Führichgasse 10

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1883
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Josef Heinzle, Stephan Simony
Prominente Bewohner
PageID 46315
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 14.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Führichgasse 10

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1, Führichgasse 10.

Auf diesem Grundstück befanden sich ursprünglich Teile von weitaus größeren Gebäuden (Klarakloster [1303-1529], Bürgerspital (Haupthaus) [1530-1784] und Bürgerspitalzinshaus [1790-1874]). Nach der Demolierung des Bürgerspitalzinshauses blieb das Grundstück vorerst unbebaut, bis im Jahr 1883 durch die Unionbaugesellschaft ein Haus errichtet wurde, das auf einer Grundfläche von 374 Quadratmetern stand. Das Grundstück hatte dessen Besitzerin Anna Proksch bereits am 12. Dezember 1878 dem "Verein für Studentenkonvikte" mit der Beschränkung vermacht, dass die Erträge als "Anna Proksche Freitischstiftung" und im Falle der Auflösung des erwähnten Comitées als "Anna Proksche Stipendienstiftung" verwendet werden sollen. Aufgrund des Bescheides des Reichskommissärs für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich vom 17. Jänner 1939 wurde das Eigentumsrecht dem "Reichsstudentenwerk, öffentlich rechtliche Anstalt" übertragen. 1953 wurde es dem "Comitée für Studentenkonvikte" mit der vorherigen Beschränkung zurückerstattet, das es mit Schenkungsvertrag vom 26. November 1954 der "Österreichischen Hochschülerschaft" überließ.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges (12. März 1945) stürzte bei einem schweren Bombenangriff ein großer Teil des Hauses bis zum Luftschutzkeller ein. Dabei geriet das Gebäude in Brand, wodurch es vollständig zerstört wurde. Da die Schuttmassen die Tür zum Luftschutzkeller versperrten, waren die Personen, die sich hier schützen wollten, gefangen. Es gelang jedoch, eine Mauer zum Nachbarhaus Führichgasse 8 zu durchbrechen, wodurch sich der Großteil der eingeschlossenen Menschen retten konnte. Dennoch starben fünf Personen bei diesem Angriff.

Das heutige Haus entstand im Jahr 1955 nach Plänen von Josef Heinzle und Stephan Simony.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 1. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 94