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Zum weißen Stiefel ([[1]], [[Riemergasse]] 9, [[Jakobergasse]] 2; [[Konskriptionsnummer]] 811). | Zum weißen Stiefel ([[1]], [[Riemergasse]] 9, [[Jakobergasse]] 2; [[Konskriptionsnummer]] 811). | ||
− | Die erste urkundliche Erwähnung eines Hauses auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1368. | + | Die erste urkundliche Erwähnung eines Hauses auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1368. Im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts gehörte es einige Jahre lang dem Buchdrucker [[Hans Singriener der Ältere|Hans Singriener]] und seiner Frau Elisabeth. Nach 1532 standen hier zwei selbständige Häuser, die bis zur Mitte es 17. Jahrhunderts jeweils unterschiedliche Besitzer hatten. |
Im 17. Jahrhundert gehörte das Doppelhaus dem Hafnermeister Georg Rieger, der hier sein Gewerbe ausübte. Seine schöne Nichte warf einst, wie überliefert wird, nach altem Aberglauben in einer Rauhnacht um Mitternacht ihren weißen Stiefel durch das Fenster auf die Straße. Wer ihn fände und ihr wiederbrächte, sollte ihr Ehemann werden (Finder war der kaiserliche Stadtguardiahauptmann Thaddäus de Hassic). Nach der Hochzeit gab Rieger seinem Haus diesen Namen. Das Schild lässt sich zwischen 1701 und 1775 nachweisen. | Im 17. Jahrhundert gehörte das Doppelhaus dem Hafnermeister Georg Rieger, der hier sein Gewerbe ausübte. Seine schöne Nichte warf einst, wie überliefert wird, nach altem Aberglauben in einer Rauhnacht um Mitternacht ihren weißen Stiefel durch das Fenster auf die Straße. Wer ihn fände und ihr wiederbrächte, sollte ihr Ehemann werden (Finder war der kaiserliche Stadtguardiahauptmann Thaddäus de Hassic). Nach der Hochzeit gab Rieger seinem Haus diesen Namen. Das Schild lässt sich zwischen 1701 und 1775 nachweisen. | ||
Das heutige Haus entstand im 1909/1910 nach Plänen von [[Eugen Felgel von Farnholz]]. Die Grundfläche schrumpfte dabei von 345 auf 290 Quadratmeter, da hier sowohl die Jakobergasse als auch die Riemergasse verbreitert wurden. | Das heutige Haus entstand im 1909/1910 nach Plänen von [[Eugen Felgel von Farnholz]]. Die Grundfläche schrumpfte dabei von 345 auf 290 Quadratmeter, da hier sowohl die Jakobergasse als auch die Riemergasse verbreitert wurden. | ||
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+ | == Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre == | ||
+ | * Hafnerei | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 682-686 | * Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 682-686 |
Aktuelle Version vom 25. April 2021, 22:01 Uhr
48° 12' 25.11" N, 16° 22' 36.34" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zum weißen Stiefel (1, Riemergasse 9, Jakobergasse 2; Konskriptionsnummer 811).
Die erste urkundliche Erwähnung eines Hauses auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1368. Im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts gehörte es einige Jahre lang dem Buchdrucker Hans Singriener und seiner Frau Elisabeth. Nach 1532 standen hier zwei selbständige Häuser, die bis zur Mitte es 17. Jahrhunderts jeweils unterschiedliche Besitzer hatten.
Im 17. Jahrhundert gehörte das Doppelhaus dem Hafnermeister Georg Rieger, der hier sein Gewerbe ausübte. Seine schöne Nichte warf einst, wie überliefert wird, nach altem Aberglauben in einer Rauhnacht um Mitternacht ihren weißen Stiefel durch das Fenster auf die Straße. Wer ihn fände und ihr wiederbrächte, sollte ihr Ehemann werden (Finder war der kaiserliche Stadtguardiahauptmann Thaddäus de Hassic). Nach der Hochzeit gab Rieger seinem Haus diesen Namen. Das Schild lässt sich zwischen 1701 und 1775 nachweisen.
Das heutige Haus entstand im 1909/1910 nach Plänen von Eugen Felgel von Farnholz. Die Grundfläche schrumpfte dabei von 345 auf 290 Quadratmeter, da hier sowohl die Jakobergasse als auch die Riemergasse verbreitert wurden.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
- Hafnerei
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 682-686