Wohnpark Alt-Erlaa: Unterschied zwischen den Versionen

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Errichtet von der "Gemeinnützigen Wohnungs-AG Wohnpark Alt-Erlaa", einer Tochtergesellschaft der Gemeinnützigen Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft (GESIBA); zukunftweisende Konzeption ("gestapelte Einfamilienhäuser") mit überdurchschnittlicher sozialer Infrastruktur.  
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Der Wohnpark Alterlaa wurde von der "Gemeinnützigen Wohnungs-AG Wohnpark Alt-Erlaa", einer Tochtergesellschaft der Gemeinnützigen Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft (GESIBA) wischen 1970 und 1985 errichtet. Nach ersten Überlegungen (1970) und Umwidmung der Gartengründe wurden ab 1973 nach Plänen von [[Harry Glück]], [[Kurt Hlaweniczka]], [[Franz Requat]] und Thomas Reinthaller Wohnblocks errichtet (deren erster 1976 fertiggestellt war).
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Die bis zu 94 Meter hohen Bauten, die vom Architekten [[Harry Glück]] entworfen wurden, gelten als Prestigeprojekte des sozialen Wohnbaus in der Zweiten Republik. Die Siedlung zeichnet sich durch ihre Einbettung in eine naturnahe Landschaft mit vielen Grün- und Wasserflächen aus.
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Die Anlage umfasst drei parallel verlaufende Hochhausriegel. Auf einem Areal von 24 Hektar finden sich insgesamt über 3000 familientaugliche Wohneinheiten. Insgesamt ist der Wohnpark für über 9000 Bewohner konzipiert. Die Anordnung der Wohnungen folgt dabei Harry Glücks Konzept des „gestapelten Einfamilienhauses“ in Form von Terrassenwohnungen. Jede Wohnung verfügt zumindest über eine Loggia, die unteren 12 Stockwerke über einen Terrassengarten. Die charakteristischen Pflanztöpfe auf den Terrassen dienen sowohl als Sichtschutz, wie auch als Kleinstgarten.
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Das Konzept der Siedlung entspricht nicht dem einer Schlafstadt, sondern soll darüber hinausgehen. Die überdurchschnittliche soziale Infrastruktur, wie Gemeinschaftsräume, Sportstätten und Saunen sollen eine „bandbildende Funktion“ (Glück) unter den Bewohner an die Siedlung bewirken.
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Vor allem die begehbaren, mit Swimmingpools versehenen Dächer, die gleichzeitig als  Löschwasserbecken dienen, wie auch eine spektakuläre Aussicht bieten, sind die Markenzeichen der Siedlung.
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Es finden sich zudem Schulen, Kindergärten, Ärzte sowie Geschäfte und Restaurants in der Anlage. Eine im Wohnpark angesiedelte Hausverwaltung mit 50 Mitarbeitern kümmert sich um die Instandhaltung der Infrastruktur und die Grünpflege.
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Der Bau des Wohnparks wurde kontrovers diskutiert. Der frühere Planungsdirektor [[Roland Rainer]] war einer der prominentesten Gegner. Generell wurde von ihm die Wohntauglichkeit von Hochhäusern in Frage gestellt. Rainer war der Ansicht, dass nur das Einfamilienhaus die Bedürfnisse ideal erfüllen könnte.  
  
==Wohnsiedlung==
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Die Siedlung wird oft als Beleg dafür angeführt, dass Siedlungsbau am Stadtrand nicht unmittelbar zu sozialer Problemen führt. Regelmäßige Studien bescheinigen dem Wohnpark eine sehr hohe Wohnzufriedenheit.
Nach ersten Überlegungen (1970) und Umwidmung der Gartengründe wurden ab 1973 nach Plänen von [[Harry Glück]], [[Kurt Hlaweniczka]], [[Franz Requat]] und Thomas Reinthaller Wohnblocks errichtet (deren erster 1976 fertiggestellt war).
 
  
 
== Kirche==
 
== Kirche==

Version vom 29. Dezember 2021, 18:11 Uhr

Wohnpark Alt-Erlaa [Modell] (1973)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 9681
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.12.2021 durch WIEN1.lanm08sch
Bildname Wohnpark Alt-Erlaa.jpg
Bildunterschrift Wohnpark Alt-Erlaa [Modell] (1973)
  • 23., Anton-Baumgartner-Straße 44

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48° 9' 6.74" N, 16° 18' 44.01" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wohnpark Alt-Erlaa (23, Anton-Baumgartner-Straße).

Der Wohnpark Alterlaa wurde von der "Gemeinnützigen Wohnungs-AG Wohnpark Alt-Erlaa", einer Tochtergesellschaft der Gemeinnützigen Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft (GESIBA) wischen 1970 und 1985 errichtet. Nach ersten Überlegungen (1970) und Umwidmung der Gartengründe wurden ab 1973 nach Plänen von Harry Glück, Kurt Hlaweniczka, Franz Requat und Thomas Reinthaller Wohnblocks errichtet (deren erster 1976 fertiggestellt war).

Die bis zu 94 Meter hohen Bauten, die vom Architekten Harry Glück entworfen wurden, gelten als Prestigeprojekte des sozialen Wohnbaus in der Zweiten Republik. Die Siedlung zeichnet sich durch ihre Einbettung in eine naturnahe Landschaft mit vielen Grün- und Wasserflächen aus.

Die Anlage umfasst drei parallel verlaufende Hochhausriegel. Auf einem Areal von 24 Hektar finden sich insgesamt über 3000 familientaugliche Wohneinheiten. Insgesamt ist der Wohnpark für über 9000 Bewohner konzipiert. Die Anordnung der Wohnungen folgt dabei Harry Glücks Konzept des „gestapelten Einfamilienhauses“ in Form von Terrassenwohnungen. Jede Wohnung verfügt zumindest über eine Loggia, die unteren 12 Stockwerke über einen Terrassengarten. Die charakteristischen Pflanztöpfe auf den Terrassen dienen sowohl als Sichtschutz, wie auch als Kleinstgarten.

Das Konzept der Siedlung entspricht nicht dem einer Schlafstadt, sondern soll darüber hinausgehen. Die überdurchschnittliche soziale Infrastruktur, wie Gemeinschaftsräume, Sportstätten und Saunen sollen eine „bandbildende Funktion“ (Glück) unter den Bewohner an die Siedlung bewirken. Vor allem die begehbaren, mit Swimmingpools versehenen Dächer, die gleichzeitig als Löschwasserbecken dienen, wie auch eine spektakuläre Aussicht bieten, sind die Markenzeichen der Siedlung.

Es finden sich zudem Schulen, Kindergärten, Ärzte sowie Geschäfte und Restaurants in der Anlage. Eine im Wohnpark angesiedelte Hausverwaltung mit 50 Mitarbeitern kümmert sich um die Instandhaltung der Infrastruktur und die Grünpflege.

Der Bau des Wohnparks wurde kontrovers diskutiert. Der frühere Planungsdirektor Roland Rainer war einer der prominentesten Gegner. Generell wurde von ihm die Wohntauglichkeit von Hochhäusern in Frage gestellt. Rainer war der Ansicht, dass nur das Einfamilienhaus die Bedürfnisse ideal erfüllen könnte.

Die Siedlung wird oft als Beleg dafür angeführt, dass Siedlungsbau am Stadtrand nicht unmittelbar zu sozialer Problemen führt. Regelmäßige Studien bescheinigen dem Wohnpark eine sehr hohe Wohnzufriedenheit.

Kirche

Die Kirche (Pläne von Reinthaller) wurde 1985 "Maria, Mutter der Kirche" geweiht (23, Anton-Baumgartner-Straße 44) und wurde unter anderem von Günther Kraus (Altar, Ambo, Tabernakel) und Oskar Höfinger (Kreuz) künstlerisch gestaltet; Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger spendete eine griechische Ikone vom Typ der Hodegetria (Maria, die Wegweiserin).

Wohnpark Alt-Erlaa

Literatur

  • Öffentliche Wirtschaft und Gemeinwirtschaft in Österreich. 1991, S. 455
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S.468 f.