Wienerberg (Erholungsgebiet): Unterschied zwischen den Versionen

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Wienerberg, Erholungsgebiet (10). Die Lehmvorkommen am Südabhang des Wienerbergs wurden bereits von den Römern zur Ziegelerzeugung genutzt, gerieten dann aber bis ins 18. Jahrhundert in Vergessenheit ([[Wienerberger Ziegelfabrik]]). Nach der Schließung des Betriebs (in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts) gelangte das Areal in den Besitz der Stadt Wien. Das infolge des Lehmabbaus grubenförmige Gebiet wurde in den folgenden Jahren als Hausmüll- und Bauschuttdeponie genutzt.  
 
Wienerberg, Erholungsgebiet (10). Die Lehmvorkommen am Südabhang des Wienerbergs wurden bereits von den Römern zur Ziegelerzeugung genutzt, gerieten dann aber bis ins 18. Jahrhundert in Vergessenheit ([[Wienerberger Ziegelfabrik]]). Nach der Schließung des Betriebs (in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts) gelangte das Areal in den Besitz der Stadt Wien. Das infolge des Lehmabbaus grubenförmige Gebiet wurde in den folgenden Jahren als Hausmüll- und Bauschuttdeponie genutzt.  
  
Ende der 1970er Jahre wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgeschrieben, um für die Landschaftsgestaltung realisierbare Lösungen zu finden, wobei Bedingung war, den Charakter der landschaftlichen Gegebenheiten zu bewahren. Aus dem Wettbewerb ging Otto Häuselmayer als Sieger hervor, worauf 1983-1990 ein Erholungsgebiet geschaffen wurde. Das 90 Hektar große Gebiet östlich der Triester Straße ("Wienerberg Ost") wurde in sieben Abschnitte gegliedert und für jeden ein Landschaftsplan erstellt; der südliche Teil des Geländes mit dem großen Teich stand damals bereits unter Naturschutz, an der Neilreichgasse wurde 1984-1986 ein [[Pensionistenheim]] ("Wienerberg") errichtet. Untergebracht sind weiters ein Spielplatz, zwei Sportplätze, zwei Parkplätze, eine Pferdekoppel, ein Heilkräutergarten, ein Stützpunkt der MA 49 (Forstamt) und Wildpflanzenbeobachtungsflächen der Universität für Bodenkultur.  
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Ende der 1970er Jahre wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgeschrieben, um für die Landschaftsgestaltung realisierbare Lösungen zu finden, wobei Bedingung war, den Charakter der landschaftlichen Gegebenheiten zu bewahren. Aus dem Wettbewerb ging Otto Häuselmayer als Sieger hervor, worauf 1983-1990 ein Erholungsgebiet geschaffen wurde.  
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Das 90 Hektar große Gebiet östlich der Triester Straße ("Wienerberg Ost") wurde in sieben Abschnitte gegliedert und für jeden ein Landschaftsplan erstellt; der südliche Teil des Geländes mit dem großen Teich stand damals bereits unter Naturschutz, an der Neilreichgasse wurde 1984-1986 ein [[Pensionistenheim]] ("Wienerberg") errichtet. Untergebracht sind weiters ein Spielplatz, zwei Sportplätze, zwei Parkplätze, eine Pferdekoppel, ein Heilkräutergarten, ein Stützpunkt der MA 49 (Forstamt) und Wildpflanzenbeobachtungsflächen der Universität für Bodenkultur.  
  
 
Zwecks Aufforstung (170.000 Bäume und Sträucher) wurden 300.000 Kubikmeter Erde (Aushubmaterial vom U-Bahn-Bau) zugeführt. Das Gelände hat sich seit der Fertigstellung zu einem Biotop mit vielfältiger Pflanzen- und Tierwelt entwickelt; es wurde am 1. Juni 1995 zum geschützten Landschaftsteil erklärt.  
 
Zwecks Aufforstung (170.000 Bäume und Sträucher) wurden 300.000 Kubikmeter Erde (Aushubmaterial vom U-Bahn-Bau) zugeführt. Das Gelände hat sich seit der Fertigstellung zu einem Biotop mit vielfältiger Pflanzen- und Tierwelt entwickelt; es wurde am 1. Juni 1995 zum geschützten Landschaftsteil erklärt.  
  
 
Westlich der Triester Straße ("Wienerberg West"; die beiden Teile wurden durch den Friedrich-Adler-Weg kreuzungsfrei verbunden) entstanden ein Golfplatz, ein öffentlich zugänglicher Sportplatz und das [[Budokan-Europacenter]]. Die Landschaftsgestaltung des restllichen Areals (rund 14 Hektar) wurde 1995 beendet.
 
Westlich der Triester Straße ("Wienerberg West"; die beiden Teile wurden durch den Friedrich-Adler-Weg kreuzungsfrei verbunden) entstanden ein Golfplatz, ein öffentlich zugänglicher Sportplatz und das [[Budokan-Europacenter]]. Die Landschaftsgestaltung des restllichen Areals (rund 14 Hektar) wurde 1995 beendet.

Version vom 22. August 2013, 12:53 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 10
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 9393
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14


Wienerberg, Erholungsgebiet (10). Die Lehmvorkommen am Südabhang des Wienerbergs wurden bereits von den Römern zur Ziegelerzeugung genutzt, gerieten dann aber bis ins 18. Jahrhundert in Vergessenheit (Wienerberger Ziegelfabrik). Nach der Schließung des Betriebs (in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts) gelangte das Areal in den Besitz der Stadt Wien. Das infolge des Lehmabbaus grubenförmige Gebiet wurde in den folgenden Jahren als Hausmüll- und Bauschuttdeponie genutzt.

Ende der 1970er Jahre wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgeschrieben, um für die Landschaftsgestaltung realisierbare Lösungen zu finden, wobei Bedingung war, den Charakter der landschaftlichen Gegebenheiten zu bewahren. Aus dem Wettbewerb ging Otto Häuselmayer als Sieger hervor, worauf 1983-1990 ein Erholungsgebiet geschaffen wurde.

Das 90 Hektar große Gebiet östlich der Triester Straße ("Wienerberg Ost") wurde in sieben Abschnitte gegliedert und für jeden ein Landschaftsplan erstellt; der südliche Teil des Geländes mit dem großen Teich stand damals bereits unter Naturschutz, an der Neilreichgasse wurde 1984-1986 ein Pensionistenheim ("Wienerberg") errichtet. Untergebracht sind weiters ein Spielplatz, zwei Sportplätze, zwei Parkplätze, eine Pferdekoppel, ein Heilkräutergarten, ein Stützpunkt der MA 49 (Forstamt) und Wildpflanzenbeobachtungsflächen der Universität für Bodenkultur.

Zwecks Aufforstung (170.000 Bäume und Sträucher) wurden 300.000 Kubikmeter Erde (Aushubmaterial vom U-Bahn-Bau) zugeführt. Das Gelände hat sich seit der Fertigstellung zu einem Biotop mit vielfältiger Pflanzen- und Tierwelt entwickelt; es wurde am 1. Juni 1995 zum geschützten Landschaftsteil erklärt.

Westlich der Triester Straße ("Wienerberg West"; die beiden Teile wurden durch den Friedrich-Adler-Weg kreuzungsfrei verbunden) entstanden ein Golfplatz, ein öffentlich zugänglicher Sportplatz und das Budokan-Europacenter. Die Landschaftsgestaltung des restllichen Areals (rund 14 Hektar) wurde 1995 beendet.