Yella Hertzka

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Hertzka, Yella
Abweichende Namensform Hertzka, Jella; Fuchs, Yella
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 12378
GND 130181749
Wikidata
Geburtsdatum 4. Februar 1873
Geburtsort Wien
Sterbedatum 13. November 1948
Sterbeort Wien
Beruf Verlegerin, Gärtnerin, Frauenrechtlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.01.2019 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Döbling
Grabstelle
  • 10., Kaasgrabengasse 19 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • 1. Gatte Emil HertzkaDie Verwendung von „1. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gatte Edgar TaussigDie Verwendung von „2. Gatte“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Yella (Jella) Hertzka (Herzka), * 4. Februar 1873 Wien, † 13. November 1948 Wien, Gärtnerin, Schulgründerin, Frauenrechtlerin.

Biografie

Yella Hertzka, geborene Fuchs, kam am 4. Februar 1873 in Wien auf die Welt und absolvierte an der Höheren Gartenbauschule in Bad Godesberg eine gehobene gärtnerische Ausbildung. 1897 heiratete sie Emil Hertzka, der 1909 zum Direktor des Musikverlages Universal Edition avancierte.

Yella Hertzka gründete 1912 die erste höhere zweijährige Gartenbauschule für Mädchen in Wien-Grinzing, die im September 1913 den Betrieb aufnahm, fungierte bis zu ihrer Emigration 1938 als deren Direktorin und unterrichtete selbst Betriebslehre, Blumentreiberei, Boden- und Gesetzeskunde. Die Schule – die erste ihrer Art in der gesamten Monarchie – setzte sich zum Ziel, nicht nur gute Gärtnerinnen heranzubilden, sondern die jungen Frauen auch zur Betriebsgründung und -leitung zu befähigen. In den 1930er Jahren lag ein Schwerpunkt der Schule auf der Vorbereitung junger Zionistinnen auf ihre Arbeit in Palästina. Hertzkas Anregung und Finanzierung verdankte die von Josef Hoffmann geplante, 1912 bis 1913 erbaute Künstlerkolonie im Döblinger Kaasgraben ihre Entstehung. Das Ehepaar Hertzka wohnte selbst in dieser Siedlung, außerdem befand sich dort ein zur Gartenbauschule gehöriges Internat. In dem der Gartenbauschule angeschlossenen Park veranstaltete Yella Hertzka Gartenfeste, an denen viele führende Persönlichkeiten des Wiener und des internationalen Musiklebens wie Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Bela Bartók und Ernst Krenek teilnahmen.

Hertzka engagierte sich in verschiedenen Gruppierungen der Frauenbewegung. Sie war 1903 eine der Gründerinnen des Neuen Wiener Frauenklubs, wo sie in der literarischen Gruppe mitwirkte und das "Lesezimmer" des Vereins durch Bücherspenden unterstützte, fungierte von 1909 bis 1933 als dessen Präsidentin und später als Ehrenpräsidentin. 1903 unterstützte sie die Gründung des "Cottagelyzeums", einer Mädchenschule, durch Salka (Salome) Goldman; 1905/06 stellte sie der stets unter Platzproblemen leidenden Schule ihr Haus in der Gymnasiumstraße zur Verfügung. Im Bund österreichischer Frauenvereine leitete sie bis 1918 die Gruppe für Gartenbau und Kleintierzucht. Von 1921 bis 1938 war Hertzka Präsidentin des österreichischen Zweigs der 1915 gegründeten "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit" (WILPF).

Nach dem Tode ihres Mannes im Jahr 1932 gehörte Hertzka dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat der Universal Edition an. Im Mai 1938 wurden die Vorstandsmitglieder der Universal Edition gezwungen, ihren Rücktritt einzureichen, und wurden aus dem Handelsregister gelöscht. Sowohl der Vorstand als auch der Verwaltungsrat wurden aufgelöst, die Leitung wurde von Ernst Geutebrück treuhänderisch übernommen.

Am 30. Dezember 1938 heiratete Hertzka Edgar Taussig, wodurch sie die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft erhielt und nach London flüchten konnte. Dort arbeitete sie als Gärtnerin und engagierte sich im britischen Zweig der "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit". Am 31. Jänner 1947, nach ihrer Rückkehr, wurde sie zum "öffentlichen Verwalter" der Universal Edition berufen. Am 13. November 1948 verstarb Hertzka in Wien.

2014 wurde nach ihr der Yella-Hertzka-Park benannt.

=Literatur

Links