Egon Hilbert

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Daten zur Person
Personenname Hilbert, Egon
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur., Ministerialrat, Sektionschef
Geschlecht männlich
PageID 15390
GND 116797940
Wikidata Q85898
Geburtsdatum 19. Mai 1899
Geburtsort Berlin
Sterbedatum 18. Jänner 1968
Sterbeort Wien
Beruf Staatsoperndirektor, Jurist, Diplomat
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 25. Jänner 1968
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 46, Nummer 25C
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 14., Penzinger Straße 130 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bruckner-Ring der Wiener Symphoniker (Übernahme: 22. Juni 1962)
  • Ehrenring des künstlerischen Personal der Staatsoper (Übernahme: 19. Mai 1964)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 19. Juni 1964, Übernahme: 3. Juli 1964)


  • Direktor der Wiener Staatsoper (1963 bis 1968)
  • Intendant der Wiener Festwochen (1959 bis 1963)
  • Leiter des Bundesthealerverwaltung (1945 bis 1953)

Egon Maria Albrecht Hilbert, * 19. Mai 1899 Berlin (Vater: Ernst M. Eduard Goldlust, Mutter: Maria Mathilde Albertine, geborene Hiller), † 18. Jänner 1968 Wien, Sektionschef i. R., Theaterintendant, Staatsoperndirektor.

Biographie

Nach dem Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1924) trat Egon Hilbert als Polizeijurist in den Staatsdienst. 1926 übernahm er das Kulturreferat beim Bundespressedienst und wurde 1935 Presseattaché der Österreichischen Botschaft in Prag. 1938 verbrachten ihn die Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Dachau, aus dem er erst 1945 befreit wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Egon Hilbert vorübergehend provisorischer Direktor des Salzburger Landestheaters (1945) und bemühte sich um eine Reorganisation der Salzburger Festspiele. 1946 bis 1953 war er Leiter der Bundestheaterverwaltung, 1954 bis 1959 Leiter des Österreichischen Kulturinstituts in Rom und 1959 bis 1963 Generalintendant der Wiener Festwochen. Ab 1. September 1963 (bis zu seinem Tod) war er als Staatsoperndirektor tätig (1963/1964 auf Wunsch Herbert von Karajans als dessen Co-Direktor; zuletzt Sektionschef).

Obwohl der Beginn seiner Tätigkeit durch den grollend geschiedenen künstlerischen Leiter Karajan (31. August 1964) überschattet wurde und Hilbert sich mit der Gegnerschaft der Karajan-Anhänger konfrontiert sah, ergab seine (weitgehend durch hektischen Eifer gekennzeichnete) Tätigkeit ein beachtliches künstlerisches Resümee. Zu seinen Verdiensten gehörten die Aufstockung des Staatsopernorchesters (von 132 auf 155 Musiker) und der Kontakt zu Wieland Wagner (drei Gastinszenierungen: "Lohengrin", "Salome", "Elektra") ebenso wie die Rückgewinnung von Josef Krips und Leonie Rysanek sowie die Berufung Otto Schenks zum Oberspielleiter (Inszenierung der Oper "Lulu" von Alban Berg) und Rudolf Nurejews zum Startänzer des Balletts. Auch das Staatsoperndebüt Leonard Bernsteins ("Falstaff" 1966, "Rosenkavalier" 1968, "Missa solemnis" 25. Mai 1969 [Festaufführung anlässlich der 100-Jahr-Feier der Oper]) fiel in seine Ära.

Egon Hilbert starb 1968 am Tag seines De-facto-Rücktritts im Auto vor seinem Wohnhaus an einem Herzschlag.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 248 ff. (Die Ära Hilbert)
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 201 ff. und Register
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 23 (1968), S. 96
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing, Heft 49, S. 9
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 59

Weblinks