Carl Haslinger
Carl Haslinger, * 11. Juni 1816 Wien, † 26. Dezember 1868 Wien, Musikverleger, Pianist, Komponist.
Biografie
Carl Haslinger erhielt Musikunterricht in Klavier von Karl Czerny und in Komposition von Ignaz von Seyfried. Nach dem Tod seines Vaters Tobias Haslinger übernahm er 1842 gemeinsam mit seiner Mutter Caroline Haslinger die Leitung des Verlagshauses. 1843 bezogen sie gemeinsam den neuen Standort auf dem Kohlmarkt (1., Graben 19) und änderten ab Anfang 1844 den Verlagsnamen zu "Tobias Haslingers Witwe und Sohn". Nach Caroline Haslingers Tod 1848 war Carl Haslinger alleiniger Inhaber und verlegte ab 1849 die Werke unter "Carl Haslinger quondam Tobias". Unter Haslinger setzte die intensive Zusammenarbeit des Verlags mit Josef Kriehuber ein, der in den folgenden Jahren fast alle Künstlerporträts des Verlags lithographiert hat.
Carl Haslinger betätigte sich auch als Komponist, von ihm sind unter anderem die Oper "Wanda", die Kantate zu Schillers "Glocke" oder die Sinfonie-Kantate "Napoleon" bekannt. In seinem Haus veranstaltete er verschiedene Novitätenkonzerte und nahm auch zeitgenössische Unterhaltungsmusik in das Verlagsprogramm auf (1851–1864 Johann und 1856–1864 Josef Strauss sowie 1864–1873 Carl Michael Ziehrer).
Haslingers Witwe Josefine Haslinger, geborene Igelhaut, führte das Unternehmen nach dem Tod von Carl Haslinger einige Jahre lang fort und verkaufte es am 9. Dezember 1875 an den Berliner Verleger Robert Lienau.
Carl Haslinger wurde am 29. Dezember 1868 auf dem katholischen Friedhof Matzleinsdorf bestattet, am 21. April 1888 exhumiert und auf dem katholischen Friedhof Windischgarsten beigesetzt.
Quelle
Literatur
- Selma Krasa: Josef Kriehuber 1800-1876. Porträtist einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 80
- Alexander Weinmann: Vollständiges Verlagsverzeichnis Senefelder, Steiner, Haslinger. München/Salzburg: Musikverlag Katzbichler 1983 (Musikwissenschaftliche Schriften 16)
Weblinks
Wikipedia: Carl Haslinger Österreichisches Musiklexikon: Familie Haslinger
Carl Haslinger im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.