Ernst Pisko

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Ernst Pisko an seinem Schreibtisch, vermutlich 1940er Jahre
Daten zur Person

Ernst Pisko, * 17. Jänner 1896 Wien, † 5. Oktober 1966 Frankfurt am Main, Buchhändler, Verleger.

Biografie

Ernst Pisko war Buchhändler und gründete 1921 mit seinem Berufskollegen Julius Herz die Herz-Verlag A.G., der allerdings kein großer Erfolg beschieden war und bereits 1926 liquidiert werden musste. Im September 1928 wurde er von Steyrermühl eingestellt, um im Buchverlag des Unternehmens zu arbeiten. Anfang 1931 wurde er zum Leiter dieser Abteilung ernannt und verantwortete bis Anfang 1938 die Veröffentlichung von Hunderten von Büchern. Im Herbst 1935 wurde Pisko außerdem Redakteur von drei Steyrermühl-Wochenzeitungen: "Neues Wiener Tagblatt" (Wochen-Ausgabe), "Nach der Arbeit" und "Volks-Woche". Pisko leitete diese Zeitungen sowie die Buchverlagsabteilung bis kurz nach dem sogenannten "Anschluss", als er, wie viele andere Steyrermühl-Angestellte, ohne Anerkennung des gesetzlichen Abfertigungsanspruchs als Jude fristlos entlassen wurde. Anschließend wurde er verhaftet, kam nach mehr als zwei Monaten jedoch frei. Er emigrierte gemeinsam mit seiner Frau Risa (auch: Riza) und Tochter Susanne zunächst in die Tschechoslowakei, dann nach England und schließlich Anfang 1940 in die Vereinigten Staaten, wo er seine journalistische Karriere wieder aufnahm. Während des Zweiten Weltkriegs schrieb er Artikel für "Austro American Tribune", "The Christian Century" und den "Christian Herald". Ab 1940 veröffentlichte er auch Artikel in "The Christian Science Monitor", dessen Mitarbeiter er wurde. Zwischen 1940 und seiner Pensionierung 1965 schrieb Ernst Pisko hunderte von Artikeln über das Europa der Kriegs- und Nachkriegszeit. Zuletzt lebte er in Boston, Massachusetts. Er befand sich gerade auf einer Europareise, als er am 5. Oktober 1966 in Frankfurt am Main starb.


Quellen

Literatur