Wilhelm Ellenbogen: Unterschied zwischen den Versionen

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Wilhelm Ellenbogen, * 9. Juli 1863 Lundenburg, Mähren (Břeclav, Tschechische Republik), † 25. Februar 1951 New York, USA (Wiener Zentralfriedhof, Urnenhain, Nische 20A an der linken Umfassungsmauer, Widmung ehrenhalber), Politiker, Arzt. Nach Studium an der Wiener Universität (Dr. med. univ.) übte er seinen Beruf neben seiner politischen Tätigkeit bis 1934 aus. Ellenbogens Interesse für die Anliegen der Arbeiterbewegung wurden 1888 durch [[Karl Kautsky]] geweckt; er trat der SDAP bei und wurde bald mit leitenden Funktionen betraut. Ellenbogen widmete sich zunächst der Bildungsarbeit (Leitung des 1891 gegründeten „Unterrichtsverbandes der Arbeitervereine Niederösterreich"). 1893 referierte er erstmalig auf dem dritten Parteitag und trat zur Durchsetzung des allgemeinen Wahlrechts für einen Generalstreik ein. 1901 wurde Ellenbogen in den Reichsrat gewählt und gehörte diesem beziehungsweise dem Nationalrat ununterbrochen bis 1934 an; 1907 wurde er Mitglied des Staatseisenbahnrats, 1917 nahm er an der Konferenz in Stockholm teil. Am 30. Oktober 1918 war Ellenbogen Mitglied des „Deutsch-österreichischen Staatsrats", im Oktober 1919 wurde er als Nachfolger [[Otto Bauer|Otto Bauers]] Präsident der Staatskommission für Sozialisierung und widmete sich dem Ausbau der gemeinwirtschaftlichen Betriebe, 1919/1920 war er Unterstaatssekretär für Handel, Gewerbe, Industrie und Bauten. Er machte sich als hervorragender Parlamentarier und Volksredner einen Namen. 1938 ging er in die Emigration (Paris; 1940 über Portugal in die USA); in den USA war er Vorsitzender des Austrian Labour Committee. Nachlaß im Archiv für Geschichte der Arbeiterbewegung. [[Dr.-Ellenbogen-Hof]].
 
Wilhelm Ellenbogen, * 9. Juli 1863 Lundenburg, Mähren (Břeclav, Tschechische Republik), † 25. Februar 1951 New York, USA (Wiener Zentralfriedhof, Urnenhain, Nische 20A an der linken Umfassungsmauer, Widmung ehrenhalber), Politiker, Arzt. Nach Studium an der Wiener Universität (Dr. med. univ.) übte er seinen Beruf neben seiner politischen Tätigkeit bis 1934 aus. Ellenbogens Interesse für die Anliegen der Arbeiterbewegung wurden 1888 durch [[Karl Kautsky]] geweckt; er trat der SDAP bei und wurde bald mit leitenden Funktionen betraut. Ellenbogen widmete sich zunächst der Bildungsarbeit (Leitung des 1891 gegründeten „Unterrichtsverbandes der Arbeitervereine Niederösterreich"). 1893 referierte er erstmalig auf dem dritten Parteitag und trat zur Durchsetzung des allgemeinen Wahlrechts für einen Generalstreik ein. 1901 wurde Ellenbogen in den Reichsrat gewählt und gehörte diesem beziehungsweise dem Nationalrat ununterbrochen bis 1934 an; 1907 wurde er Mitglied des Staatseisenbahnrats, 1917 nahm er an der Konferenz in Stockholm teil. Am 30. Oktober 1918 war Ellenbogen Mitglied des „Deutsch-österreichischen Staatsrats", im Oktober 1919 wurde er als Nachfolger [[Otto Bauer|Otto Bauers]] Präsident der Staatskommission für Sozialisierung und widmete sich dem Ausbau der gemeinwirtschaftlichen Betriebe, 1919/1920 war er Unterstaatssekretär für Handel, Gewerbe, Industrie und Bauten. Er machte sich als hervorragender Parlamentarier und Volksredner einen Namen. 1938 ging er in die Emigration (Paris; 1940 über Portugal in die USA); in den USA war er Vorsitzender des Austrian Labour Committee. Nachlaß im Archiv für Geschichte der Arbeiterbewegung. [[Dr.-Ellenbogen-Hof]].

Version vom 24. Januar 2014, 17:25 Uhr

Wilhelm Ellenbogen
Daten zur Person
Personenname Ellenbogen, Willhelm
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
PageID 12899
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. Juli 1863
Geburtsort Lundenburg, Mähren
Sterbedatum 25. Februar 1951
Sterbeort New York, USA
Beruf Politiker, Arzt
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.01.2014 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 1. November 1951
Friedhof
Grabstelle Wiener Zentralfriedhof, Urnenhain, Nische 20A an der linken Umfassungsmauer
Bildname Wilhelmellenbogen.jpg
Bildunterschrift Wilhelm Ellenbogen
  • 1., Ledererhof 2 (Wohnadresse)
  • New York, Sherman Avenue 221 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wilhelm Ellenbogen, * 9. Juli 1863 Lundenburg, Mähren (Břeclav, Tschechische Republik), † 25. Februar 1951 New York, USA (Wiener Zentralfriedhof, Urnenhain, Nische 20A an der linken Umfassungsmauer, Widmung ehrenhalber), Politiker, Arzt. Nach Studium an der Wiener Universität (Dr. med. univ.) übte er seinen Beruf neben seiner politischen Tätigkeit bis 1934 aus. Ellenbogens Interesse für die Anliegen der Arbeiterbewegung wurden 1888 durch Karl Kautsky geweckt; er trat der SDAP bei und wurde bald mit leitenden Funktionen betraut. Ellenbogen widmete sich zunächst der Bildungsarbeit (Leitung des 1891 gegründeten „Unterrichtsverbandes der Arbeitervereine Niederösterreich"). 1893 referierte er erstmalig auf dem dritten Parteitag und trat zur Durchsetzung des allgemeinen Wahlrechts für einen Generalstreik ein. 1901 wurde Ellenbogen in den Reichsrat gewählt und gehörte diesem beziehungsweise dem Nationalrat ununterbrochen bis 1934 an; 1907 wurde er Mitglied des Staatseisenbahnrats, 1917 nahm er an der Konferenz in Stockholm teil. Am 30. Oktober 1918 war Ellenbogen Mitglied des „Deutsch-österreichischen Staatsrats", im Oktober 1919 wurde er als Nachfolger Otto Bauers Präsident der Staatskommission für Sozialisierung und widmete sich dem Ausbau der gemeinwirtschaftlichen Betriebe, 1919/1920 war er Unterstaatssekretär für Handel, Gewerbe, Industrie und Bauten. Er machte sich als hervorragender Parlamentarier und Volksredner einen Namen. 1938 ging er in die Emigration (Paris; 1940 über Portugal in die USA); in den USA war er Vorsitzender des Austrian Labour Committee. Nachlaß im Archiv für Geschichte der Arbeiterbewegung. Dr.-Ellenbogen-Hof.

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 130 ff.
  • Alfred Magaziner: Die Wegbereiter. Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung. Wien: Volksbuchverlag 1975, S. 112 ff.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 348 f., 350
  • Archiv. Mitteilungsblatt des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung 4 (1964), S. 16 f. (Bibliographie)
  • Archiv. Mitteilungsblatt des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung 5 (1965), S. 83 ff. (darin: Friedrich Adler, Wilhelm Ellenbogen)
  • Helga Riesinger: Leben und Werk des österreichischen Politikers Wilhelm Ellenbogen. Diss. Univ. Wien. Wien 1969
  • Die Zukunft, April 1951 („Am Sarge Wilhelm Ellenbogens")
  • Wilhelm Ellenborgen: Menschen und Prinzipien. Erinnerungen, Urteile u. Reflexionen eines kritischen Sozialdemokraten. Bearbeitet und eingeleitet von Friedrich Weissensteiner. Wien [u.a.]: Böhlau 1981
  • Wilhelm Ellenbogen: Ausgewählte Schriften. Hg. von Norbert Leser ... . Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 139
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 162
  • Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs, 27.02.1951
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 01.03.1961, 17.07.1963
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 18.02.1981 (Termine)
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 23.02.1976
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972, S. 3