Anton Romako

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Daten zur Person
Personenname Romako, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 27835
GND 118602403
Wikidata Q562614
Geburtsdatum 20. Oktober 1832
Geburtsort Atzgersdorf
Sterbedatum 8. März 1889
Sterbeort Wien
Beruf Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 41F, Reihe 12, Nummer 15
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • Atzgersdorf 41 (Geburtsadresse)
  • 3., Heumarkt 11 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Romako Anton, * 20. Oktober 1832 Atzgersdorf 41, Niederösterreich (heute 23. Bezirk), † 8. März 1889 Wien 3, Heumarkt 11 (Zentralfriedhof 41F/12/15), Maler, Gattin (11. Juni 1862 Rom, San Carlo al Corso) Sophie Köbel (Tochter eines in Rom lebenden deutschen Architekten; Brautführer war Franz Liszt), die ihn 1875 verließ (5 Kinder; Scheidung), unehelicher Sohn des Kattunfabrikanten Josef Lepper (* 3. März 1786 Wieden 220, † 14. Dezember 1835 Stadt 407 [1, Kurrentgasse 6; wohnhaft bei seinem Bruder Georg; Atzgersdorfer Friedhof] und dessen Haushälterin Elisabeth Maria Anna Romako [eigentl. Rhomako, Romakho oder Hromadko]; * 22. August 1805 Josefstadt 96, † 14. Oktober 1835 Atzgersdorf 41; Tochter des Tischlermeisters Thomas Hromadko aus Richenburg 15 bei Luže, Böhmen [Rychmburk, Tschechische Republik]).

Biografie

Wurde nach dem Tod der Eltern mit seinen Geschwistern von einer Tante, Edle von Nucé, in der Vorstadt Wieden aufgezogen, trat 1847 ins Polytechnikum ein, wechselte aber im selben Jahr an die Akademie der bildenden Künste (Studium bei Anton Fetter und Carl Gsellhofer). Mitte 1849 ging er nach München (Atelier Wilhelm Kaulbachs), Ende 1850 kehrte er an die Wiener Akademie zurück, Studierte bei Carl Heinrich Rahl, widmete sich der Historienmalerei und folgte 1851 Rahl an dessen Privatschule für Monumentalmalerei (Mitarbeit bei dessen Entwürfen für die Ruhmeshalle des Arsenals).

Nach einem Zerwürfnis mit Rahl (1853) ging Romako nach Venedig (1854/1855; Freundschaft mit Ludwig Passini), 1856 wahrscheinlich nach Spanien und 1857 nach Rom (wohnte, obwohl kein Stipendiat, im Palazzo Venezia). Er malte Genrebilder der Campagna, Porträts und Aquarelle, die er an Briten und Amerikaner verkaufen konnte. Ab 1860 schickte er seine Werke auch regelmäßig nach Wien. 1861 wurde er Mitglied des Künstlerhauses (Anwesenheit in der Vorstadt Wieden 1860/1861).

Zu Romakos Gönnern gehörten Ludwig I. von Bayern und der österreichische Gesandte beim Vatikan, Ferdinand Graf Trauttmansdorff. 1876 kehrte Romako nach Wien zurück (arbeitete 1, Babenbergerstraße 5, ab 1877 Kolowratring [Schubertring] 4), wandte sich vorwiegend dem Porträt zu (mit oft übersteigerter Zeichnung), konnte sich aber gegen den temperamentvollen Hans Makart nicht durchsetzen.

1877 ging er über Salzburg, München und Rom nach Paris (Weltausstellung 1878), Venedig und Ungarn (1879) und kam über Rom wieder nach Wien (1880); er wohnte zunächst in der Walfischgasse, dann in Oberdöbling, Neugasse (Hardtgasse) 29; zu seinen wenigen Freunden gehörte Eisenmenger. Sein bekanntes Werk "Tegetthoff in der Schlacht bei Lissa" wurde zwar vom Kaiser erworben, doch blieb Romakos finanzielle Lage prekär. Als eine Versteigerung in seinem Döblinger Atelier (9. August 1882) nicht den gewünschten Erfolg brachte, ging Romako nach Genf und Paris, kehrte jedoch 1884 (nach Makarts Tod) über Rom nach Wien zurück (3, Am Heumarkt 11).

Eine Beteiligung an der Konkurrenz für die Freskenausstattung des Gemeinderat-Sitzungssaals im Rathaus war erfolglos geblieben; "Circe und Odysseus" (1884, heute Historischen Museum Wien) war eines der wenigen Bilder, die er verkaufen konnte. 1885 weilte Romako im Rom, 1886 wohnte er (wie bereits mehrfach) bei seinem Gönner Karl Graf Kuefstein in Greillenstein, 1887 war er ein letztes Mal in Rom (Freitod seiner Töchter Mathilde und Mary mit dem Architekten Alceste Armoni).

Romako beherrschte unterschiedliche Techniken, schuf die wohl eigenwilligsten Porträts des 19. Jahrhunderts und hinterließ ein kontrastreiches Oeuvre, dessen Bedeutung erst im 20. Jahrhundert (vor allem durch die Analysen Fritz Novotnys) voll erkannt wurde. Romakogasse.

Literatur

  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 12, 1957
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 315 ff.
  • Fritz Novotny: Der Maler Anton Romako. 1832-1889. Wien [u.a.]: Schroll 1954 (Veröffentlichung der Österreichischen Galerie in Wien, 1)
  • Fritz Novotny: Anton Romako. 24 Aquarelle. Wien: Rosenbaum 1956 (Österreichische Aquarellisten, 3)
  • Fritz Novotny: Wieder zum Vorschein gekommene Werke Anton Romakos. In: Mitteilungen der Österreichischen Galerie 9 (1965), Nr. 53, S. 33 ff.
  • Der Außenseiter Anton Romako 1832-1889. Ein Maler der Wiener Ringstraßenzeit. In: Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts Wien. Wien: Brandstätter 1992
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 244;
  • Wiener Kunsthefte 6 (1961), S. 11
  • Wiener Kunsthefte 3 (1992), S. 31
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 129