Stephansdom: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts richteten einige Schäden an, die zum Teil erst Jahre oder Jahrzehnte später ausgebessert wurden. 1839 wurde die Turmspitze des Südturms durch [[Paul Wilhelm Eduard Sprenger|Paul Sprenger]] abgetragen und durch eine Eisenkonstruktion die die Spitze stützte ersetzt. Da sich diese Maßnahme nicht bewährte wurde die Turmspitze 1860 durch Dombaumeister [[Leopold Ernst]] neuerlich abgetragen und daraufhin zwischen 1862 und 1864 durch Dombaumeister [[Friedrich von Schmidt]] in alter Form aus Stein wiederaufgebaut. Am 18. August 1864 wurden im Zuge der gründlichen Turmrenovierung ein neues Kreuz und ein drei Zentner schwerer Adler auf die fertiggestellte Turmspitze aufgesetzt. | Die Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts richteten einige Schäden an, die zum Teil erst Jahre oder Jahrzehnte später ausgebessert wurden. 1839 wurde die Turmspitze des Südturms durch [[Paul Wilhelm Eduard Sprenger|Paul Sprenger]] abgetragen und durch eine Eisenkonstruktion die die Spitze stützte ersetzt. Da sich diese Maßnahme nicht bewährte wurde die Turmspitze 1860 durch Dombaumeister [[Leopold Ernst]] neuerlich abgetragen und daraufhin zwischen 1862 und 1864 durch Dombaumeister [[Friedrich von Schmidt]] in alter Form aus Stein wiederaufgebaut. Am 18. August 1864 wurden im Zuge der gründlichen Turmrenovierung ein neues Kreuz und ein drei Zentner schwerer Adler auf die fertiggestellte Turmspitze aufgesetzt. | ||
− | ==Zweiter Weltkrieg== | + | ===Zweiter Weltkrieg=== |
− | Der | + | Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] ging an St. Stephan beinahe spurlos vorüber. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] traf man verschiedene Schutzvorkehrungen, unter anderem wurden 1941 etwa 100 Tonnen jahrhundertelang angehäufter Schutt vom Dachboden entfernt und das hölzerne Dachgestühl mit einem feuerhemmenden Mittel namens „Intravan N“ imprägniert. Der neue Teil der Katakomben wurde als Luftschutzkeller verwendet – es zeigte sich aber bald, dass die Gewölbe keinen hinreichenden Schutz boten. Am 11. April 1945 brach ein verheerender [[Stephansdombrand|Brand]] aus, wobei der gesamte Dachstuhl, die alte [[Pummerin]] und einige Glocken, das hochgotische Chorgestühl und weitere Kunstwerke zerstört bzw. schwer beschädigt wurden. |
− | Der Wiederaufbau | + | ===Wiederaufbau=== |
+ | Der Wiederaufbau unter Dombaumeister [[Karl Holey]] wurde zu einer Angelegenheit, die ganz Österreich bewegte. Bereits am 19. Dezember 1948 konnten im Langhaus – noch ohne Dach – wieder Gottesdienste gefeiert werden. Am 26. April 1952 erfolgte gemeinsam mit der Weihe der neuen [[Pummerin]] (am 27. April 1952 eingetroffen) die Domeröffnung durch Kardinal [[Theodor Innitzer]]. Ermöglicht wurde dieses „Wunder des Wiederaufbaus von St. Stephan“ durch die Mithilfe aller Bundesländer: Niederösterreich spendete den Steinboden, Tirol die Fenster, Salzburg den Tabernakel, Kärnten die Kronleuchter, Steiermark das Tor, Burgenland die Kommunionbank, Vorarlberg die Bänke, Oberösterreich eine Glocke und Wien (gemeinsam mit zahlreichen privaten Spendern) das Dach. | ||
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+ | Eine Gedenktafel für die beiden Dompfarrer Karl Raphael Dorr (1905-1964) und Alois Penal (1908-1968), die sich um den Wiederaufbau verdient gemacht hatten, befindet sich am nordöstlichen Vierungspfeiler des Mittelchors und erinnert an dieses gemeinsame Unterfangen. Der Stephansdom wurde so nicht nur zum Wahrzeichen der Bundeshauptstadt, sondern ganz Österreichs. Das Läuten der [[Pummerin]] gilt als Stimme des Landes. | ||
[[Datei:Stephansdom.jpg|390px|thumb|right|Der Stephansdom im Jahr 1951. Am Nordturm ist die Bauhütte für die Beseitigung der Kriegsschäden zu erkennen.]] | [[Datei:Stephansdom.jpg|390px|thumb|right|Der Stephansdom im Jahr 1951. Am Nordturm ist die Bauhütte für die Beseitigung der Kriegsschäden zu erkennen.]] | ||
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+ | Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden umfassende Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die zeitweise die Eingerüstung der oberen Turmteile notwendig machten. Die letzte umfangreiche Turmrestaurierung fand ihren Höhepunkt mit dem Aufsetzen des restaurierten Turmkreuzes 2008. | ||
==Rundgang außen== | ==Rundgang außen== | ||
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− | === | + | ===Architekturelemente=== |
+ | * [[Heidentürme]] und romanisches Westwerk | ||
+ | * [[Langhaus (St. Stephan)|Langhaus]] | ||
+ | * [[Domdach (St. Stephan)|Domdach]] | ||
+ | * [[Südturm (St. Stephan)|Südturm]] | ||
+ | * [[Mesnerhaus (1)|Mesnerhaus]] | ||
+ | * [[Albertinischer Chor (St. Stephan)|Albertinischer Chor]] | ||
+ | * [[Nordturm (St. Stephan)|Nordturm]] | ||
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+ | ===Kunstwerke und Epitaphe an der Außenseite (beginnend beim Bischofstor im Uhrzeigersinn)=== | ||
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− | Ölbergrelief (um 1440) | + | * Ölbergrelief (um 1440) |
− | + | * Schmerzensmann (ähnlich dem Zahnwehherrgott) | |
− | + | * Grabstein des Arztes [[Mathias Cornax]] († 1564) | |
− | + | * Renaissance-Epitaph für den Humanisten [[Konrad Celtes]] († 1508; Kopie des Originals im Innern des Doms) | |
− | + | * Epitaph mit Sandsteinrelief "Jüngstes Gericht" (um 1520) | |
− | + | * Totenkapelle (1752), in der [[Wolfgang Amadeus Mozart]] am 6. Dezember 1791 eingesegnet wurde (Gedenktafel) mit Porträtrelief, gewidmet vom Wiener Schubertbund, 1931) | |
− | + | * [[Kruzifixkapelle]] | |
− | + | * [[Capistrankanzel]] (um 1430) mit barockem Aufsatz ("Der Heilige mit Fahne über gestürztem Türken") nach einem Entwurf von [[François Roëttiers]] (Ausführung von Johann Josef Rösler, 1738) zur Erinnerung an die Predigten [[Johannes Capistran|Johannes von Capistran]] | |
− | + | * Abgang zu den [[Katakomben (St. Stephan)|Katakomben]] | |
− | + | * Nische des zerstörten Gutstocker- Epitaphs (1523; Fragmente im Dom- und Diözesanmus.) | |
− | + | * Armeseelennische mit Kopie des sogenannten [[Zahnwehherrgott|Zahnwehherrgotts]] (1826) und drei Passionsreliefs (vermutlich Anfang des 15. Jahrhunderts) | |
− | + | * sechs spätgotische Passionsfresken (um 1500) | |
− | + | * Lackner-Epitaph mit Ölbergmotiv (Sandsteinrelief mit spätgotische Umrahmung) und Grabsteine der Ratsbürgerfamilie Lackner | |
− | + | * Lichtsäule (1502) | |
− | + | * Sträub-Epitaph (Renaissancegrabrelief, umgeben von sieben Reliefmedaillons der Schmerzen Mariens, um 1520) | |
− | + | * Epitaphe für die Dombaummeister [[Friedrich Schmidt]] (Ostseite) und [[Leopold Ernst]] (Westseite des Südturms) mit Bildnisbüsten von [[Carl Kundmann]] (1894) | |
− | + | * zwischen diesen beiden Epitaphen wurde nach dessen Tod eine Gedenktafel zur Erinnerung an Hauptmann [[Gerhard Klinkicht]], den Retter des Stephansdoms 1945, angebracht | |
− | + | * Statue des Schmerzensmannes (rechts vom Singertor; um 1435) | |
− | + | * Grabtumba des [[Neidhart Fuchs]] | |
− | + | * Lichtsäule (spätgotischen Totenleuchte; Kopie) | |
− | + | * eingeritztes "O 5" (Abkürzung der österreichischen Widerstandsbewegung) rechts neben dem Riesentor | |
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− | *Betreten kann man den Dom durch das [[Riesentor]] | + | * Betreten kann man den Dom durch das [[Riesentor]] |
− | *das [[Bischofstor]] links | + | * das [[Bischofstor]] links |
− | *das [[Singertor]] rechts | + | * das [[Singertor]] rechts |
− | *das Primglöckleintor im Südturm und | + | * das [[Primglöckleintor]] im [[Südturm (St. Stephan)|Südturm]] und |
− | *das [[Adlertor]] im Nordturm | + | * das [[Adlertor]] im [[Nordturm (St. Stephan)|Nordturm]] |
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#Herzogkapelle (Eligiuskapelle) mit spätgotisch geschnitztem Flügelaltar (1507), im Mittelschrein Holzstatuen, auf den Flügeln Tafelbilder (dem augsburger Kunstkreis nahestehend), rechts Steinstatue der "Hausmuttergottes" (Mitte 14. Jahrhundert) aus dem Himmelpfortkloster, unter den Baldachinstatuen bemerkenswerte "Maria mit Kind" | #Herzogkapelle (Eligiuskapelle) mit spätgotisch geschnitztem Flügelaltar (1507), im Mittelschrein Holzstatuen, auf den Flügeln Tafelbilder (dem augsburger Kunstkreis nahestehend), rechts Steinstatue der "Hausmuttergottes" (Mitte 14. Jahrhundert) aus dem Himmelpfortkloster, unter den Baldachinstatuen bemerkenswerte "Maria mit Kind" | ||
#Westempore, darauf ehemalige Orgel (1960), die 1991 durch eine neue Orgel ersetzt wurde (Friedrichsschiff). Unter der Orgelempore Epitaph für [[Konrad Celtes]]. Die elektrische Beleuchtung wurde im Dom 1906 installiert | #Westempore, darauf ehemalige Orgel (1960), die 1991 durch eine neue Orgel ersetzt wurde (Friedrichsschiff). Unter der Orgelempore Epitaph für [[Konrad Celtes]]. Die elektrische Beleuchtung wurde im Dom 1906 installiert | ||
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+ | ===Anbauten=== | ||
+ | * [[Obere Sakristei (St. Stephan)|Obere Sakristei]] | ||
+ | * [[Untere Sakristei (St. Stephan)|Untere Sakristei]] | ||
+ | * [[Kapitelsaal (St. Stephan)|Kapitelsaal]] (ehemaliger Winterchor) | ||
+ | * [[Wiener Bauhütte|Dombauhütte]] | ||
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+ | ===Orgeln im Dom=== | ||
+ | * Riesenorgel | ||
+ | * Chororgel | ||
+ | * Haydnorgel | ||
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+ | ===Katakomben=== | ||
+ | * [[Katakomben|(St. Stephan)]] | ||
==Persönlichkeiten== | ==Persönlichkeiten== | ||
+ | ===Baumeister an St. Stephan== | ||
+ | * [[Johann Amann]] | ||
+ | * [[Hans von Prachatitz]]: Die Spitze des Südturms wurde 1433 durch Hans von Prachatitz vollendet, er war damals der höchste Kirchturm der bekannten Welt. | ||
+ | * [[Anton Pilgram (Baumeister)|Anton Pilgram]] | ||
+ | * [[Hans Puchsbaum]] | ||
+ | * [[Laurenz Spenyng]] | ||
+ | * [[Hans Saphoy]] | ||
+ | * [[Friedrich von Schmidt]] | ||
+ | * [[Karl Holey]] | ||
+ | * [[Kurt Stögerer]] | ||
+ | * Wolfgang Zehenter | ||
+ | |||
+ | ===Geistliche und geistliche Würdenträger=== | ||
+ | * [[Sigismund Kollonitsch]] | ||
+ | * [[Anton Josef Gruscha]] | ||
+ | * [[Godfried Marschall]] | ||
+ | * [[Franz Xaver Nagl]] | ||
+ | * [[Friedrich Gustav Piffl]] | ||
+ | * [[Theodor Innitzer]] | ||
+ | * [[Franz König]] | ||
+ | * [[Hans Hermann Groër]] | ||
+ | * [[Christoph Schönborn]] | ||
+ | * Elisabeth Hilscher | ||
+ | |||
+ | ===Musiker an St. Stephan=== | ||
+ | * [[Johann Joseph Fux]] | ||
+ | * [[Johann Georg Albrechtsberger]] | ||
+ | * [[August Weirich]] | ||
+ | * [[Ferdinand Habel (Vater)]] | ||
+ | * Anton Wessely | ||
+ | * [[Peter Planyavsky]] | ||
[[Datei:HMW_079000_00692.jpg|390px|thumb|right|Stephansdom, aufgenommen von der Terrasse der kaiserlichen Wiener Hof- und Staatsdruckerei, um 1852]] | [[Datei:HMW_079000_00692.jpg|390px|thumb|right|Stephansdom, aufgenommen von der Terrasse der kaiserlichen Wiener Hof- und Staatsdruckerei, um 1852]] | ||
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*[[Wiener Heiligtumbuch]] | *[[Wiener Heiligtumbuch]] | ||
*[[Stephansdombrand]] | *[[Stephansdombrand]] | ||
+ | *[[Riesentor]] | ||
+ | *[[Pummerin]] | ||
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* [https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Stueck++00000598m08alt#Stueck__00000598m08alt WStLA, Pläne und Karten: Sammelbestand, P1 - Pläne und Karten, 238G.5] | * [https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Stueck++00000598m08alt#Stueck__00000598m08alt WStLA, Pläne und Karten: Sammelbestand, P1 - Pläne und Karten, 238G.5] | ||
* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=994471 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Stephansdom] | * [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=994471 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Stephansdom] | ||
+ | * "Unser Stephansdom" - Verein zur Erhaltung des Stephansdom: Abbildunden | ||
+ | * Reinhard H. Gruber: Die Domkirche St Stephan zu Wien, Metropolitan-, Dom- und Pfarrkirche zum heiligen Stephanus und Allen Heiligen, Bischofskirche der Erzdiözese Wien, 4. Auflage. Wien 2022, S. 72 f., 92 f., 96: Grundrisspläne | ||
==Literatur== | ==Literatur== |
Version vom 22. November 2022, 12:23 Uhr
48° 12' 30.33" N, 16° 22' 23.72" E zur Karte im Wien Kulturgut
Stephansdom (1., Stephansplatz; Heiliger Stephan), charakteristisches Wahrzeichen der Stadt Wien, Hauptwerk der Hoch- und Spätgotik in Österreich und monumentales Beispiel einer süddeutsch-österreichischen Staffelkirche. Ursprünglich Pfarrkirche (bis heute bestehende Pfarre), seit 1365 (Rudolf IV.) Kollegiats- bzw. Kapitelkirche (heutiges Domkapitel), seit 1469 (Friedrich III.) Bischofskirche (Kathedrale) und seit 1722/23 (Karl VI.) Metropolitankirche des Erzbischofs von Wien.
Inhalt: |
Maße
Der Dom hat folgende Maße:
- Länge: 110 Meter
- Höchster Punkt (Südturm, inkl. Turmkreuz): 136,44 Meter
- Höhe (Dach): 37,85 Meter
- Breite: 34,2 Meter
Die Maßzahlen Drei und Vier bilden die Grundlage des Domes. Setzt man hinter die Zahl Drei die Sieben, so erhält man die 37, die „Maßzahl“ des Domes. Drei mal 37 ergibt dreimal die Eins, also 111 – ein sinnreiches Symbol der Dreifaltigkeit. 111 Fuß (ein Fuß sind ca. 32 cm) ist der Dom breit. Drei mal 111, also 333 Fuß ist der Dom lang. Vier mal 111 ergibt 444: ebenso viele Fuß beträgt die Höhe des Südturmes. Sieben mal sieben mal sieben, also 343 Stufen führen bis zur Türmerstube des hohen Turmes.
Baugeschichte
Von den Ursprüngen ins 12. Jahrhundert
Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist der Dom weit älter als bisher angenommen. Bereits vor der ersten romanischen Stephanskirche gab es mindestens drei Vorgängerbauten. In das Jahr 1137 ist die erste urkundliche Nennung der Pfarre Wien zu datieren, es ist nach derzeitigem Stand der Forschung umstritten, ob damit St. Stephan (wie bisher angenommen) gemeint war. Im Jahr 1147 erfolgte die Weihe der romanischen Kirche durch Bischof Reginbert von Passau zu Ehren des dortigen Dompatrons.
13. Jahrhundert
Zwischen 1230 und 1250 kommt es zu einem Neubau; aus dieser Zeit stammt die Westfassade mit den beiden ca. 65 Meter hohen so genannten Heidentürmen. Auch das Riesentor, der Haupteingang des Domes, stammt aus dieser Zeit. Dieses einige Male überarbeitete Tor hat eine hohe theologische Symbolik: Im Zentrum des Tympanons thront Christus im Glorienschein, als Herrscher und Retter der Welt, der gleichsam als Hausherr die Besucher beim Betreten des Domes segnet.
14. Jahrhundert
Unter Herzog Albrecht II. von Österreich, genannt „der Lahme“, erfolgte der Bauabschluss des nach ihm benannten neuen frühgotischen Chores. Die Wiener Bürgerschaft unterstützte diesen Bau tatkräftig mit Legaten, frommen Stiftungen und Testamenten. Im Jahr der Vollendung (1340) wurde er am 23. April vom Passauer Bischof Albert Herzog von Sachsen geweiht.
Herzog Rudolf IV., mit dem Beinamen „der Stifter“, gründete 1365 in einem komplizierten Vorgang ein von Passau unabhängiges Kollegiatkapitel (das heutige Domkapitel) mit einem gefürsteten Propst an der Spitze, eine wichtige Vorstufe des späteren Bistums. Er legte 1359 auch den Grundstein zum Südturm und man begann gleichzeitig mit dem gotischen Ausbau des Langhauses. 1433 war der Südturm vollendet, damit hatte Wien mit seinem 136,44 Meter hohen Turm für einige Jahre den höchsten Kirchturm Europas.
15. und 16. Jahrhundert
Zwischen 1440 und 1474 wird der gotische Dachstuhl errichtet, der sich 37,85 Meter über dem Langhaus und 25,30 Meter über dem Chor erhebt. Die gesamte Dachfläche beträgt ca. 10.000 Quadratmeter, das Muster der 230.000 bunt glasierten Dachziegel soll einem sarazenischen Teppich nachempfunden sein und auf Herzog Rudolf zurückgehen. Der hölzerne Dachstuhl wurde nach dem Dombrand 1945 durch eine 605 Tonnen schwere Stahlkonstruktion ersetzt.
Kaiser Friedrich III. legte 1450 den Grundstein für den unvollendet gebliebenen 62 Meter hohen Nordturm. 1511 wurden die Bauarbeiten aufgrund der wachsenden Gefahr seitens der Osmanen eingestellt. Die vorhandenen Mittel verwendete man zur Befestigung der Stadtmauern. Die 1578 errichtete Renaissancehaube von Hans Saphoy (Turmhöhe: 68,3 Meter) bietet Platz für die neue, 1951 gegossene Pummerin, die größte Glocke des Domes und von ganz Österreich. Aufgrund der Bemühungen Kaiser Friedrichs III. wurde 1469 das Bistum Wien von Papst Paul II. errichtet. 1722/1723 erfolgte unter Kaiser Karl VI. und Fürsterzbischof Sigismund Kollonitsch die Erhebung zum Erzbistum durch Papst Innozenz XIII.
Stephansfreithof
Der Bau des Albertinischen Chors beanspruchte zu Beginn des 14. Jahrhunderts auch den Platz des (alten) Karners und einen Teil des die Kirche umgebenden Friedhofs. Daher musste ein neuer Karner errichtet sowie der Friedhof nach dem Erwerb eines Grundstücks der Kommende des Deutschen Ordens (1., Stephansplatz 4) und nachfolgender Umwidmung des erworbenen Areals in diese Richtung vergrößert werden.
Zerstörungen
Mittelalter und Frühe Neuzeit
Für 1449 ist ein Brand des Südturms überliefert. 1551 setzte man auf die acht obersten Fialen des Turms jeweils ein Hirschgeweih, weil ein solches nach dem damaligen Aberglauben gegen Blitzschlag schützen sollte: „Noch nie hat man gehört, dass ein Hirsch vom Blitz getroffen worden wäre.“
Der Dom überstand im Laufe seiner Geschichte die beiden osmanischen Belagerungen von 1529 und 1683. Während der zweiten, als angeblich mehr als 1000 Kanonenkugeln das Dach getroffen hatten, besserte man es mit färbigen Zeltplanen aus, um dem Feind vorzutäuschen, dass es noch genügend materielle Reserven in der Stadt gäbe.
19. Jahrhundert
Die Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts richteten einige Schäden an, die zum Teil erst Jahre oder Jahrzehnte später ausgebessert wurden. 1839 wurde die Turmspitze des Südturms durch Paul Sprenger abgetragen und durch eine Eisenkonstruktion die die Spitze stützte ersetzt. Da sich diese Maßnahme nicht bewährte wurde die Turmspitze 1860 durch Dombaumeister Leopold Ernst neuerlich abgetragen und daraufhin zwischen 1862 und 1864 durch Dombaumeister Friedrich von Schmidt in alter Form aus Stein wiederaufgebaut. Am 18. August 1864 wurden im Zuge der gründlichen Turmrenovierung ein neues Kreuz und ein drei Zentner schwerer Adler auf die fertiggestellte Turmspitze aufgesetzt.
Zweiter Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg ging an St. Stephan beinahe spurlos vorüber. Während des Zweiten Weltkrieges traf man verschiedene Schutzvorkehrungen, unter anderem wurden 1941 etwa 100 Tonnen jahrhundertelang angehäufter Schutt vom Dachboden entfernt und das hölzerne Dachgestühl mit einem feuerhemmenden Mittel namens „Intravan N“ imprägniert. Der neue Teil der Katakomben wurde als Luftschutzkeller verwendet – es zeigte sich aber bald, dass die Gewölbe keinen hinreichenden Schutz boten. Am 11. April 1945 brach ein verheerender Brand aus, wobei der gesamte Dachstuhl, die alte Pummerin und einige Glocken, das hochgotische Chorgestühl und weitere Kunstwerke zerstört bzw. schwer beschädigt wurden.
Wiederaufbau
Der Wiederaufbau unter Dombaumeister Karl Holey wurde zu einer Angelegenheit, die ganz Österreich bewegte. Bereits am 19. Dezember 1948 konnten im Langhaus – noch ohne Dach – wieder Gottesdienste gefeiert werden. Am 26. April 1952 erfolgte gemeinsam mit der Weihe der neuen Pummerin (am 27. April 1952 eingetroffen) die Domeröffnung durch Kardinal Theodor Innitzer. Ermöglicht wurde dieses „Wunder des Wiederaufbaus von St. Stephan“ durch die Mithilfe aller Bundesländer: Niederösterreich spendete den Steinboden, Tirol die Fenster, Salzburg den Tabernakel, Kärnten die Kronleuchter, Steiermark das Tor, Burgenland die Kommunionbank, Vorarlberg die Bänke, Oberösterreich eine Glocke und Wien (gemeinsam mit zahlreichen privaten Spendern) das Dach.
Eine Gedenktafel für die beiden Dompfarrer Karl Raphael Dorr (1905-1964) und Alois Penal (1908-1968), die sich um den Wiederaufbau verdient gemacht hatten, befindet sich am nordöstlichen Vierungspfeiler des Mittelchors und erinnert an dieses gemeinsame Unterfangen. Der Stephansdom wurde so nicht nur zum Wahrzeichen der Bundeshauptstadt, sondern ganz Österreichs. Das Läuten der Pummerin gilt als Stimme des Landes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden umfassende Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die zeitweise die Eingerüstung der oberen Turmteile notwendig machten. Die letzte umfangreiche Turmrestaurierung fand ihren Höhepunkt mit dem Aufsetzen des restaurierten Turmkreuzes 2008.
Rundgang außen
Architekturelemente
- Heidentürme und romanisches Westwerk
- Langhaus
- Domdach
- Südturm
- Mesnerhaus
- Albertinischer Chor
- Nordturm
Kunstwerke und Epitaphe an der Außenseite (beginnend beim Bischofstor im Uhrzeigersinn)
- Ölbergrelief (um 1440)
- Schmerzensmann (ähnlich dem Zahnwehherrgott)
- Grabstein des Arztes Mathias Cornax († 1564)
- Renaissance-Epitaph für den Humanisten Konrad Celtes († 1508; Kopie des Originals im Innern des Doms)
- Epitaph mit Sandsteinrelief "Jüngstes Gericht" (um 1520)
- Totenkapelle (1752), in der Wolfgang Amadeus Mozart am 6. Dezember 1791 eingesegnet wurde (Gedenktafel) mit Porträtrelief, gewidmet vom Wiener Schubertbund, 1931)
- Kruzifixkapelle
- Capistrankanzel (um 1430) mit barockem Aufsatz ("Der Heilige mit Fahne über gestürztem Türken") nach einem Entwurf von François Roëttiers (Ausführung von Johann Josef Rösler, 1738) zur Erinnerung an die Predigten Johannes von Capistran
- Abgang zu den Katakomben
- Nische des zerstörten Gutstocker- Epitaphs (1523; Fragmente im Dom- und Diözesanmus.)
- Armeseelennische mit Kopie des sogenannten Zahnwehherrgotts (1826) und drei Passionsreliefs (vermutlich Anfang des 15. Jahrhunderts)
- sechs spätgotische Passionsfresken (um 1500)
- Lackner-Epitaph mit Ölbergmotiv (Sandsteinrelief mit spätgotische Umrahmung) und Grabsteine der Ratsbürgerfamilie Lackner
- Lichtsäule (1502)
- Sträub-Epitaph (Renaissancegrabrelief, umgeben von sieben Reliefmedaillons der Schmerzen Mariens, um 1520)
- Epitaphe für die Dombaummeister Friedrich Schmidt (Ostseite) und Leopold Ernst (Westseite des Südturms) mit Bildnisbüsten von Carl Kundmann (1894)
- zwischen diesen beiden Epitaphen wurde nach dessen Tod eine Gedenktafel zur Erinnerung an Hauptmann Gerhard Klinkicht, den Retter des Stephansdoms 1945, angebracht
- Statue des Schmerzensmannes (rechts vom Singertor; um 1435)
- Grabtumba des Neidhart Fuchs
- Lichtsäule (spätgotischen Totenleuchte; Kopie)
- eingeritztes "O 5" (Abkürzung der österreichischen Widerstandsbewegung) rechts neben dem Riesentor
Tore
- Betreten kann man den Dom durch das Riesentor
- das Bischofstor links
- das Singertor rechts
- das Primglöckleintor im Südturm und
- das Adlertor im Nordturm
Rundgang innen
Gruftanlagen
Siehe Herzogsgruft, Katakomben (St. Stephan)
Kapellen im Dom
(Zur Vergrößerung auf den Grundriss klicken)
- Hochaltar (1640-1647) mit Altarbild "Steinigung des Heiligen Stephanus" von Tobias Pock (1640), Marmoraufbau mit Heiligenstatuen von seinem Bruder Jakob Pock; dahinter im Chor einige gotische Glasgemälde (um 1340/1360)
- Johannes-Nepomuk-Altar (Barock, 1723) mit Altarbild "Heiliger Johannes Nepomuk" von Martin Johann Schmidt ("Kremser Schmidt", 1772) aus der Stadtpfarrkirche Melk
- Karl-Borromäus-Altar (1728) mit Altarbild von Wolfgang Köpp (1783), zu beiden Seiten barockes Chorgestühl (1647) mit Bischofsbüsten
- im linken Seitenschiff des Chors (Frauenchor) gotischer Flügelaltar (Wiener Neustädter Altar, 1447)
- leeres Hochgrab für Rudolf IV. den Stifter und seine Gattin Katharina (vermutlich 1378), mit Liegefiguren
- Barocksarkophag mit Obeliskaufbau und Porträtmedaillon von Balthasar Ferdinand Moll (1743) für Erzbischof Johann Joseph Graf Trautson († 1757)
- Renaissancegrabmal mit Bildnisbüste von Loy Hering (vor 1519) für Bischof Georg Slatkonia († 1522) und
- Grabmal mit Porträtmedaillon in der Art des Giuliano Finelli für Bischof Melchior Khlesl († 1630; Gegenreformation, Klosteroffensive) sowie bedeutende gotische Pfeilerfiguren (darunter eine Schutzmantelmadonna).
- im rechten Seitenschiff des Chors (Apostelchor) Hochgrab Friedrichs III.: rotmarmorner Sarkophag (1467-1513) nach einem Gesamtentwurf von Gerhaert Niclas van Leyden, auf der Grabplatte Liegefigur des Kaisers, mit reichem figuralem Schmuck (Statuetten, Reliefs, Wappenfries), in der Nähe sogenannte Dienstbotenmadonna (gotisch gefasste Steinstatue der Muttergottes, um 1320).
- Kruzifixus von Josef Troyer (zweite Hälfte 20. Jahrhundert), unter Verwendung der Reste des Lettnerkreuzes (nach dem Brand von 1945); beiderseits je drei Passionsreliefs
- Katharinenkapelle (Südturm): geweiht 1396, eine architektonische Kostbarkeit von höchster Qualität; aus Achteck entwickelter Zentralraum mit Apsis, Sterngewölbe mit bemerkenswertem Schlussstein (Halbfigur der heiligen Katharina mit Schwert und Rad), neugotischer Schnitzaltar (1875) mit hochgotischen Holzstatue der heiligen Katharina (um 1420), davor Marmortaufstein (1481) mit Reliefs am Becken, Evangelistenstatuen am Sockel und reichgeschnitztem 4 Meter hohem Holzdeckel (früher Schalldeckel der Kanzel); rechts vom Eingang Grabstein für Bischof Anton Wolfrath († 1639) mit Bildnisbüste.
- Barbarakapelle (Nordturm): vollendet 1467, geweiht 1492 (nicht zugänglich).
- spätgotische Kanzel von Anton Pilgram (um 1500): bedeutendstes Kunstwerk des Langhauses, aus sieben Sandsteinblöcken gearbeitet, am Kanzelfuß Selbstporträt des Künstlers (sogenannter Fenstergucker), durchbrochener Steinaufbau mit Statuetten (an der Brüstung die Kirchenlehrer Augustinus, Gregor der Große, Hieronymus und Ambrosius), Stiegenaufgang mit kriechenden Kröten und Eidechsen (Symbole des Bösen), die von einem Hund (Symbol des Guten) am Vordringen gehindert werden.
- Barocker Katharinenaltar (1701), bekrönende Giebelfigur "Heilige Dorothea".
- Barocker Marienaltar (1699), silbergerahmtes Votivbild nach Stich von Martin Schongauer (1490).
- Barocker Josefsaltar (1700) mit Altarbild von Anton Schoonjans, im Aufsatz "Verkündigung Mariens".
- Barocker Januariusaltar (1711) mit einem Martino Altomonte zugeschriebenen Altarbild des Heiligen Januarius (Januariuskapelle).
- Barocker Johannesaltar mit Altarbild "Heilige Sippe" von Johann Michael Rottmayr (1708), zur Seite die Ordensheiligen Franz von Assisi und Antonius von Padua, im Marmoraufsatz Immaculata.
- Kreuzkapelle (Tirnakapelle, Prinz-Eugen-von-Savoyen-Gruft) mit Wandfresko "Golgatha" von Johann Ender (1853), davor Kruzifixus mit Bart aus echtem Haar (zweites Drittel des 15. Jahrhunderts), Grabmal des Prinzen Eugen (1663-1736), ein Marmorobelisk mit Bronzeskulpturen und Relief einer Türkenschlacht (1754). Neben dem schmiedeeisernen Tor zur Kapelle (mit Wappen Savoyen-Liechtenstein, 1736) Grabmal des Humanisten Johannes Cuspinian und seiner beiden Gattinnen (nach 1529). In der Kapelle befinden sich auch das "Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Geistlichen" (links) und das "Denkmal für die Priester, Kleriker und Laienbrüder, die Opfer der beiden Weltkriege wurden" (rechts).
- Durchbrochener Altarbaldachin (vermutlich von Hans Prachatitz, gestiftet 1434), der den Herz-Jesu-Altar umschließt; Grabstein des Bürgermeisters Hanns Übermann († 1570) mit Relief "Auferstehung Christi"
- Franz-von-Assisi-Altar (1715) mit Altarbild von Johann Michael Rottmayr
- Franz-Xaver-Altar (farbigen Marmoraltar für den Jesuitenmissionar) mit Relief "Krönung Mariens" (1690), links Renaissance-Epitaph für Bischof Johannes Fabri († 1541).
- Orgelfuß mit Bildnisbüste Anton Pilgrams (Selbstporträt), darunter gemalte Inschrift mit Pilgrams Monogramm und Jahreszahl (1513)
- Peter-und-Paul-Altar (ältester Barockaltar und einziger aus Holz (merkwürdigerweise von der Maurer- und Steinmetzzunft gestiftet) mit Altarbild "Petrus und Paulus" von Tobias Pock (1677)
- Altarbaldachin von Hans Puchsbaum (1448), der den Leopoldsaltar umschließt; darüber barocke Orgeltribüne aus Holz; unterhalb des Baldachins Vertiefung im Stein (durch einen Gewehrschuss) und Datum "6. Oktober 1848" (Schusswechsel zwischen verfeindeten Gruppen von Nationalgardisten im Dom)
- Barocker Dreifaltigkeitsaltar (1751) mit Altarbild von Michelangelo Unterberger (Anlehnung an Entwurf von Paul Troger); jüngster Barockaltar des Doms (rokokoartig zarter Aufbau, vier Engelfiguren aus der Werkstätte von Georg Raphael Donner; daneben Barockgestühl für Magistratspersonen ("Kleines Ratsherrengestühl" mit Oratorium und Bürgermeisterloge) von Jakob Pock (1643-45)
- Barocker Sebastianaltar (Altarbild 1710), daneben Grabsteine (16./17. Jahrhundert)
- Altarbaldachin aus Stein (1510/1515), vielleicht von Jörg Oexl, recht romanische Halbsäule (vom alten Dom)
- Herzogkapelle (Eligiuskapelle) mit spätgotisch geschnitztem Flügelaltar (1507), im Mittelschrein Holzstatuen, auf den Flügeln Tafelbilder (dem augsburger Kunstkreis nahestehend), rechts Steinstatue der "Hausmuttergottes" (Mitte 14. Jahrhundert) aus dem Himmelpfortkloster, unter den Baldachinstatuen bemerkenswerte "Maria mit Kind"
- Westempore, darauf ehemalige Orgel (1960), die 1991 durch eine neue Orgel ersetzt wurde (Friedrichsschiff). Unter der Orgelempore Epitaph für Konrad Celtes. Die elektrische Beleuchtung wurde im Dom 1906 installiert
Anbauten
- Obere Sakristei
- Untere Sakristei
- Kapitelsaal (ehemaliger Winterchor)
- Dombauhütte
Orgeln im Dom
- Riesenorgel
- Chororgel
- Haydnorgel
Katakomben
Persönlichkeiten
=Baumeister an St. Stephan
- Johann Amann
- Hans von Prachatitz: Die Spitze des Südturms wurde 1433 durch Hans von Prachatitz vollendet, er war damals der höchste Kirchturm der bekannten Welt.
- Anton Pilgram
- Hans Puchsbaum
- Laurenz Spenyng
- Hans Saphoy
- Friedrich von Schmidt
- Karl Holey
- Kurt Stögerer
- Wolfgang Zehenter
Geistliche und geistliche Würdenträger
- Sigismund Kollonitsch
- Anton Josef Gruscha
- Godfried Marschall
- Franz Xaver Nagl
- Friedrich Gustav Piffl
- Theodor Innitzer
- Franz König
- Hans Hermann Groër
- Christoph Schönborn
- Elisabeth Hilscher
Musiker an St. Stephan
- Johann Joseph Fux
- Johann Georg Albrechtsberger
- August Weirich
- Ferdinand Habel (Vater)
- Anton Wessely
- Peter Planyavsky
Siehe auch
- Domschatz von St. Stephan
- Heiltumstuhl
- Mammuts
- Wiener Heiligtumbuch
- Stephansdombrand
- Riesentor
- Pummerin
Statuen Rudolfs IV. und Katharina von Böhmen
Bilder
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/3: 101192 - 1., Stephansplatz: Sankt Stephan | 1839
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/3: 103942 - 1., Stephansplatz: Sankt Stephan | 1865
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/3: 109120 - 1., Stephansplatz: Stephansdom | keine Angabe
- WStLA, Pläne und Karten: Sammelbestand, P1 - Pläne und Karten, 238G.5
- Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Stephansdom
- "Unser Stephansdom" - Verein zur Erhaltung des Stephansdom: Abbildunden
- Reinhard H. Gruber: Die Domkirche St Stephan zu Wien, Metropolitan-, Dom- und Pfarrkirche zum heiligen Stephanus und Allen Heiligen, Bischofskirche der Erzdiözese Wien, 4. Auflage. Wien 2022, S. 72 f., 92 f., 96: Grundrisspläne
Literatur
- Rudolf Bachleitner / Peter Kodera: Der Wiener Dom. Wien: Wiener Domverlag 1966
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 28 ff.
- Johann Josef Böker: Der Wiener Stephansdom. Architektur als Sinnbild für das Haus Österreich. Salzburg: Pustet 2007
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 173 ff.
- Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 159 ff.
- Richard Kurt Donin: Der Wiener Stephansdom und seine Geschichte. Wien: A. Schroll 1952*dsbe.: Bauherren und Baumeister der Wiener Stephanskirche. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 3 (1948), Nummer 1; S. 11 ff.
- Rupert Feuchtmüller: Der Wiener Stephansdom. Wien: Wiener Domverlag 1978
- Viktor Flieder: Die Hirschgeweihe von St. Stephan in Wien: In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde NS. 20 (1966), 2611 ff.
- Viktor Friedl / Franz Loidl: Stephansdom - Zerstörung und Wiederaufbau. Chronik und Dokumentation. Wien: Domverlag 1967
- Gotik in Österreich (Ausstellung 19. Mai bis 15. Oktober 1967, Minoritenkirche Krems-Stein, Niederösterreich). Krems: Stadt Krems/Kulturverwaltung 1967, S. 406 ff.
- Gustav Gugitz: Sagen und Legenden. Wien: Hollinek 1952, S. 26 f., 43, 56 ff., 68, 71 f., 102, 105 ff., 149 f.
- Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 1, 38 ff., 43
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 189 ff.
- Franz Hubmann / Rupert Feuchtmüller: St. Stephan in Wien. Der Dom lebt. Wien: Wiener Dom-Verlag, 1996
- Alois Kieslinger: Die Steine von St. Stephan. Wien: Herold 1949
- Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: Jugend & Volk 1958, S. 289 ff.
- Alphons Lhotsky: Wiens spätmittelalterliches Landesmuseum: Der Dom zu St. Stephan. In: dsbe.: Aufsätze und Vorträge 4. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1974, S. 55 ff.
- Karl Oettinger: Anton Pilgram und die Bildhauer von St. Stephan. Wien: Herold 1950. dsbe.: Das Taufwerk von St. Stephan zu Wien. Wien: Bergland 1949
- Johann Offenberger: Bauarchäologische Untersuchungen im Bereich der Westanlage von St. Stephan in Wien. In: Friedrich Dahm (Hg.): Das Riesentor. Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte, Naturwissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2008 (Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte 8), S. 31-48
- Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995, S. 18
- Ferdinand Opll: Herrschaft und Planung - Aspekte der Stadtentstehung in Österreich. Überlegungen zu Wien und Wiener Neustadt. In: Pro civitate Austriae NF 13 (2008), S. 18-36
- Richard Perger: Die Baumeister des Wiener Stephansdomes im Spätmittelatler. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 23 (1970), S. 66 ff.
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- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 42 ff.
- Hans Tietze: Geschichte und Beschreibung des Stephansdomes in Wien. In: Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Horn: Berger 23 (1931)
- Anseim Weißenhofer: Das Hochaltarbild der Stephanskirche in Wien. In: Kirchenkunst. Österreichische Zeitschrift für Pflege religiöser Kunst. Baden: Rohrer / Wien: Krystall-Verlag, Wolfrum 2 (1930)
- Wien im Mittelalter. Tino Erben [Gestaltung]. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1975 (Sonderausstellung des Historischen Museums derStadt Wien; 41), S. 98 ff.
- Karl Uhlirz: Die Rechnungen des Kirchmeisteramtes von St. Stephan zu Wien. zwei Bände, S. 1901 f.
- Unser Stephansdom. Wien: Verein zur Erhaltung des Stephansdoms 27 (1996)
- Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt, Band 3 Innere Stadt, Weishaupt-Verlag, Graz 2012, S. 309 ff.
- Lukas Wolfinger: Die Herrschaftsinszenierung Rudolfs IV. von Österreich. Strategien – Publikum – Rezeption. Wien /Köln /Weimar: Böhlau Verlag 2018 (Symbolische Kommunikation in der Vormoderne, 10)
- Josef Zykan: Zur Baugeschichte des Stephansturmes. In: Mitteilungen der Gesellschaft für vergleichende Kunstforschung in Wien. Wien: Gesellschaft für vergleichende Kunstforschung 8 (1955), S. 57 f.
- Marlene Zykan: Der Stephansdom. Wien: Zsolnay 1981
- Marlene Zykan: Zur Baugeschichte des Hochturmes von St. Stephan: In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 23 (1970), S. 28 ff.
- Marlene Zykan: Der Westbau von St. Stephan. Zur Forschungslage und k. Problematik. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 44 (1990), S. 47 ff.