Wohnhausanlage Sandleiten
48° 13' 17.69" N, 16° 18' 20.64" E zur Karte im Wien Kulturgut
Sandleiten (16, Ottakring), städtische Wohnhausanlage (1.587 Wohnungen), erbaut (ab 1924) in fünf Baustufen. Der Komplex, dessen Baublocks vorwiegend nach dem Gesichtspunkt des Sonneneinfallswinkels aufgeteilt sind, steht inmitten einer parkähnlichen, nur von wenigen Straßen durchzogenen Anlage; sein Grundkonzept ging aus einem Architektenwettbewerb hervor und wurde als städtebaulicher Versuch angesehen. Die Großwohnanlage wurde dann nach Entwürfen von Otto Schönthal, Emil Hoppe, Franz Matuschek, Siegfried Theiß, Hans Jaksch, Josef Tölk und Karl Krauß ausgeführt. Aufgrund eines Wettbewerbs vergab die Jury den Auftrag an Hoppe, Schönthal und Matuschek, jenen für die offene Verbauung nördlich der Höhenstraße an Theiß, Jaksch und Krauß. - Am Rand des Matteottiplatzes (Matteottihof) steht der Matteottibrunnen. Über dem Hauptportal der Anlage (Nietzscheplatz 2) befinden sich figurale Plastiken von Heinrich Scholz. Die "Säule des Frohsinns" im Kindergarten (den Erich Leischner konzipierte [Rosenackergasse 5]) schuf Wilhelm Fraß (1929), die Skulptur "Zicklein" Josef Riedl (1929); die Wandmalereien ("Spielende Kinder") stammen von Trude Schiebel (1929). In der Städtischen Bücherei (Rosa-Luxemburg-Gasse) befinden sich zwei Wandbilder in Kaseintempera von Artur Brusenbauch ("Symbolisierter Aufbau").
Literatur
- Die Wohnhausanlage Sandleiten. Garten- und Bäderanlage am Kongreßplatz im 16. Bezirk. 1928
- Das Neue Wien 3, S. 96 ff.
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 398
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 308 ff.
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 91
- Felix Czeike: XVI. Ottakring. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 16), S. 53 f.