Bethausverein Petach Tikwah

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1934
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67050
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 2., Stuwerstraße 1

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48° 13' 8.11" N, 16° 23' 50.87" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Bethausverein Petach Tikwah (=Tür zur Hoffnung) wurde 1934 in Wien gegründet und unterhielt in 2., Stuwerstraße 1 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Die Proponenten reichten die Statuten im März 1934 unter dem Namen „Ohel Chajes“ (=Zelt Chajes) ein. Der Vereinszweck war „die Errichtung und Erhaltung eines Israelitischen Betlokales, für die tägliche Abhaltung des rituellen Gottesdienstes, die Pflege der hebräischen Sprache, die Pflege der alten und neuen judaistischen Lehre und Literatur, sowie die sittlich religiöse Erziehung der Jugend“ (Statut 1934, § 2). „Ordentliche Mitglieder“ konnten nur Männer, die das 18. Lebensjahr überschritten hatten und „sich als Mitglieder der zionistischen Sektion Prater ausgewiesen haben“, sein (Statut 1934, § 4). Der Verein wurde im Gedenken an den Oberrabbiner von Wien Hirsch Perez Chajes, * 13. Oktober 1876 Brody, † 13. Dezember 1927 Wien, so benannt, musste aber aufgrund eines Einspruchs der Israelitischen Kultusgemeinde seinen Namen in Petach Tikwah ändern, da diese „schwerste Bedenken“ hatte, „dass unter den mehreren Hunderten jüdisch-konfessionellen Vereinen in Wien ein Verein den Namen des verstorbenen Oberrabbiners zu seinem Namen macht“ und dass „ein Privatverein alle jene Vorzüge, die dem Wesen des Oberrabbiners Dr. Chajes verbunden sind, sozusagen für sich usurpiert“.[1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Beschlagnahme durch NSDAP, Arisierung des Vereinsvermögens und Vereinsauflösung 1938/1939

Das Bethaus samt Einrichtung wurde bereits am 13. März 1938 von der NSDAP und der Hitlerjugend beschlagnahmt. Die Auflösung des Vereins sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. Zu dieser Zeit war der Verein schon ohne Vermögen. [2]

Proponenten 1934

Vereinsvorstand 1934

Vereinsvorstand 1938

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 120.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1936.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98.

Einzelnachweise