Eduard Pantucek

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Daten zur Person
Personenname Pantucek, Eduard
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3426
GND
Wikidata
Geburtsdatum 29. März 1887
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Dezember 1961
Sterbeort Wien
Beruf Bezirksvorsteher
Parteizugehörigkeit SPÖ
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Simmering
Grabstelle Abteilung E, Gruppe 16, Reihe 6, Nummer 5
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 11., Geiselbergstraße 36 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Pantucek, * 29. März 1887 Wien, † 28. Dezember 1961 Wien, Buchdrucker, Kommunalpolitiker.

Biografie

Der gelernte Buchdrucker Eduard Pantucek engagierte sich bereits als Jugendlicher in der Sozialdemokratie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Mitglied der Bezirksvertretung Simmering und löste 1921 den an Tuberkulose erkrankten ersten sozialdemokratischen Bezirksvorsteher Simmerings, Franz Zehetbauer, ab.

In Pantuceks Amtszeit fallen der Aufbau grundlegender Sozialeinrichtungen, des Arbeiterheims Simmering sowie die Errichtung zahlreicher Gemeindebauten (beispielsweise Alfons-Petzold-Hof, Franz-Klein-Hof, Josef-Scheu-Hof, Friedrich-Engels-Hof, Widholzhof, Anton-Schrammel-Hof, Karl-Höger-Hof, Strindberghof, Rosa-Jochmann-Hof) und des Krematoriums durch Clemens Holzmeister.

1925/1926 war Eduard Pantucek ÖFB-Präsident. In seine Funktionsperiode fällt die Abspaltung des bürgerlichen − professionell ausgerichteten − "Allgemeinen österreichischen Fußballbundes" vom sozialdemokratischen dominierten "Verband der Amateur-Fußballvereine Österreichs" (VAFÖ).

Zwischenzeitlich sattelte Pantucek beruflich um. Ab 1929 gibt Lehmann's Wohnungsanzeiger nicht mehr "Buchdrucker", sondern "Beamter" als Pantuceks Beruf an. 1945 war er jedenfalls Berufsschullehrer.

Im Februar 1934 wurde Eduard Pantucek als Bezirksvorsteher abgesetzt und verhaftet. Anschließend war er einige Wochen im Anhaltelager Wöllerdorf interniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Eduard Pantucek von der russischen Ortskommandantur als Bezirksvorsteher eingesetzt. Er war damit der einzige sozialistische Bezirksvorsteher, der dieses Amt vor 1934 und nach dem Zweiten Weltkrieg ausübte. Bereits im Sommer 1945 folgte ihm allerdings der jüngere Max Wopenka nach.

An der Städtischen Wohnhausanlage Eduard-Pantucek-Hof erinnert eine Gedenktafel an den Kommunalpolitiker, nach dem 1970 auch eine Gasse in Kaiserebersdorf benannt wurde.

Quellen

Literatur

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934−1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 248
  • Leo Schidrowitz: Geschichte des Fußballsportes in Österreich. Wien: Verlag Rudolf Traunau 1951
  • Anno: Die Pressekonferenz. In: Illustriertes Sportblatt, 18.07.1925 [Stand: 22.09.2018]

Weblinks