Anton Proksch

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Proksch, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19761
GND 118596748
Wikidata Q593023
Geburtsdatum 21. April 1897
Geburtsort Wien
Sterbedatum 29. April 1975
Sterbeort Wien
Beruf Schriftsetzer, Gewerkschafter, Politiker
Parteizugehörigkeit SPÖ
Ereignis
Nachlass/Vorlass VGA
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 13. Mai 1975
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C, Nummer 33
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bundesminister für soziale Verwaltung (23.01.1956 bis 1966)
  • Generalsekretär des ÖGB (1946 bis 1956)
  • Jugendsekretär des Bundes freier Gewerkschaften (1924 bis 1934)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (1945 bis 1966)

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 22. Jänner 1959)

Anton Proksch, * 21. April 1897 Wien, † 29. April 1975 Wien. Gewerkschafter, Politiker.

Jugend und Familie

Anton Proksch war der Sohn des Fassbinders und Restaurators Karl Johann Proksch und seiner Frau Theresia, geboren als erstes der vier Kinder des Ehepaares in Wien Meidling. Später übersiedelte die Familie nach Favoriten.

Nach der Volksschule besuchte Anton Proksch die Bürgerschule und machte anschließend eine Lehre als Schriftsetzer. 1911 trat er dem Verband der jugendlichen Arbeiter bei. Von 1924 bis 1934 war er Jugendsekretär der Jugendabteilung des Bundes freier Gewerkschaften.

Anton Proksch war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe, die 1923 geschlossen und 1936 geschieden wurde, stammte ein Sohn, Peter. 1937 heiratete er Lina Jerabek, der er bis zu seinem Tod verbunden blieb.

Politische Laufbahn

1919 wurde Anton Proksch Angestellter der Gewerkschaftskommission Österreichs. Von 1924 bis 1934 war er Jugendsekretär des Bundes freier Gewerkschaften.

1935 wurde er wegen angeblicher Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt und neun Monate inhaftiert. Ab 1936 war er wieder in seinem erlernten Beruf als Schriftsetzer tätig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er erneut gewerkschaftlich und politisch aktiv: 1945 wurde er Sekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, ein Jahr später dessen Generalsekretär. Von 1945 bis 1966 war er Abgeordneter zum Nationalrat und von 1956 bis 1966 Bundesminister für soziale Verwaltung. Während seiner Amtszeit erfolgte der Ausbau des modernen österreichischen Sozialrechts (Pensionsdynamik, Pensionsversicherung für Selbständige).

Ehrungen

Anton Proksch wurde am 13. Mai 1975 in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof (Gruppe 14C, Nummer 33) bestattet.

Das 1956 gegründete Anton Proksch Institut in Kalksburg, ein Therapiezentrum für Alkohol- und Medikamentenabhängige, wurde 1975 nach ihm benannt.

Seinen Namen tragen auch:

Werke

(Auswahl)

  • Bewirtschaftungsprobleme in Österreich. Vortrag, gehalten am 16. April 1948 im Wiener E-Werk. Wien: Österreichischer Gewerkschaftsbund o. J. [1948]
  • Aktuelle Gewerkschaftsfragen. Referat, gehalten … auf der Landeskonferenz der Landesexekutive Oberösterreich des Österreichischen Gewerkschaftsbundes in Linz am 18. Juni 1950. Wien: Österreichischer Gewerkschaftsbund o. J. [1950]
  • Handbuch des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Wien: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes 1952 (Schriftenreihe des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, 2)
  • Die Arbeitslosen brauchen Arbeit! Referat … gehalten auf der gemeinsamen Konferenz des Vorstandes des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und der Präsidenten der Arbeiterkammern Österreichs am 15. Jänner 1953. Wien: Österreichischer Gewerkschaftsbund o. J. [1953]
  • Die Gewerkschaft als Wirtschafts- und Kulturfaktor. Referat, gehalten auf dem II. Frauenkongreß des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien, 14. und 15. Oktober 1955. Wien: Österreichischer Gewerkschaftsbund o. J. [1955]
  • Probleme der österreichischen Sozialpolitik. Wien: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes o. J. [1961] (Aktuelle Probleme unserer Zeit)
  • Die Stiefkinder des "Wirtschaftswunders". Wien: Sozialistische Partei Österreichs o. J. [ca.1961]
  • Die sozialen Lasten. Wien: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes o. J. [1962] (Aktuelle Probleme unserer Zeit)
  • Die Stellung der Arbeiterkammern in Staat und Gesellschaft. Referat, gehalten auf der Wiener internationalen Tagung der Arbeiterkammern am 12. und 13. Oktober 1961. Wien: Österreichischer Arbeiterkammertag o. J. [1962]
  • Vollbeschäftigung, Entwicklungsgebiete, Dauerarbeitsplätze. Wien: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes o. J. [1962] (Aktuelle Probleme unserer Zeit)
  • Sozialisten im Burgenland. Wien: Volksbuchverlag 1975
  • Bettina Hirsch [Hg. und Kommentar]: Anton Proksch und seine Zeit [Memoiren]. Wien: Europaverlag 1977

Teil-Nachlass

Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung (VGA), Nachlass Anton Proksch, Kartons 1-13, Mappen 1-92. Bearbeitung 2015. Inhalt: persönliche Dokumente, Korrespondenz, Rededispositionen, Unterlagen zu: Landespolitik Burgenland, Sozial- und Familienpolitik, Pensionsversicherung, SPÖ; Fotos und Fotoalben u. a.

Literatur

(Auswahl)

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon, Wien: Ueberreuter 1992, S. 369
  • Erwin H. Aglas [Hg.]: Die Zweite österreichische Republik und ihre Repräsentanten. Politische Leistung im Spiegel des wirtschaftlichen Erfolges. Wien / Linz: Österreichisches Pressebüro 1960, S. XVII
  • Bettina Hirsch [Hg. und Kommentar]: Anton Proksch und seine Zeit [Memoiren]. Wien: Europaverlag 1977
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987, S. 410
  • Fritz Klenner: Die österreichische Gewerkschaftsbewegung. Entstehung – Entwicklung – Zukunft. Wien: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes 1987
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971, S. 240-241
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 165, 295

Weblinks