Café Wirschmidt

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Kaffeehaus
Datum von 1795
Datum bis
Benannt nach Josef Wirschmidt
Prominente Personen
PageID 46081
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Neuer Markt 3

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48° 12' 22.40" N, 16° 22' 15.88" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Wirschmidt (1, Neuer Markt 3)

Um 1795 errichtete Josef Wirschmidt aus Würzburg ein neues Kaffeehaus am Neuen Markt, das aber nicht mit einer derartigen Eleganz oder Pracht aufwarten konnte, wie die zeitgenössischen Cafés Ducati, Bellevue oder Corti. Das Café Wirschmidt war auf dem Neuen Markt gelegen und Wirschmidt entwickelte sein Kaffeehaus zu einem Stammplatz für Raucher, die damals in anderen Lokalen nur in abgesonderten Zimmern geduldet wurden. Der Literat Grässer schrieb dazu: "[Es] verschlang ewig dichter und dicker Nebel den wackeren Wirschmidt samt seinen Gästen und Getränken und Lichtern zu ebener Erde wie über der Erde. Hier auf diesem einzigen Punkt wurde mehr und ärger Tabak geraucht, als in ganz Wien zusammen…" [1] Es durfte demnach im ganzen Café geraucht werden, was durchaus eine Ausnahme bei den Kaffeehäusern der Zeit war.

Auch durch andere originelle Ideen versuchte der Besitzer Wirschmidt Gäste in das Lokal zu locken. Er stellte einen Rustan ein, der ein Kamisol (eine Art Weste) und einen Turban trug und den rauchenden Gästen die Pfeifen stopfte und anzündete. Das Café wurde vor allem von liberalen Schauspielern und Literaten besucht, die sich dort häuslich niederließen. Zusammenhänge mit Theaterkreisen bestanden unter anderem deshalb, weil Wirschmidt bis 1801 den Theaterkartenverkauf für das Theater auf der Wieden in seinem Café betrieb.

Seit 1807 war Josef Wirschmidt Bürger von Wien. Am 11. Juli 1833 starb er im Alter von 74 Jahren recht wohlhabend an Altersschwäche. Das Kaffeehaus betrieb er zu dieser Zeit nicht mehr selbst. Seine Nachfolger Maringer, Watzl und Matthias Moser führten das Café im Sinne Wirschmidts fort. Moser renovierte das Kaffeehaus 1858, behielt es aber in diesem sehr bescheidenen und einfachen Zustand.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 147-148

Einzelnachweise

  1. Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 147