Absolutismus

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Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Epoche
Datum von 1648
Datum bis
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 3670
GND
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 26.06.2023 durch WIEN1.lanm08tau

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Absolutismus, Regierungsform, die dem Staatsoberhaupt unumschränkte Macht zubilligt. In Europa war der Absolutismus besonders im 17. und 18. Jahrhundert vorherrschend vertreten, wobei sich in Österreich schon frühzeitig eine spezifische Form des Absolutismus ausbildete. Dieser eingeschränkte Absolutismus wurde durch die Gegenreformation ermöglicht, weil durch diese in den Erbländern die Macht der feudalen Landstände gebrochen wurde. Dem Absolutismus erwuchsen drei wesentliche Stützen:

  • die Kirche (die durch die Gegenreformation erstarkt war),
  • der (in Wien eingerichtete) zentrale Beamtenapparat (der Anlass für die Bezeichnung "bürokratischer Absolutismus" gab) und
  • die Wirtschaft (da der Merkantilismus die absolute Macht festigte).

Die Pragmatische Sanktion Karls VI. (1713) und die Kunstrichtung des Barock sind Ausdruck des absolutistischen Gedankenguts. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als die Aufklärung aus dem Westen Europas nach Österreich und Wien vordrang, kam es, beginnend bereits unter Maria Theresia, ausgeprägt jedoch durch die weitreichenden Reformen unter Joseph II., zu einem Wandel des Absolutismus ("aufgeklärter Absolutismus"), wobei das Zurückdrängen des Einflusses der Kirche, die Beschränkung der Macht der Städte (Magistratsreform in Wien, 1783) und die Stärkung der Position des Landesfürsten wesentliche Kriterien darstellen (Josephinismus).

Der Revolution von 1848 gelang es nur vorübergehend, die absolute in eine konstitutionelle Monarchie zu verwandeln (Durchsetzung des Neoabsolutismus 1849; Silvesterpatent 1851). Erst das nach dem Sturz Bachs möglich gewordene Februarpatent 1861 ebnete den Weg zu einer konstitutionellen Monarchie. Die Zurücknahme des Februarpatents 1865 brachte zwar wieder eine absolutistische Staatsform, aber diese wurde durch Nationalitätenkampf, Liberalismus und Föderalismus gemildert. Seit den 1870er Jahren begann infolge der Bildung demokratisch agierender Parteien ein hartes Ringen um die parlamentarische Mitregierung des Volks; der Kampf um das allgemeine Wahlrecht hatte (zunächst allerdings nur für Männer) 1907 Erfolg.

Literatur

  • Oswald Redlich: Das Werden einer Großmacht. Österreich von 1700 - 1740. Brünn / Wien [u.a.]: Rohrer 1942 (Geschichte Österreichs, 7)
  • Maren Seliger / Karl Ucakar: Wien. Politische Geschichte 1740 - 1895. Wien: Jugend & Volk 1985 (Geschichte der Stadt Wien, 1), S. 27 ff., 56 ff. (aufgeklärter Absolutismus)
  • Hans Sturmberger: Kaiser Ferdinand II. und das Problem des Absolutismus. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1957