Bet Rachel

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1937
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67263
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 2., Haidgasse 12

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48° 13' 4.31" N, 16° 22' 47.86" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Verein Bet Rachel wurde 1937 in Wien gegründet und unterhielt bis 1938 in 2., Haidgasse 12 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Der Proponent Karl Roth, *29. August 1898 Wien, Kaufmann, 1937 wohnhaft 2., Nickelgasse 5, reichte die Statuten am 19. November 1937 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war „a) Das Andenken der Frau Oberrabbiner Rachel Dinah Jeruchem zu bewahren. b) An jedem Todestage der Verewigten (2. Rosch Haschanah-Tag = 2. Tag des jüdischen Neujahrsfestes) soll von den Mitgliedern der gesamte Talmud und Mischnajot fertig gelernt werden. c) 1 Mal jährlich ein Mitglied zu ihrer Grabstätte zu entsenden. d) Bei jeder Gelegenheit das Andenken der Verewigten zu feiern. e) Die sittlich-ethische Beeinflussung jüdischer Menschen, insbesondere der Jugend, im Geiste der Heimgegangenen. f) Veranstaltung von Vorträgen und Kursen wobei nach jedem Talmud, resp. Mischnajahrestag das Seelengebet für die Verblichene zu verrichten ist. g) Ein ewiges Licht für die Verewigte zu unterhalten. h) Auch für das leibliche Wohl frommer Juden im Sinne der Verewigten zu sorgen. i) Die Pflege geselliger Zusammenkünfte. k) die Veranstaltung von geselligen Unterhaltungen, Vorträgen, behördlich genehmigten Festen und Theatervorstellungen“ (Statut 1937, § 2). [1] Rachel Dinah Jeruchem, *Dezember 1864 Limanowa, † 4. Oktober 1937 Wien, Tochter von Rabbiner Nussen Goldberg und Riva Malka Goldberg, Gattin des Oberrabbiners Chaim Jizchak Jeruchem[2], einem Talmudgelehrten, hatte sich in Wien großer Beliebtheit erfreut. In der Zeitung „Die Stimme“ ist eine Schilderung ihres Begräbnisses, dem Zehntausende folgten und ihren Sarg an ihren Geburtstort Limanowa begleiteten, wo die jüdischen Geschäfte an diesem Tag geschlossen blieben. [3] Der Verein übte laut Schreiben von Julius Steinfeld, Präsident der orthodoxen Weltbewegung Agudas Jisroel in Wien, an den Stillhaltekommissar vom 11. Juli 1938 keine Tätigkeiten aus, war ohne Vermögen und kam der behördlichen Auflösung zuvor, indem er sich 1938 selbst auflöste. Er wurde nach 1945 nicht wieder begründet.[4]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 8179/1937.
  2. Geni Rachel Dina Jeruchem (Goldberg)
  3. Anno Die Stimme, Nr. 679, 5. Oktober 1937, S. 6.
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A2/44, Schachtel 555