmarchiv (ÖFA) als Verein konstituierte, wurde Ludwig Gesek auch ihr erster Geschäftsführer, während Joseph Gregor als Präsident fungierte. Gründungsmitglieder des neuen Vereins waren die "Bundesstaatliche Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm" (SHB), die Österreichische Nationalbibliothek, die "Österreichische Gesellschaft für Filmwissenschaft", die "Gesellschaft der Filmfreunde Österreichs" und das "Volksbildungshaus Wiener Urania“.

Im Jahr 1997 erfolgte unter dem neuen Geschäftsführer Ernst Kieninger, der Walter Fritz (1980-1996) nachfolgte, die Umbenennung von "Österreichisches Filmarchiv" in "Filmarchiv Austria". Zudem wurde im selben Jahr die "Austria Wochenschau" Teil des Filmarchiv Austria, große internationale Recherche- und Repatriierungsprojekte zur Auffindung und Rückholung österreichischer Filme in internationalen Partnerarchiven ebenso wie die Video-Edition "Österreich in historischen Filmdokumenten" gestartet sowie die erste Sommerkino-Retrospektive ("Laure[l & Hardy") im Augarten mit Kinozelt und Open air im Garten des Filmarchivs abgehalten. Nur zwei Jahre später konnte auch die erste Publikation des Filmarchivs ("Elektrische Schatten", 1999) vorgelegt werden.

Eine große Übernahme erfolgte im Jahr 2001 mit den Beständen des 1965 von Herbert Holba und Peter Spiegel gegründeten Filmdokumentationszentrums. In dieser Großabteilung enthalten ist die größte, bereits 1945 von den beiden Gründern begonnene Privatsammlung von Filmfotos, Programmen, Videos und Filmdokumenten in Österreich. Ebenfalls 2001 wurde ein langfristiger Kooperationsvertrags zwischen dem Filmarchiv Austria und dem ORF abgeschlossen. Die ständig steigenden Besucherzahlen bei den Filmvorführungen des Filmarchiv erreichten mit erstmals über 50.000 Besucherinnen und Besuchern im Jahr 2001 einen Höchststand.

Im Jahr 2002 wurde das Metro Kino als neue eigene Spielstätte übernommen und bis 2015 zum Kinokulturhaus mit permanenten Ausstellungsflächen erweitert. Ebenfalls 2002 wurde die Zeitschrift "filmarchiv" begründet und im Audiovisuellen Zentrum Wien-Augarten das Filmarchiv-Studienzentrum eingerichtet. Ein Jahr später konnte das Studiokino Augarten in Betrieb genommen werden. Ab 2003 fand im Metro Kino die Präsentationsreihe "Faszination Filmarchivierung" statt. Im Jahr darauf erfolgte die Gründung des „Verlags Filmarchiv Austria“.

Standorte

Im Jahr 1955 in 1., Ballgasse 2 angesiedelt, bezog das Österreichische Filmarchiv 1968 neue Räumlichkeiten in 1., Rauhensteingasse 5. Als zentrale Filmlagerstätte konnte zudem 1970 - nach langer Suche - im Alten Schloss von Laxenburg Räumlichkeiten übernommen und renoviert werden. Sie dienen seither für Ausstellungszwecke sowie als Film- und Dokumentationslager.

Im Jahr 1997 wurde das "Audiovisuelles Zentrum Wien-Augarten" als zentrale Sammel-, Dokumentations- und Servicestelle für Filme in Österreich am neuen Hauptstandort in 2., Obere Augartenstraße 1b, eingerichtet und 2002 das Filmarchiv-Studienzentrum erweitert.

Mit der Übernahme des Metro Kinos in 1., Johannesgasse 4 im Jahr 2002 als neue eigene Spielstätte und seiner Erweiterung bis 2015 zum Kinokulturhaus wurde das Angebot des Filmarchivs Austria um permanente Ausstellungsflächen erweitert. Nach der Grundsteinlegung im Mai 2003 konnte im Jahr 2004 zudem das neue Zentralfilmarchiv Laxenburg als modernstes Filmdepot Österreichs eröffnet werden.

Quellen

Weblinks

Literatur

  • Walter Fritz: Das österreichische Filmarchiv. In: Scrinium. Zeitschrift des Verbandes österreichischer Archivare 34 (1986), S. 162 ff.