Wiener Privatklinik: Unterschied zwischen den Versionen

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Neue Wiener Privatklinik ([[9]]., [[Pelikangasse]] 15). Die Klinik ging aus der "Frauenheilanstalt des [[Sanatorium Loew]]s" hervor, die in der Monarchie für seine moderne Entbindungsanstalt bekannt war. Begründet wurde diese von Dr. [[Anton Löw]] (1847-1907), der 1871 in Wien zum Dr. med. promoviert worden war. Neben dem Sanatorium Loew und der Frauenheilanstalt besaß er auch das [[Sanatorium Purkersdorf]].  
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Die Wiener Privatklinik ([[9]]., [[Pelikangasse]] 15) ging aus dem [[S. Canning Childs-Spital]] hervor.
  
Am 19. September 1929 wurde die "Frauenheilanstalt des Sanatoriums Löw" von der S.-Canning Childs-Stiftung (USA) erworben. Der erste Direktor des Hauses war Dr. Alfred Edelmann, der den Gründer der Stiftung, Mister Childs, bei einer Kur in Karlsbad kennengelernt hatte. Childs war polnisch-jüdischer Herkunft und änderte seinen Namen Kindermann bei der Einwanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Schwerpunkte der Klinik lagen in diesen Jahren in den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin und Urologie.
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==S. Canning Childs Spital==
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Am 19. September 1929 erwarb die mit 17. Juli 1929 vom [[Bundeskanzleramt]] als Stiftungsbehörde bewilligte "[[S. Canning Childs-Spital|S. Canning Childs Stiftung zur Erforschung und Behandlung innerer Krankheiten und des Krebses]]" das Objekt III des [[Wiener Sanatorium Dr. Anton Loew|Wiener Sanatoriums Dr. Anton Loew]] in der Pelikangasse 13-15, in dem die [[Frauenheilanstalt des Sanatoriums Loew]] untergebracht war, die in der Monarchie für ihre moderne Entbindungsanstalt bekannt gewesen war.  
  
1982 wurde die "Neue Wiener Privatklinik GmbH" gegründet, die das Gebäude auf 40 Jahre pachtete und eine grundlegende Erneuerung und Adaptierung in Angriff nahm. Am 3. Dezember 1987 wurde die Klinik nach grundlegender Renovierung eröffnet (Kosten 215 Millionen Schilling); sie verfügte über fünf Operationssäle und wurde als Belegspital mit freier Arztwahl geführt (62 Zimmer mit 133 Betten). 1987 fand auch die erste Nierentransplantation in einem Wiener Privatspital statt.
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Der Stifter war der am 2. April 1859 in Wakefield, Großbritannien, geborene und seit seinem sechsten Lebensjahr in Collingwood, New Jersey, USA lebende [[Samuel Canning Childs]], der mit der Errichtung eines Filialnetzes von 288 Lebensmittelgeschäften in New Jersey und Philadelphia reich geworden war und in seinen letzten Lebensjahren vor allem in den USA und Großbritannien über 20 Spitäler stiftete. Canning Childs starb 1932 in Collingwood.
  
Seit 1995 fungiert als Betreibergesellschaft die Wiener Privatklinik Betriebs-Ges.m.b.H. & Co.KG unter der Geschäftsführung von Prim. Dr. Walter Ebm und KommR Dipl.KH-Bw. Robert Nikolaus Winkler, MBA.
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==Arisierung und Verkauf an die Wiener Privatklinik Ges.m.b.H.==
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Nach dem "[[Anschluss]]" wurde die Stiftung [[Arisierung|enteignet]] und aufgelöst sowie die "Privatheilanstalt der S. Canning Childs Stiftung" vom Deutschen Reich eingezogen und am 28. März 1938 der [[Gemeinde Wien]]  "eingewiesen".  
  
2005 Mit der Erweiterung des Hauses auf 2 Gebäudeteile baut die Wiener Privatklinik ihre Position als eine der führenden Privatkrankenanstalten in Wien weiter aus. Der neue Südflügel der Klinik bietet modernste Ausstattung, neue Möglichkeiten in der Diagnostik und beste medizinische und pflegerische Versorgung für die Patienten in einer stilvollen Atmosphäre.
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Am 9. Dezember 1940 verkaufte die Stadt Wien die Liegenschaft Pelikangasse 15 mit dem "S. C. Childs-Spital" an die Wiener Privat-Klinik Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Im Kaufpreis von 376.000 RM waren auch die laut Inventarverzeichnis angeführten beweglichen Einrichtungsgegenstände enthalten. Die Käuferin erklärte zudem an Eidesstatt,
Seit 2006 verfügt die Röntgenordination an der Wiener Privatklinik über eine der modernsten Angiographieanlagen Wiens, mit der Verengungen der Herzkranzgefäße sowie aller anderen Gefäße diagnostiziert und im selben Eingriff beseitigt werden können.
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<blockquote>"dass ihr keine Umstände bekannt sind, nach denen sie, bezw. ihre Gesellschafter und Geschäftsführer Juden im Sinne des § 5 der 1. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935, RGBl.I S. 1333, wären und dass an dem mit diesem Kaufvertrag beurkundeten Rechtsgeschäft keine Juden im Sinne des § 5 dieser Verordnung beteiligt sind."<ref>[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++7351a32d-fb04-49dd-87d1-42ced9f97002VERA#Akt_____7351a32d-fb04-49dd-87d1-42ced9f97002VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Akten, A1: 698/90: Kaufvertrag. 18.01.1941: Alsergrund 2059: Kaufvertrag der Wiener Privatklinik-GesmbH].</ref></blockquote>
Die Röntgenordination an der Wiener Privatklinik bietet seit 2009 neben klassischen radiologischen Leistungen und dem Multislice-Computertomographiegerät auch MRT-Untersuchungen an. Damit wird den PatientenInnen der Wiener Privatklinik eine umfassende Diagnostik an einem Ort geboten.
 
Nach 15 Jahren in seiner Funktion als Ärztlicher Direktor der Wiener Privatklinik übergibt Univ.-Prof. Dr. Hanno Millesi 2010 das Amt an Univ.-Prof. Dr. Rainer Kotz. Prof. Millesis internationales Renomée, seine Forschungsarbeiten sowie sein persönlicher Einsatz für Belegärzte und Patienten machten die Klinik zu einem fortschrittlichen Medizinzentrum mit höchsten Qualitätsmaßstäben. Prof. Millesi leitet weiterhin das Millesi Center an der Wiener Privatklinik und widmet sich zahlreichen wissenschaftlichen Tätigkeiten.
 
Die Röntgenordination an der Wiener Privatklinik bietet seit September 2010 zusätzlich zur Mammographie und Ultraschall eine MR-Mammographie für Patientinnen, die eine umfassende Diagnostik zur Brustgesundheit suchen.
 
2014 Mit der Eröffnung des HEALTH SERVICE CENTERS setzt die Wiener Privatklinik einen weiteren Meilenstein. Die hochmoderne Gesundheitseinrichtung ist durch einen Gang direkt mit der Wiener Privatklinik verbunden. In dem Health Service Center sind Röntgenordination mit MRT und CT, das Ordinationszentrum, 20 Ordinationen, Bandagist, Büros und Verwaltung der Wiener Privatklinik untergebracht.
 
2015
 
  
Mit der Neueröffnung des adaptierten 1. Stockes Süd konnte die Wiener Privatklinik im Juli 2015 der gestiegenen Nachfrage nach Einzelzimmern nachkommen. Hier befinden sich 10 aus medizinisch-pflegerischer Sicht nach dem modernsten Stand ausgestattete, komfortabel eingerichtete Einzelzimmer, welche auch Begleitpersonen genügend Platz und eine bequeme Unterbringung bieten.
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Für die Richtigkeit der Angaben unterzeichneten am 18. Jänner 1941 die Gesellschafter der Firma, der "[[Nationalsozialismus|Alte Kämpfer]]" Dr. [[Koloman Haslinger]], Primarius, in Wien [[6]]., [[Mariahilfer Straße]] 117, und Gisela Göss, Privatbeamtin, in Wien [[18]]., [[Heilbronner Straße (18)|Heilbronner Straße]] 32. Der Vertrag wurde am 24. Jänner 1941 ausgefertigt und "[d]ie Übergabe der Kaufobjekte in den physischen Besitz der Käuferin erfolgt[e] am 1. Februar 1941."<ref>[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++7351a32d-fb04-49dd-87d1-42ced9f97002VERA#Akt_____7351a32d-fb04-49dd-87d1-42ced9f97002VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Akten, A1: 698/90: Kaufvertrag. 18.01.1941: Alsergrund 2059: Kaufvertrag der Wiener Privatklinik-GesmbH].</ref>
  
Die Zimmer, welche mehr an Appartements als an herkömmliche Krankenzimmer erinnern, verfügen unter anderem über großzügige Badezimmer und eine Sitzgarnitur; eine eigene Espresso Cafemaschine und eine Minibar ergänzen unter anderem die Hotelkomponente. Abseits häufig frequentierter Wege innerhalb der Wiener Privatklinik können hier Ruhe und Diskretion garantiert werden, welche unsere Patienten auch in dem auf dieser Station eigens eingerichteten gediegenen Lounge-Bereich genießen können.
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==Rückstellungsverfahren==
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Am 14. Februar 1957 kam es im Zuge des [[Rückstellungsverfahren]]s zu einem Vergleich zwischen der Wiener Privatklinik und der früheren Eigentümerin, der nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wiedererrichteten und heute (2021) noch bestehenden S. Canning Childs-Stiftung.<ref>[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00001246ma8Invent#Ser_____00001246ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A41 - VEAV - Vermögensentziehungs-Anmeldeverordnung: 9. Bezirk, 388 - S. Canning Childs Stiftung].</ref>
  
Die Kommunikation zwischen Pflegepersonal, welches selbstverständlich nach den neuesten Pflegerichtlinien arbeitet und Patient kann in verschiedensten Sprachen erfolgen und neben unserer exzellenten Küche erfüllt auch unsere seit Jahren bewährte WPK Med Cuisine gerne die individuellen kulinarischen, religiösen und ethnischen Wünsche und Bedürfnisse unserer Patienten.
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==Neue Wiener Privatklinik GmbH==
2015
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1982 wurde die "Neue Wiener Privatklinik GmbH" gegründet, die das Gebäude auf 40 Jahre pachtete und eine grundlegende Erneuerung und Adaptierung in Angriff nahm. Am 3. Dezember 1987 wurde die Klinik nach grundlegender Renovierung eröffnet (Kosten 215 Millionen Schilling); sie verfügte über fünf Operationssäle und wurde als Belegspital mit freier Arztwahl geführt (62 Zimmer mit 133 Betten). 1987 fand hier die erste Nierentransplantation in einem Wiener Privatspital statt.
 
 
Als zentrale Anlauf- und Betreuungsstelle für unsere z.B. Check-Up-Patienten können seit Sommer 2015 in der neuen Tagesklinik der Wiener Privatklinik viele kleine Eingriffe und Untersuchungen (wie z.B. Gastroskopien etc.) mit Hilfe modernster technischer Instrumente während eines tagesklinischen Aufenthaltes durchgeführt werden. Das Team der Tagesklinik übernimmt dabei den gesamten Organisationsablauf, sodass sich der Patient in der neu geschaffen Ruhe Lounge bestens erholen kann.
 
 
 
Um die Patientenzufriedenheit stetig zu optimieren, haben wir außerdem ein motiviertes mehrsprachiges Pflegeteam zusammengestellt; denn die reibungslose Kommunikation mit dem Patienten ist der Garant seines Wohlbefindens.
 
 
 
 
 
2016: Neueröffnung - 5. Stock Nord
 
 
 
Mit dem Umbau des 5. Stockes Nord wurden die historischen Zimmer mit Terrasse modernisiert und aus medizinisch-pflegerischer Sicht nach dem modernsten Stand ausgestattet.
 
 
 
 
 
2018: Neueröffnung - 2. Stock Nord
 
 
 
Wohlfühlambiente und modernste Technik – Die Station im 2. Stock Nord wurde über den Sommer nach dem Konzept eines „Healing Environment“ umgebaut.
 
  
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==Wiener Privatklinik Betriebs-Ges.m.b.H. & Co.KG==
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Seit 1995 fungiert als Betreibergesellschaft die Wiener Privatklinik Betriebs-Ges.m.b.H. & Co.KG unter der Geschäftsführung von Prim. Dr. Walter Ebm und KommR Dipl.KH-Bw. Robert Nikolaus Winkler, MBA.
  
2020: UNIV.-PROF. DR. CHRISTOPH ZIELINSKI WIRD NEUER ÄRZTLICHER DIREKTOR
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===Umbauten und Erweiterungen===
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2005 erfolgte eine Erweiterung des Hauses auf zwei Gebäudeteile. Seit 2006 verfügt die Röntgenordination über eine der modernsten Angiographieanlagen Wiens, mit der Verengungen der Herzkranzgefäße sowie aller anderen Gefäße diagnostiziert und im selben Eingriff beseitigt werden können, zudem bietet die  Röntgenordination seit 2009 neben klassischen radiologischen Leistungen und dem Multislice-Computertomographiegerät auch MRT-Untersuchungen an und seit September 2010 zusätzlich zu Mammographie und Ultraschall eine MR-Mammographie.
  
Univ. Prof. Dr. Dr.h.c. Christoph Zielinski übernimmt per 04.05.2020 die ärztliche Direktion an der Wiener Privatklinik. Der international angesehene Onkologe übernimmt diese Funktion zusätzlich zur Leitung des „WPK Central European Academy Cancer Centers”.
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2014 wurde das Health Service Center eröffnet, die durch einen Gang mit der Wiener Privatklinik verbunden ist und in dem Röntgenordination mit MRT und CT, das Ordinationszentrum, 20 Ordinationen, Bandagist, Büros und Verwaltung der Wiener Privatklinik untergebracht sind. Weitere Modernisierungen folgten 2015. Im Juli 2015 wurde der adaptierte erste Stock Süd mit zehn Einzelzimmern eröffnet, zudem im Sommer 2015 eine Tagesklinik eingerichtet. 2016 wurde der fünfte Stock Nord neueröffnet, dessen historische Zimmer neben einer modernen medizinischen Ausstattung Terrassen erhielten. 2018 folgte im selben Gebäudeteil die Neueröffnung des zweiten Stocks Nord, der nach dem Konzept eines „Healing Environment“ umgebaut wurde.
  
Nach 10 Jahren an der vordersten Front in der Wiener Privatklinik legt der ärztliche Direktor,  o. Univ. Prof. Dr. Rainer Kotz diese Funktion zurück und konzentriert sich weiter ganz auf den medizinischen Bereich.
+
===Ärztliche Leiterinnen und Leiter===
 
 
Er war seit 2010 ärztlicher Direktor der Wiener Privatklinik und hat als eines der wichtigsten Mitglieder am Aufbau der Wiener Privatklinik mitgewirkt.
 
 
 
 
 
==Ärztliche Leiterinnen und Leiter==
 
===Frauenheilanstalt des Sanatoriums Loew===
 
*Dr. Anton Löw
 
===Wiener Privatklinik===
 
*Dr. Alfred Edelmann (1929-)
 
 
*Univ.-Prof. Dr. Hanno Millesi (1995-2010)
 
*Univ.-Prof. Dr. Hanno Millesi (1995-2010)
 
*Univ.-Prof. Dr. Rainer Kotz (2010-2020)
 
*Univ.-Prof. Dr. Rainer Kotz (2010-2020)
*Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Christoph Zielinski (seit 4. Mai 2020
+
*Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Christoph Zielinski (seit 4. Mai 2020)
 
 
 
 
 
 
2005 Mit der Inbetriebnahme des Seniorenzentrums Schloss Liechtenstein erweitert die Wiener Privatklinik-Gruppe ihr Geschäftsfeld um den Bereich Pflege- und Rehabilitation.
 
 
 
 
 
2016: Niederlassung in Bukarest
 
  
Die Wiener Privatklinik eröffnet ein repräsentatives Büro in bester zentraler Lage in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Die Aufgaben des Büros sind klassisches Marketing, der Aufbau von Partnerschaften mit dem lokalen Gesundheitsmarkt und die Betreuung des „Visiting Professor Program“, in dessen Rahmen mit der WPK verbundene österreichische Mediziner mit rumänischen Patienten und Medizinern kurzgeschlossen werden, etwa im Rahmen von Vorträgen. Vor allem aber ist das Büro in Bukarest Anlaufstelle für Patienten und Patientenvermittlungsagenturen, um Anfragen zu beantworten und eine Behandlung an der Wiener Privatklinik zu organisieren. (In dem Büro finden keine medizinischen Beratungen oder Untersuchungen statt.)
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===Außenstellen===
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*Seniorenzentrum Schloss Liechtenstein: Mit der Inbetriebnahme des Seniorenzentrums Schloss Liechtenstein im Jahr 2005 erweiterte die Wiener Privatklinik-Gruppe ihr Geschäftsfeld um den Bereich Pflege- und Rehabilitation.
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*Niederlassung in Bukarest: 2016 eröffnete die Wiener Privatklinik ein Büro in Bukarest für den Aufbau von Partnerschaften mit dem lokalen Gesundheitsmarkt und der Betreuung eines „Visiting Professor Program“.
  
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==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++7351a32d-fb04-49dd-87d1-42ced9f97002VERA#Akt_____7351a32d-fb04-49dd-87d1-42ced9f97002VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Akten, A1: 698/90: Kaufvertrag. 18.01.1941: Alsergrund 2059: Kaufvertrag der Wiener Privatklinik-GesmbH].
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00001246ma8Invent#Ser_____00001246ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A41 - VEAV - Vermögensentziehungs-Anmeldeverordnung: 9. Bezirk, 388 - S. Canning Childs Stiftung]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++cf62fe1f-484e-407d-85c9-19e8da274eaeVERA#Akt_____cf62fe1f-484e-407d-85c9-19e8da274eaeVERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, 213, A4: A/48 - Aufgelassene Krankenanstalt: S. Canning Childs-Spital, 9., Pelikangasse 13 - 15, gegründet 1929]
  
 +
==Weblinks==
 +
* [http://wiener-privatklinik.com/ Website der Wiener Privatklinik] [Stand: 03.02.2021]
  
==Links==
+
==Einzelnachweise==
* [http://wiener-privatklinik.com/ Website der Wiener Privatklinik]
+
<references/>

Aktuelle Version vom 7. November 2023, 12:51 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation Spital
Datum von 24. Jänner 1941
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 19666
GND
WikidataID Q27077169
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 9., Pelikangasse 15

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

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48° 13' 1.61" N, 16° 20' 52.83" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Wiener Privatklinik (9., Pelikangasse 15) ging aus dem S. Canning Childs-Spital hervor.

S. Canning Childs Spital

Am 19. September 1929 erwarb die mit 17. Juli 1929 vom Bundeskanzleramt als Stiftungsbehörde bewilligte "S. Canning Childs Stiftung zur Erforschung und Behandlung innerer Krankheiten und des Krebses" das Objekt III des Wiener Sanatoriums Dr. Anton Loew in der Pelikangasse 13-15, in dem die Frauenheilanstalt des Sanatoriums Loew untergebracht war, die in der Monarchie für ihre moderne Entbindungsanstalt bekannt gewesen war.

Der Stifter war der am 2. April 1859 in Wakefield, Großbritannien, geborene und seit seinem sechsten Lebensjahr in Collingwood, New Jersey, USA lebende Samuel Canning Childs, der mit der Errichtung eines Filialnetzes von 288 Lebensmittelgeschäften in New Jersey und Philadelphia reich geworden war und in seinen letzten Lebensjahren vor allem in den USA und Großbritannien über 20 Spitäler stiftete. Canning Childs starb 1932 in Collingwood.

Arisierung und Verkauf an die Wiener Privatklinik Ges.m.b.H.

Nach dem "Anschluss" wurde die Stiftung enteignet und aufgelöst sowie die "Privatheilanstalt der S. Canning Childs Stiftung" vom Deutschen Reich eingezogen und am 28. März 1938 der Gemeinde Wien "eingewiesen".

Am 9. Dezember 1940 verkaufte die Stadt Wien die Liegenschaft Pelikangasse 15 mit dem "S. C. Childs-Spital" an die Wiener Privat-Klinik Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Im Kaufpreis von 376.000 RM waren auch die laut Inventarverzeichnis angeführten beweglichen Einrichtungsgegenstände enthalten. Die Käuferin erklärte zudem an Eidesstatt,

"dass ihr keine Umstände bekannt sind, nach denen sie, bezw. ihre Gesellschafter und Geschäftsführer Juden im Sinne des § 5 der 1. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935, RGBl.I S. 1333, wären und dass an dem mit diesem Kaufvertrag beurkundeten Rechtsgeschäft keine Juden im Sinne des § 5 dieser Verordnung beteiligt sind."[1]

Für die Richtigkeit der Angaben unterzeichneten am 18. Jänner 1941 die Gesellschafter der Firma, der "Alte Kämpfer" Dr. Koloman Haslinger, Primarius, in Wien 6., Mariahilfer Straße 117, und Gisela Göss, Privatbeamtin, in Wien 18., Heilbronner Straße 32. Der Vertrag wurde am 24. Jänner 1941 ausgefertigt und "[d]ie Übergabe der Kaufobjekte in den physischen Besitz der Käuferin erfolgt[e] am 1. Februar 1941."[2]

Rückstellungsverfahren

Am 14. Februar 1957 kam es im Zuge des Rückstellungsverfahrens zu einem Vergleich zwischen der Wiener Privatklinik und der früheren Eigentümerin, der nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererrichteten und heute (2021) noch bestehenden S. Canning Childs-Stiftung.[3]

Neue Wiener Privatklinik GmbH

1982 wurde die "Neue Wiener Privatklinik GmbH" gegründet, die das Gebäude auf 40 Jahre pachtete und eine grundlegende Erneuerung und Adaptierung in Angriff nahm. Am 3. Dezember 1987 wurde die Klinik nach grundlegender Renovierung eröffnet (Kosten 215 Millionen Schilling); sie verfügte über fünf Operationssäle und wurde als Belegspital mit freier Arztwahl geführt (62 Zimmer mit 133 Betten). 1987 fand hier die erste Nierentransplantation in einem Wiener Privatspital statt.

Wiener Privatklinik Betriebs-Ges.m.b.H. & Co.KG

Seit 1995 fungiert als Betreibergesellschaft die Wiener Privatklinik Betriebs-Ges.m.b.H. & Co.KG unter der Geschäftsführung von Prim. Dr. Walter Ebm und KommR Dipl.KH-Bw. Robert Nikolaus Winkler, MBA.

Umbauten und Erweiterungen

2005 erfolgte eine Erweiterung des Hauses auf zwei Gebäudeteile. Seit 2006 verfügt die Röntgenordination über eine der modernsten Angiographieanlagen Wiens, mit der Verengungen der Herzkranzgefäße sowie aller anderen Gefäße diagnostiziert und im selben Eingriff beseitigt werden können, zudem bietet die Röntgenordination seit 2009 neben klassischen radiologischen Leistungen und dem Multislice-Computertomographiegerät auch MRT-Untersuchungen an und seit September 2010 zusätzlich zu Mammographie und Ultraschall eine MR-Mammographie.

2014 wurde das Health Service Center eröffnet, die durch einen Gang mit der Wiener Privatklinik verbunden ist und in dem Röntgenordination mit MRT und CT, das Ordinationszentrum, 20 Ordinationen, Bandagist, Büros und Verwaltung der Wiener Privatklinik untergebracht sind. Weitere Modernisierungen folgten 2015. Im Juli 2015 wurde der adaptierte erste Stock Süd mit zehn Einzelzimmern eröffnet, zudem im Sommer 2015 eine Tagesklinik eingerichtet. 2016 wurde der fünfte Stock Nord neueröffnet, dessen historische Zimmer neben einer modernen medizinischen Ausstattung Terrassen erhielten. 2018 folgte im selben Gebäudeteil die Neueröffnung des zweiten Stocks Nord, der nach dem Konzept eines „Healing Environment“ umgebaut wurde.

Ärztliche Leiterinnen und Leiter

  • Univ.-Prof. Dr. Hanno Millesi (1995-2010)
  • Univ.-Prof. Dr. Rainer Kotz (2010-2020)
  • Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Christoph Zielinski (seit 4. Mai 2020)

Außenstellen

  • Seniorenzentrum Schloss Liechtenstein: Mit der Inbetriebnahme des Seniorenzentrums Schloss Liechtenstein im Jahr 2005 erweiterte die Wiener Privatklinik-Gruppe ihr Geschäftsfeld um den Bereich Pflege- und Rehabilitation.
  • Niederlassung in Bukarest: 2016 eröffnete die Wiener Privatklinik ein Büro in Bukarest für den Aufbau von Partnerschaften mit dem lokalen Gesundheitsmarkt und der Betreuung eines „Visiting Professor Program“.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise