Hennersdorf

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Ort
Datum von
Datum bis
Name seit 1050
Andere Bezeichnung Honinesdorf, Honesdorf, Honigsdorf
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 10
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 11191
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Hennersdorf ist eine niederösterreichische Gemeinde, die im Süden des 10. Wiener Bezirks an diesen angrenzt und in Groß-Wien 1938-1946/1954 zum 24. Bezirk, Mödling, gehörte.

Es handelt sich um ein Längsangerdorf am Südhang des Wienerbergs östlich von Vösendorf. Hennersdorf wurde um 1050 gegründet, wurde 1114 erstmals urkundlich erwähnt (Honinesdorf) und später Honesdorf beziehungsweise Honigsdorf (1513) genannt (Ableitung vom Personennamen Honi); die Schreibweise Hennersdorf taucht erstmals 1528 auf. Hennersdorf entwickelte sich langsam (war selbst im Vormärz erst locker verbaut).

Mittelpunkt von Hennersdorf war ein erstmals 1493 erwähnter Gutshof, der bis 1642 landesfürstliches Lehen war und dann freies Eigen wurde. Besitzer war 1493-1513 der aus Wien stammende Hans Rechwein; sein Grabstein wurde Ende 18. Jahrhundert von der Hennersdorfer Kirche (1270 erstmals urkundlich erwähnt, romanischer Baukern) abgenommen und in den Stephansdom gebracht. 1532 kam der Hof samt den Herrschaftsrechten durch Kauf an Marx Beck von Leopoldsdorf (1522 niederösterreichischer Kammerprokurator, 1526 Vizedom, 1529 Kanzler der niederösterreichischen Regierung, † 1533), der schon 1523 vom Wiener Ratsherrn Hans Graff die Herrschaft Leopoldsdorf erworben hatte, und wurde mit dieser vereint; bis 1600 blieben Hennersdorf und Leopoldsdorf bei Becks Nachkommen. Durch die Türken wurde der Ort verwüstet.

1709 starben 82 Menschen an der Pest. Nach 1848 kauften sich die Bauern von der Grundherrschaft frei, 1850 wurde Hennersdorf eine eigene Gemeinde. Ein Großbrand zerstörte 1861 weite Teile des Orts. Ab April 1917 baute der Großindustrielle Wilhelm von Gutmann für seine Wiener Karosserie- und Flugzeugfabrik (WKF) einen Flugplatz für Probeflüge; über ein Verbindungsgleis zur Pottendorfer Bahn wurde Kriegsgerät an die Front transportiert. Während des Zweiten Weltkriegs war Hennersdorf am 24. Mai 1944 Ziel eines amerikanischen Luftangriffs. 1976 gab es noch 21 landwirtschaftliche Betriebe.

Häuser

  • 1683: 34
  • 1976: 250

Einwohner

  • 1683: rund 200
  • 1850: 248
  • 1919: 970
  • 1976: 782

Flugfeld Hennersdorf

Literatur

  • Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 1964-1975, 3 (1970), S. 85
  • Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. Band 2: Ortsnamen F bis M. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1990 (Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich, Reihe B), S. 253
  • Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs)
  • Karl Krabicka: Hennersdorf - Ortsgeschichte. Hennersdorf: Gemeinde Hennersdorf 1978