Edith Buxbaum

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Daten zur Person
Personenname Buxbaum, Edith
Abweichende Namensform Schmidl, Edith
Titel Dr.
Geschlecht weiblich
PageID 367077
GND 1026247225
Wikidata Q12279510
Geburtsdatum 20. April 1902
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 14. Juli 1982
Sterbeort Seattle 4445771-6
Beruf Psychoanalytikerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 12.09.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Edith Buxbaum, * 20. April 1902 Wien, † 14. Juli 1982 Seattle (USA), Psychoanalytikerin.

Biografie

Herkunft und Zeit vor dem Exil

Edith Buxbaum war das einzige Kind des jüdischen Kaufmanns Samuel Buxbaum und seiner Ehefrau Jeanette Buxbaum, geborene Seidler. Buxbaum war eine Cousine und enge Vertraute des Psychoanalytikers und Pädagogen Bruno Bettelheim. 1911 zog die Familie für drei Jahre nach Prag und kehrte vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs nach Wien zurück.

Buxbaum besuchte das Mädchenrealgymnasium im 8. Wiener Bezirk. Schon in jungen Jahren interessierte sie sich für Politik und engagierte sich sowohl in der sozialistischen Jugendbewegung als auch in der Friedensbewegung gegen den Ersten Weltkrieg. Im Jahr ihres Maturaabschlusses 1920 nahm sie am ersten psychoanalytisch-pädagogischen Seminar in Wien teil. Während ihres Geschichtsstudiums an der Universität Wien, das sie 1925 mit einer Promotion abschloss, besuchte sie Kurse der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV). Im Jahr 1928 wurde sie außerordentliches Mitglied der WPV und schließlich 1933 ordentliches Mitglied. Buxbaum wurde auch Mitglied des von Anna Freud 1927 gegründeten kinderanalytischen Seminars.

Buxbaum arbeitete neben ihrem Beruf als Gymnasiallehrerin auch in der "Sozialistischen Gesellschaft für Sexualberatung und Sexualforschung", die 1928 unter anderen von Wilhelm Reich und Marie von Frischauf gegründet wurde. Zudem engagierte sie sich ab 1930 in der "Proletarischen Sexualberatungsstelle". Buxbaum spezialisierte sich auf die Kinderanalyse und schulte Pädagoginnen und Pädagogen darin, die Psychoanalyse auf die praktische Pädagogik anzuwenden.

Exil

Am 27. Dezember 1934 wurde Buxbaum aufgrund ihrer antifaschistischen Aktivitäten für einen Monat in einem Wiener Gefängnis inhaftiert und von ihrer Anstellung an einer Schule entlassen. 1937, vor einer bevorstehenden erneuten Verhaftung, floh sie zuerst nach Schweden und dann nach New York. Der Direktor des "New York Bank Street Cooperative for Teachers" hatte ihr eine Stelle angeboten, was für die Erlangung des Visums von entscheidender Bedeutung war. Buxbaum bestand darauf, ihren Doktortitel in die Einwanderungspapiere eintragen zu lassen. In New York angekommen, konnte sie nicht nur schnell ihre Stelle als Lehrerin antreten, sondern sich auch bald als Psychoanalytikerin niederlassen.

Buxbaum unterrichtete zudem am New Yorker Psychoanalytischen Institut, das zu jener Zeit von Sándor Radó geleitet wurde. Bis zu ihrem Umzug nach Seattle im Jahr 1947 arbeitete Buxbaum als Psychoanalytikerin und Supervisorin. Ebenso war sie an der "New School for Social Research" als Dozentin tätig. Aus den USA setzte sich Buxbaum für zahlreiche Wiener Kolleginnen und Kollegen ein, einschließlich ihres Cousins Bettelheim, der in Dachau und Buchenwald festgehalten wurde. Nach dem Anschluss Österreichs verließen etwa 100 Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker sowie Ausbildungskandidatinnen und -kandidaten Wien. Von den aktiven Mitgliedern der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung gingen 71 ins Exil, darunter 52 in die USA. 1944 heiratete Buxbaum Friedrich Schmidl, einen ebenfalls aus Wien in die USA emigrierten Juristen.

In Seattle setzte sie ihre psychoanalytische Arbeit fort und gründete das "Seattle Institute for Child Analysis". Sie verstarb am 14. Juli 1982 in Seattle.

Quellen


Literatur