Warenhaus Stephan Esders

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zum roten Krebs
Benannt nach Esders
Einlagezahl
Architekt Friedrich Schachner
Prominente Bewohner Stephan Esders
PageID 12944
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.08.2014 durch DYN.annasauer
  • 7., Karl-Schweighofer-Gasse 2
  • 7., Mariahilfer Straße 18

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48° 12' 4.17" N, 16° 21' 32.06" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Warenhaus Esders (7, Mariahilfer Straße 18, Karl-Schweighofer-Gasse 2). Ursprünglich stand hier das Haus „Zum roten Krebs", das bis zur Siebensterngasse reichte (1839 demoliert, Areal parzelliert). Als der Kaufmann Stephan Esders in den Besitz des an der Mariahilfer Straße gelegenen Hauses kam, ließ er 1894/1895 nach Plänen von Friedrich Schachner (Baumeister Franz Kupka & Gustav Orglmeister) eines der größten Warenhäuser des damaligen Wien erbauen (Schild „Zur großen Fabrik"; Baukonsens vom 9. April 1894, Eröffnung am 3. April 1895), bei dessen Konzeption er sich Pariser Vorbilder gewählt hatte. Der Architekt musste bei der Raumgestaltung wegen der geringen Dimensionen des Grundstücks und des orthogonalen Grundrisses äußerste Ökonomie walten lassen. Es handelte sich um eine fünfgeschossige Ständerbauarchitektur, zugänglich über einen Eckeingang. Die Räumlichkeiten gruppierten sich um einen glasgedeckten zentralen Innenhof; hier bestand eine ursprünglich dreiarmige Eisentreppe mit breitem Antrittsarm und hufeisenförmig geschwungenen Seitenarmen. Das Warenhaus war durch seine Pfeilerbauweise und die Galerien im Inneren epochemachend. Das Erdgeschoß und das erste Obergeschoß dienten dem Verkauf, im zweiten und dritten Obergeschoß war die Kleiderfabrik untergebracht (Herstellung von Konfektion), im vierten Obergeschoß waren Wohnungen eingerichtet (auch die des Eigentümers). 1898 und 1912 kam es zu Umbauten, 1902 erwies sich ein Zubau als notwendig, außerdem mussten die Wohnungen im vierten Obergeschoß in Lagerräume umgewandelt werden. Vor dem Ersten Weltkrieg bestanden Zweigniederlassungen in Berlin, Breslau und St. Petersburg. Nach Esders' Tod (1920) übernahm sein Sohn Bernhard (bis 1933), dann sein Enkel Stefan die Leitung des Unternehmens. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu Plünderungen; erst 1950 trat eine Normalisierung ein. Die Firma hat sich 1964 aufgelöst; das Warenhaus übernahm das Textil-, Teppich- und Möbelhaus Leiner (Umbauten und Modernisierungen). 1990/1991 wurde der in der Schweighofergasse angrenzende firmeneigene Parkplatz verbaut, mit einer Tiefgarage versehen (3 Tiefgeschosse, Stellfläche für 250 Autos; Bemalung der Wände durch Schulklassen der Hauptschulen Neubau-, Neustift- und Kenyongasse) und der Neubaukomplex in das Kaufhaus einbezogen, wodurch sich die Verkaufsfläche von 12.000 auf 30.000 m² vergrößerte (Eröffnung 1991).

Literatur

  • Andreas Lehne: Wiener Warenhäuser 1865-1914. Wien: Deuticke 1990 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 20), S. 150 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 362, 364 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 258
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 293
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 75 f.
  • Elfriede Faber: Wien in alten Ansichtskarten. Band 6/7. 1989, S. 47
  • Der Architekt. Wiener Monatshefte für Bau und Raumkunst. Heft 1. Wien: A. Schroll 1895, S. 32, 41
  • Neue Freie Presse. Wien, 04.04.1895
  • Deutsches Volksblatt, 04.04.1895, S. 6
  • Reichspost, 06.04.1895
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 204 (Roter Krebs)